Man sollte meinen, es käme einem Himmelfahrtskommando gleich, einen offensichtlich noch verletzten Spieler einzusetzen.

Oststeinbek. Rafael Monteiro, nach der Halbzeit eingewechselt, hielt sich in Zweikämpfen noch merklich zurück, und selbst schießen „kann ich auch noch nicht richtig“, gab der Offensivspieler des Oststeinbeker SV nach dem Spiel zu. Doch auch die Schmerzen im Knie hielten den 23-Jährigen, der sich erst im November einen Innenbandriss zugezogen hatte, nicht davon ab, in seiner unnachahmlichen Art ein Traumtor zu erzielen und damit den 3:1 (1:1)-Sieg der Stormarner Oberligafußballer gegen den FC Elmshorn auf den Weg zu bringen.

Bislang war es eine Seuchensaison für Monteiro, der den OSV mit 44 Treffern in die Oberliga geführt hatte. Zweimal erst spielte er 90 Minuten durch, fit war er dabei nie. Trotzdem war sein Heber zum zwischenzeitlichen 2:1 (56. Minute) nach einem herrlichen Diagonalpass von Jan Novotny schon sein fünftes Tor. Im Schnitt trifft der Portugiese alle 100 Minuten und damit in höherer Frequenz als die besten Torschützen der Liga, Kristof Kurczynski (TuS Dassendorf) und Adrian Sousa (HSV Barmbek-Uhlenhorst).

Der Aufsteiger kommt dem Klassenerhalt immer näher. Der Sieg gegen den amtierenden Meister, der allerdings auf ganzer Linie enttäuschte, brachte die Rückrunden-Punkte sechs bis acht. Aus den selben Begegnungen holte die Mannschaft von Trainer Stefan Kohfahl in der Hinrunde lediglich einen Zähler. „Es müsste schon echt viel passieren, damit wir noch absteigen“, sagte Kohfahl.

Nach dem Abgang diverser Leistungsträger im Winter und den Verletzungen von Rafael Monteiro, Alpaslan Arlsan und Hüseyin Eren, der gegen Elmshorn ebenfalls überraschend früh sein Comeback feierte, war der Coach immer wieder gezwungen, auf mehrere sehr unerfahrene Spieler zu setzen. „Ich bin absolut überrascht, wie diszipliniert die Mannschaft auftritt“, so Kohfahl. „Wir können stolz sein.“

Das Eigentor durch Devran Barlak zur Gästeführung (10.) glich Damian Stenzel kurz vor der Halbzeit aus. Timo Mäkelmann traf in der 70. Minute zum 3:1-Endstand.

Oststeinbeker SV: Ceylani – E. Monteiro, Novotny, Barlak, Hartmann (46. R. Monteiro) – D. Stenzel, Meyer – L. Monteiro, Mäkelmann (90. Ludin), Hüttner (68. H. Eren) – M. Eren.