Basketballcoach Marc Köpp spricht über erste Erfahrungen mit den Metros

Ahrensburg . Unter dem klingenden Namen Metropolitan Baskets Hamburg sind die U-17-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV und SC Rist Wedel gemeinsam in die Saison 2013/14 der Weiblichen-Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) gestartet. Coach Marc Köpp führte die neu gegründete Spielgemeinschaft zwar in die Play-offs, scheiterte aber in Runde eins an den Girls Baskets Braunschweig/Wolfenbüttel. Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn sprach mit dem 45 Jahre alten Übungsleiter über Erfolge, Misserfolge und längerfristige Planungen.

Hamburger Abendblatt:

Mit der Kooperation des Ahrensburger TSV und SC Rist Wedel sollte für die leistungsstärksten Spielerinnen in Hamburg und seiner Metropolregion eine verbesserte Förderung im weiblichen Leistungsbasketball erreicht werden. Ist das Konzept aufgegangen?

Marc Köpp:

Das Konzept ist aufgegangen – mit Einschränkungen. Wir müssen uns nämlich die Frage stellen, ob sich der Aufwand gelohnt hat und diese Art der Kooperation der richtige Weg ist. Für die Zukunft muss auf jeden Fall einiges nachgebessert werden. Der größte Erfolg dieser ersten gemeinsamen Saison ist die Erkenntnis über Fehler und die daraus resultierenden notwendigen Änderungen, um dieses Projekt beständig und sportlich erfolgreich zu gestalten.

Wo sehen Sie den nötigsten Handlungsbedarf?

Köpp:

Wichtig ist, unsere Trainingssituation zu verbessern. Die starken Gegner dieser Saison trainieren vier- bis fünfmal die Woche und spielen meist noch gemeinsam in der Regionalliga. Wir kommen gerade Mal auf zwei Trainingseinheiten von je 80 Minuten.

Wie schätzen sie die Situation ein, dass ihre Spielerinnen neben der WNBL in verschiedenen Mannschaften und Ligen aktiv sind?

Köpp:

Die Verstreuung meines Kaders auf fünf Damenteams und die dadurch notwendigen Verhandlungen mit den jeweiligen Trainern, die meist mit Kompromissen enden, haben viel Kraft gekostet. Würden meine Mädchen neben der WNBL gemeinsam in einer Mannschaft spielen, wäre eine individuelle Förderung intensiver und eine echte Teambildung möglich. Die Mannschaften aus Braunschweig und Osnabrück sind uns in dieser Beziehung weit überlegen. Außerdem müssen wir eine zentrale Spiel- und Trainingshalle haben. Dieser ständige Wechsel zwischen Ahrensburg und Wedel gibt einem das Gefühl, nur Auswärtsspiele zu haben.

Die Metros hatten sich zwar für die Play-offs qualifiziert, sind aber – nach zwei Niederlagen – in der ersten Runde an den Basketballmädchen aus Braunschweig gescheitert. Ist Ihr Saisonziel trotzdem aufgegangen?

Köpp:

Nein, bei weitem nicht. Als Spielgemeinschaft sind wir vom spielerischen Potenzial her höher einzustufen als in der vergangenen Saison meine Mannschaft vom Ahrensburger TSV, die in der ersten Runde wenigstes ein drittes Spiel erzwungen hatte.

Welche Rolle haben im Team der Metros die Spielerinnen aus Ahrensburg wie Josina Großmann, Kaja Wittkowski, Merle Schrader, Merle Bitter und Mirja Beckmann gespielt?

Köpp:

Josina Großmann hat nach ihrem Kreuzbandriss erst spät wieder an die Leistung von vor einem Jahr anknüpfen können. Kaja Witkowski hat diese Saison krankheits- und verletzungsbedingt häufig gefehlt. Merle Schrader war längere Zeit in Kanada und ist erst zu den Play-offs zurückgekehrt. Wenn sie die ganze Saison dabei gewesen wäre, hätte sie sicherlich zu den Leistungsträgerinnen gezählt. Merle Bitter ist der Kopf meiner Mannschaft. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen. Mirja hingegen hat einen weiteren großen Sprung nach vorn gemacht. Ihr fehlt es nur noch an Konstanz. Es wäre wünschenswert, wenn sie kommende Saison eine Führungsrolle übernehmen würde und auf nationaler Ebene weiter auf sich aufmerksam macht.

In der WNBL-Vorrunde haben Sie mehrfach die zu lasche Einstellung einiger Spielerinnen bemängelt. Können Sie dieses mentale Problem in der kommenden Saison lösen?

Köpp:

Fehlende Einstellung, mangelnder Wille sowie die harte Gangart einiger gegnerischer Mannschaften haben uns drei bis vier Niederlagen beschert. Das steht für mich fest. Mit den beschriebenen Veränderungen der Trainingssituation werden wir die Probleme in den Griff bekommen. Ich hatte schlichtweg zu wenig Einfluss auf meine Mannschaft.

Wie sehen Ihre Planungen für die kommende Saison aus. Bleibt das Trainergespann Köpp/Katharina Kühn den Metros erhalten, bleibt das Team beisammen?

Köpp:

Ich kann noch nicht sagen, wie es mit der Mannschaft und dem Trainerteam weitergeht. Fest steht nur, dass Spielerinnen des Jahrgangs 1999 altersbedingt ausscheiden und der Jahrgang 2000 diesen Verlust nicht auffängt. Katharina und ich führen bereits Gespräche mit allen verantwortlichen Parteien. Allerdings hege ich den innigen Wunsch, dieses Projekt weiter voranzubringen.