In der Fußball-Kreisliga geht es im Tabellenmittelfeld spannender zu, als ganz oben

Ahrensburg. An der Tabellenspitze der Kreisliga Stormarn deutet sich in der Schlussphase der Fußballsaison Langeweile an. Der SSV Pölitz baute durch seinen 4:1-Erfolg gegen den SV Türkspor Bad Oldesloe seinen Vorsprung auf den SC Elmenhorst auf zehn Punkte aus. Sollten der SCE und der SV Preußen Reinfeld ihr Nachholspiel gewinnen, wären es immer noch sieben Zähler. „Langsam muss man sich um die Meisterfeier Gedanken machen“, lehnte sich der Pölitzer Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich für seine Verhältnisse weit aus dem Fenster. Spannung bis zuletzt verspricht dagegen der Kampf um den Einzug in die neue Kreisliga.

Mindestens vier Teams kämpfen um den letzten Platz, der den direkten Einzug in die Kreisliga Stormarn/Lauenburg garantiert. Der sechste Rang, den derzeit der SV Hamberge (31 Punkte) vor Rethwisch (ebenfalls 31), Bargfeld (30) und und Witzhave (29) belegt, würde auch dann reichen, wenn die Stormarner Clubs WSV Tangstedt und VfL Oldesloe aus der Verbandsliga absteigen. In dem Fall würde der Siebtplatzierte der Kreisliga in der Relegation gegen den Zweiten der Kreisklasse A um den Einzug in die neue Kreisliga spielen. Steigt nur Tangstedt ab, reicht auch der siebte Platz sicher und der achte Rang zur Relegation. Auch die FSG Südstormarn (21 Punkte) macht sich noch Hoffnungen. Für Türkspor (17) ist der Zug wohl abgefahren.

Angreifer Sven Walter beendet Witzhaves Durstrecke mit Viererpack

Das Ausrufezeichen des Spieltages setzte Rethwisch mit dem 1:0-Sieg beim bis dahin in diesem Jahr noch ungeschlagenen Bargfelder SV. „Wir haben es jetzt wieder unnötig spannend gemacht“, sagte Bargfelds Co-Trainer Thorben Knuth. „Wir waren optisch überlegen, haben aber gegen die Rethwischer, die mit Mann und Maus verteidigt haben, kein Mittel gefunden.“

Für den Witzhaver SV, der nach drei Niederlagen und 1:17 Toren den ersten Sieg des Jahres feierte, sei mit Meddewade der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt gekommen, sagte Trainer Wolfgang Spethmann. Überragender Mann war Sven Walter, der alle vier Treffer erzielte. „Zuletzt ging offensiv bei uns gar nichts. Jetzt ist Sven wieder in der Spur“, so Spethmann, der das Restprogramm seiner Mannschaft als das leichteste der Anwärter auf Platz sechs sieht. Zwar muss Rethwisch am kommenden Sonntag nach Reinfeld, trifft dann aber auf Südstormarn, Hoisdorf und den FC Ahrensburg und spielt auch noch gegen die direkten Konkurrenten aus Rethwisch und Bargfeld.

Mit einem Zittersieg gegen Hoisdorf baute der SV Hamberge seine Serie auf vier Siege hintereinander aus. „Hätten wir das nicht hinbekommen, wären die ersten drei Siege des Jahres für die Katz’ gewesen“, sagte Coach Matthias Beeck, räumte dabei aber ein, dass Hoisdorf „nicht schlechter war. Es war ein glücklicher Sieg.“ Nichtsdestotrotz gilt in Hamberge die klare Ansage Beecks: „Wir wollen Sechster werden.“

Während sich im Kampf um den zweiten Platz der SSC Hagen II und Elmenhorst gegenseitig die Punkte nahmen, beendete Reinfeld seine Durststrecke mit einem 3:1 in Bargteheide. Co-Trainer Christopher Naatz: „Der Sieg hat sich in der tollen Trainingswoche schon angedeutet.“