Badminton-Bundesligist bezwingt direkten Konkurrenten aus Rosenheim und punktet auch gegen den Tabellenzweiten Lüdinghausen

Trittau. Man sollte meinen, dass sie es beim TSV Trittau nun kaum mehr erwarten können bis zum nächsten Spieltag am 6. April, denn dann könnten die Stormarner den Klassenerhalt in der Badminton-Bundesliga vorzeitig perfekt machen. Doch so erfolgreich der zurückliegende Doppelspieltag war, so sehr wurden dabei auch die Nerven der Verantwortlichen strapaziert. „Wir müssen jetzt erst mal runterkommen“, sagte dann auch Sabina Persson, die Abteilungssprecherin des TSV, der mit einem 3:3 gegen den SC Union Lüdinghausen erst einen nicht eingeplanten Punkt holte und tags darauf gegen den PTSV Rosenheim eines der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte 5:1 gewann.

Durch den vierten Saisonsieg kletterten die Stormarner – gefeiert von 350 enthusiastischen Fans in der Sporthalle des Gymnasiums – auf den siebten Tabellenplatz. Am 6. April empfangen sie den BC Düren (6. Platz), zwei Tage später gastieren sie bei der SG EBT Berlin (5.). Ein Sieg oder zwei Unentschieden würden endgültig den Klassenerhalt bedeuten, ebenso wie – und das ist die wahrscheinlichste und „einfachste“ Variante – eine Niederlage der Rosenheimer in Lüdinghausen (6. April).

„Ich glaube nicht daran, dass wir jetzt noch absteigen“, tastete sich Sabina Persson nach dem 16. von 18 Saisonspielen verbal an so etwas wie Euphorie heran. Deutlicher wurde sie bei der Einordnung der spielerischen Leistung einiger Trittauer Akteure. So bezeichnete sie den Auftritt des Indonesiers Ary Trisnanto bei dessen Zweisatzsieg gegen Lüdinghausens André Kurniawan Tedjono als „weltspitze“ und schwärmte auch über die Leistung des gemischten Doppels Robin Tabeling/Alyssa Lim, das gegen Rosenheim ebenfalls überraschend in zwei Sätzen siegte, gegen „megastarke“ Gegner, so Persson. Und das Herrendoppel Tabeling/Jelle Maas habe erstmals in Trittau sein ganzes Potenzial abgerufen und „richtig, richtig gut“ gespielt.

Für die starke Leistung der beiden Niederländer gab es einen dänischen Grund: „Ich bin der Meinung, dass es auch Joachims Verdienst war“, meinte die Abteilungssprecherin. Ihr ältester Sohn war aus seiner Heimat Kopenhagen, wo er studiert, angereist und coachte Tabeling und Maas. Der 30-Jährige, der 2008 Vize-Europameister wurde und es bis auf Platz sechs der Weltrangliste schaffte, spielt inzwischen seltener auf Turnieren und belegt derzeit den 62. Rang. In der ersten dänischen Liga ist Joachim Persson noch regelmäßig aktiv und spielt am heutigen Dienstag mit seinem Verein um den Einzug in das Finale um den nationalen Titel.

Auch die Reserve der Trittauer war an den letzten beiden Spieltagen der Zweiten Bundesliga Nord im Einsatz. Die ersatzgeschwächte Mannschaft gewann mit 5:3 beim BV Gifhorn, um tags darauf die Saison mit einer 2:6-Niederlage beim Schlusslicht Eintracht Südring Berlin abzuschließen. „Da war wohl die Luft einfach raus“, so Persson. Trittaus „Zweite“ hat die Spielzeit damit auf Platz vier beendet und den direkten Wiederabstieg erstaunlich mühelos verhindert. Meister wurde der TV Refrath II vor dem BV RW Wesel und dem FC Langenfeld. Gifhorn und Berlin sind abgestiegen.

TSV Trittau – SC Union Lüdinghausen, Herrendoppel: Maas/Tabeling – Bosch/Zurwonne 21:14, 21:13; Damendoppel: Lillie/Lim – Schnaase/Piek 11:21, 10:21; Herreneinzel 1: Trisnanto – Tedjono 21:17, 21:14; Dameneinzel: Walker – Schnaase 8:21, 15:21; Mixed: Tabeling/Lim – Bosch/Piek 16:21, 21:14, 21:15; Herreneinzel 2: N. Persson – Tan 15:21, 17:21 TSV Trittau – PTSV Rosenheim, Herrendoppel: Maas/Tabeling – Käsbauer/Roth 21:9, 19:21, 21:16; Damendoppel: Lim/Lillie – Herttrich/Bellenberg 21:18, 10:21, 21:17; Herreneinzel 1: Trisnanto: Obernosterer 10:21, 21:16, 18:21; Dameneinzel: Walker – Kunkel 21:15, 21:15; Mixed: Tabeling/Lim – Käsbauer/Herttrich 21:16, 21:16; Herreneinzel 2: N. Persson – Käsbauer 17:21, 21:15, 21:17