Leistungsgerechtes Unentschieden der Regionalligafußballer gegen den BV Cloppenburg. Sammy Güzel und Fynn Berndt verlängern Verträge

Steinburg. Es herrschte große Einigkeit nach dem 1:1 (0:0) zwischen dem SV Eichede und dem BV Cloppenburg. Ob man die Eicheder Fußballer, ihren Trainer oder den Coach der Gäste fragte, alle sprachen von einem leistungsgerechten Unentschieden – und sahen den Knackpunkt der Regionalligapartie unisono in einem Allerweltsfoul in der 57. Minute.

„Der Platzverweis hat uns aus dem Konzept gebracht“, sagte etwa André Kossowski, Eichedes Kämpfer im Mittelfeld, der in der 48. Minute den Führungstreffer der Stormarner durch Haris Huseni vorbereitet und damit den 400 Zuschauern die Hoffnung gemacht hatte, dass die sieglose Zeit gegen die Cloppenburger ein Ende finden würde. Flodyn Baloki hatte im Mittelfeld ein Foul begangen, nachdem er fünf Minuten zuvor bereits von Schiedsrichter Axel Martin (TSG Nordholz) verwarnt worden war. Dessen harte Entscheidung: Gelb-Rot.

Der Platzverweis des Neuzugangs, der als „Sechser“ zwischen den beiden Viererketten agierte, beendete die beste Phase im Spiel des Aufsteigers. „Wir hatten zu dem Zeitpunkt alles im Griff“, sagte Trainer Oliver Zapel, der Balokis unglückliche Aktion auf dessen Unerfahrenheit zurückführte. Und auch Zapels Cloppenburger Kollege Jörg-Uwe Klütz sah diese Szene als entscheidend an: „Danach waren wir wieder im Spiel.“ Die Niedersachsen glichen in der 71.Minute durch Moritz Steidten aus und vergaben in der Folge eine Reihe von guten Torchancen. „Am Ende“, sagte Eichedes Kapitän Jan-Ole Rienhoff, „muss man von Glück reden, dass wir nicht noch verloren haben“.

147 Tage – oder anders ausgedrückt elf Partien – wird der letzte Sieg des SV Eichede (3:1 gegen St. Pauli II) her sein, wenn am kommenden Sonntag das schwere Auswärtsspiel beim Tabellenführer VfL Wolfsburg II (Hinspiel 0:6) angepfiffen wird. Zahlen, die zunächst besorgniserregend klingen, auf die Psyche der Mannschaft aber keine Auswirkungen haben, wie Kossowski sagte. „So eine Serie haben wir nicht im Hinterkopf. Dazwischen liegt die Winterpause, in der wir uns neu gesammelt haben“, sagte der 24-Jährige, der wie so oft gezeichnet von harten Zweikämpfen vom Platz ging. Beide Augen waren blau unterlaufen, nachdem Kossowski in der ersten Halbzeit mit einem Cloppenburger zusammengeprallt war und zunächst sogar auf dem rechten Auge nicht mehr hatte sehen können.

„Die Leistung war in Ordnung. Daraus können wir Selbstvertrauen ziehen. Der nächste Sieg wird bald kommen“, so Kossowski weiter.

Die größte Chance zum Siegtreffer der Gäste vereitelte der eingewechselte Lamin Jawla. Der 22-Jährige, der tags zuvor noch die Reserve zum 2:1-Derbysieg über den SSC Hagen Ahrensburg geschossen hatte, klärte einen Schuss von Tim Wernke auf der Torlinie. Zuvor und auch in der Schlussminute stand Torwart Julian Barkmann immer wieder im Mittelpunkt. Cloppenburgs Trainer Klütz sprach hinterher von „zwei, drei Weltklasseparaden“ – und stimmte auch hier mit Zapel („Wir können uns bei unserem überragenden Torwart bedanken“) und Kossowski (wir hatten Glück, dass ‚Juli‘ den Kopfball in der letzten Minute gehalten hat“) überein. Große Einigkeit eben.

Derweil gab der SV Eichede zwei Vertragsverlängerungen bekannt. Fynn Berndt hat sich für zwei weitere Jahre an den SVE gebunden. „Er ist jemand, der sich sehr mit dem Verein identifiziert. Deswegen war es für beide Seiten keine Frage, dass der Vertrag verlängert wird“, sagte Präsident Olaf Gehrken über den derzeit leicht verletzten Torwart, der diese Woche wieder in das Training einsteigen möchte. Sammy Güzel, der gegen Cloppenburg aus privaten Gründen fehlte, bleibt mindestens eine weitere Saison in Steinburg – trotz mehrerer Angebote anderer Clubs, darunter eine Anfrage aus der Türkei. Gehrken: „Wir freuen uns, dass er sich für den SVE entschieden hat.“

Das Heimspiel der Stormarner gegen die Reserve des SV Werder Bremen, das vor zwei Wochen ausgefallen war, wurde inzwischen neu angesetzt. Nachholtermin: Sonnabend, 19. April, 14 Uhr.

SV Eichede: Barkmann – Heidenreich, Issahaku, Jan-Ole Rienhoff, Fischer – Baloki – Kossowski, Abou Khalil (62. Jacob Rienhoff), Demirbas (58.Schubring), Alassani (77. Jawla) – Huseni.