Ahrensburger Fußballer schlagen überraschend den Tabellenzweiten PSV Neumünster. Nächste Saison wohl kein Punktabzug

Ahrensburg. Plötzlich ist der SSC Hagen Ahrensburg wieder ganz dicht dran an den Nichtabstiegsplätzen. Gegen den PSV Union Neumünster feierten die Stormarner Fußballer ihren zweiten 2:1 (1:1)-Sieg hintereinander und stellten den Anschluss an die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der Schleswig-Holstein-Liga her. „Das war ein ganz wichtiger Big-Point“, jubelte Hagens Trainer Michael Schmal.

Der Tabellen-15. hat nun 25 Punkte auf dem Konto und trifft an den kommenden beiden Sonntagen auf den TuS Hartenholm (14. Platz/26 Punkte) und die Husumer SV (17./23). Zwei richtungsweisende Spiele, die beide auf dem heimischen Kunstrasen steigen. Jenem Kunstrasen, der wohl am Überraschungserfolg gegen den Polizeisportverein seinen Anteil hatte. „Die Neumünsteraner haben schon vor dem Spiel über den Platz geschimpft – und dann haben wir uns auch noch gewehrt“, merkte Siegtorschütze Christopher Herklotz süffisant an.

In der 89. Minute belohnte der defensive Mittelfeldspieler Herklotz sich und sein Team für einen besonders in der Schlussphase kämpferischen und couragierten Auftritt. Sein Schuss wurde zunächst von Gästekeeper Dennis Spantig an den Innenpfosten gelenkt. Der Ball befand sich wohl schon knapp hinter der Linie, als Neumünsters André Bock mit seinem Versuch eines Befreiungsschlages scheiterte und das Leder in die eigenen Maschen drosch. „Ich habe jedenfalls so getan, als hätte ich das Tor geschossen“, sagte Herklotz augenzwinkernd.

Ein Fußball-Leckerbissen war es nicht gerade gewesen, was die beiden Mannschaften den knapp 100 Zuschauern an der Hagener Allee geboten hatten und leicht hätten die Hausherren am Ende auch mit leeren Händen da stehen können. „Wir haben das Quäntchen Glück gehabt“, dass Neumünster nach der Halbzeit seine Chancen nicht genutzt hat“, sprach Herklotz zwei große Möglichkeiten der Gäste an. „Der Sieg war etwas glücklich“, meinte auch Coach Schmal, „aber wir haben uns die Punkte toll erkämpft.“

Vierte Mannschaft zieht sich aus Kreisklasse B zurück

In einer von Fehlpässen geprägten ersten Halbzeit brachte Vincent Janelt den SSC Hagen in der 24. Minute per Foulelfmeter in Führung – es war der erste Torschuss der Stormarner, nachdem Bojan Stäcker im Strafraum von Bock gefoult worden war. Vier Minuten später bestrafte Marco Möller einen Fehlpass des bis dahin starken Dren Hoti mit dem Ausgleich. Im von beiden Seiten konzentrierter geführten zweiten Durchgang rang Hagen den individuell stärker besetzten Gegner förmlich nieder. „Mit 80 Prozent gewinnt man hier nicht“, hatte Neumünsters Trainer Patrick Nöhren noch zehn Minuten vor Schluss laustark gemahnt. „Dass wir uns 90 Minuten voll reingehängt haben, hat den Ausschlag für uns gegeben“, sagte Herklotz nach dem Abpfiff.

Ohne die wegen der zu wenigen Schiedsrichtermeldungen verhängten Punktestrafe stünden die Ahrensburger nun sogar schon auf einem Nichtabstiegsplatz. Das drohende Szenario, gar mit sechs Minuszählern in die kommende Saison starten zu müssen, scheint nun abgewendet. Die nötige Zahl der Schiedsrichter orientiert sich an der Anzahl der gemeldeten Mannschaften. Und nachdem im Winter bereits die zweite A-Juniorenmannschaft abgemeldet wurde, hat sich nun auch die Dritte Herrenmannschaft aufgelöst und wurde durch die „Vierte“, die damit aus der Kreisklasse B in die A-Staffel aufrückt, ersetzt. „Außerdem hat sich noch ein Schiedsrichter aus Wellingsbüttel bei uns angemeldet“, sagte Manfred Kommritz, der am Hagen für das Schiedsrichterwesen verantwortlich zeichnet. „Nach aktuellem Stand hätten wir dann sogar einen Schiedsrichter mehr, als nötig.“

SSC Hagen Ahrensburg: Block – Scheel, Gottlob, Hoti, Klamt – Herklotz, Stäcker – Mokhlis (68.Danger), Kappner, Schmidt-Hartiwgsen (83. K. Pohlmann) – Janelt (46. R. Pohlmann).