Vier Spieler verlassen die Tischtennisherren der TTG 207 – darunter auch Malte Dittmar. Der 19-Jährige geht zum TSV Sasel

Ahrensburg. Die Tischtennisherren der TTG 207 spielen auch kommende Saison in der Regionalliga Nord, mit welcher Mannschaft, steht allerdings noch nicht ganz fest. Zwei Positionen sind noch unbesetzt. Aus dem bisherigen Team bleiben nur Spielertrainer Daniel Schildhauer und der Lette Vladislavs Agurianovs. Vier Spieler gehen, und mit Karsten Willhöft (Hamburger SV) und Sven Brockmüller (SV Siek II) stehen erst zwei Zugänge fest.

Der routinierte Willhöft soll Sebastian Door ersetzen, der nach einjährigem Gastspiel bei den Ahrensburgern zum Ligarivalen SC Poppenbüttel zurückkehrt, Brockmüller könnte im unteren Paarkreuz die Position von Malte Dittmar einnehmen, der die Tischtennisgemeinschaft nach fast elf Jahren verlässt und sich dem TSV Sasel (Oberliga) anschließt.

Mit diesem Schritt hat der 19-Jährige viele überrascht und einige sogar enttäuscht – wie den Vereinschef Torben Günter. „Verstehen kann ich diesen Schritt nicht“, sagte er. Als man vor zwei Jahren damit begonnen habe, eine regionalligataugliche Mannschaft aufzubauen, habe man das auch getan, um Malte, immerhin mehrfacher Hamburger Jugendmeister, eine sportliche Perspektive zu bieten.

„Ich gehe keineswegs im Streit“, sagte Dittmar. „Aber ich habe in dieser Saison sportlich gesehen nur selten das gezeigt, was ich eigentlich kann, und habe das Gefühl, dass es nach so vielen Jahren einfach Zeit ist für eine Luftveränderung.“ Nach Sasel geht er, weil er dort jeden Spieler kennt. „Alle sind nett, mit allen komme ich gut klar - das ist mir wichtig, und deshalb nehme ich es auch in Kauf, eine Klasse tiefer zu spielen.“ Dass auch der frühere Nationalspieler und aktuelle Hamburger Verbandstrainer Oliver Alke nach Sasel wechselt und die Mannschaft damit zum Aufstiegsfavorit Nummer eins wird, habe er bei seiner Zusage noch nicht gewusst, sagte Dittmar.

Wer für Mathias Dietrich (DJK Biederitz) und den aus beruflichen Gründen nach Halle gezogenen Christian Rasenack (noch ohne Verein) in die TTG-Mannschaft kommt, ist noch unklar. Günter: „Wir führen Gespräche. Ich hoffe, in spätestens drei Wochen herrscht Klarheit.“ Eine Möglichkeit wäre, den talentierten Jugendspieler Jonathan Dietrich in die erste Mannschaft hochzuziehen. Dann würde auch eine weitere Verstärkung reichen.

Neuzugang Brockmüller nahm das letzte Saisonspiel der Ahrensburger schon mal zum Anlass, um seinen künftigen Verein in Augenschein zu nehmen. Trotz der 5:9-Niederlage gegen Poppenbüttel gab es einiges, was ihm gefallen haben dürfte: Etwa die ansprechende Kulisse – nicht umsonst sind die Ahrensburger mit insgesamt fast 1100 Besuchern der Zuschauerkrösus der Regionalliga Nord. Zum Vergleich: Damit lockten sie mehr als doppelt so viele Besucher an wie beispielsweise die Spitzenteams Füchse Berlin oder der SV Bolzum.

Stark aber auch Agurianovs, der seinem Ruf als größter Kämpfer im Team wieder gerecht wurde. Gegen Alexander Kellert bog er den nach einem 4:10-Rückstand schon verloren geglaubten zweiten Satz noch in ein 14:12 um. Mit demselben Ergebnis rang er im Entscheidungsdurchgang Poppenbüttels Jugendnationalspieler Leon Abich nieder. Günter: „Allein für dieses spektakuläre Match hat sich der Besuch in der Halle schon gelohnt.“

In der Tabelle steht der Aufsteiger derzeit noch auf Rang sieben. Da alle übrigen Mannschaften aber noch eine oder zwei Begegnungen zu absolvieren haben, werden die Ahrensburger wohl noch einen Platz abrutschen. Der Achte sollte eigentlich nach Saisonschluss noch ein Relegationsturnier um den Klassenerhalt bestreiten, doch das fällt in dieser Saison auch deshalb aus, weil von oben niemand absteigt und der Tabellenführer Hamburger SV seine Mannschaft aus Kostengründen zurückzieht.

Günter: „Mit dem Klassenerhalt haben wir unser Saisonziel erreicht.“ Ohne die Verletzung von Agurianovs, der wegen eines Fersenbeinbruchs fast die gesamte erste Saisonhälfte zum Zuschauen verdammt war, hätten die Ahrensburger wahrscheinlich sogar einige Punkte mehr auf dem Konto. Dann wäre ihnen der nervenaufreibende Kampf um den Klassenerhalt erspart geblieben. Alle sind jetzt froh, dass die Saison nun vorbei ist.

„Jetzt noch die Personalplanungen zum Abschluss bringen, dann ist endlich Pause“, sagte der Vereinschef, für den das nächste stressige Großprojekt allerdings schon vor der Tür steht: Günter will im Sommer heiraten und muss seine Hochzeit vorbereiten.