Stormarner Verbandsligafußballer feiern 4:2-Erfolg gegen SpVg Rot-Weiß Moisling. Tabellenplatz vier als neues Saisonziel

Tremsbüttel. „Wir wussten nicht wirklich, wo wir stehen, weil fast alle unsere Testspiele abgesagt werden mussten“, sagte Carsten Holzmüller, Co-Trainer des VfL Tremsbüttel, nach dem 4:2 (2:1)-Erfolg der Verbandsligafußballer gegen die SpVg RW Moisling. Von einem „Sprung in das kalte Wasser“, hatten die Stormarner deswegen vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres gesprochen. Fußballerisch lief es für den Aufsteiger besser als befürchtet, dafür kam die Witterung über dem heimischen Rasenplatz der Metapher ziemlich nahe. Der VfL musste auf dem Weg zu seinem neunten Saisonsieg buchstäblich durch Regen und Wind gehen.

Der höchste Grad der Ungemütlichkeit war nach rund 20 Spielminuten erreicht, als die Partie wegen eines kräftigen Hagelschauers sogar unterbrochen werden musste. „Dadurch haben wir den Faden verloren“, so Holzmüller, der den gesundheitsbedingt abwesenden Chefcoach Marco Schier gegen Moisling vertrat und auch in den kommenden Wochen die volle Verantwortung trägt. Bis zur Unterbrechung hatten die Hausherren das Spiel bestimmt und durch einen Kopfball von Ralf Ziemann (12. Minute) verdient in Führung gelegen. Fortan aber besaßen die Gäste bei den häufigen Böen kräftigen Rückenwind – und zudem psychologischen Aufwind. Marc Bornemann erzielte den Ausgleich (25.).

Quasi mit dem Pfiff zur nächsten, der Halbzeit-Pause, verwertete Tremsbüttels Rechtsverteidiger Tim Martens eine starke Vorarbeit von Cedric Lühmann zur erneuten Führung. Holzmüller: „Das war Gold wert.“ Zwar gab der Co-Trainer zu, auch im zweiten Durchgang „nicht tiefenentspannt“ gewesen zu sein, doch fuhren seine Schützlinge letztlich einen verdienten Heimsieg ein – auch weil sie den Rückenwind konsequenter für sich nutzten, als in den 45Minuten zuvor die Gäste. Bestes Beispiel: Jan Beyer verwandelte in der 52.Minute einen Eckball direkt zum 3:1. „Da hat er den Wind bewusst einkalkuliert“, so Holzmüller.

Der Moislinger Sven Bischkopf (Cousin des Tremsbüttelers Hendrik Bischkopf) sorgte mit dem Anschlusstreffer in der 65. Minute noch mal für Spannung, fünf Minuten vor dem Abpfiff machte Jascha Fahrenkrog nach einem Konter alles klar.

Die Stormarner haben nun mehr Partien absolviert, als die Tabellennachbarn, weswegen sie Tabellenplatz vier wohl demnächst wieder abgeben müssen. Dort am Saisonende wieder zu stehen, ist nun das Ziel. „Realistisch gesehen geht nach oben und unten nicht mehr viel“, sagte Holzmüller, „aber wir wollen noch Ziele haben. Wir freuen uns jetzt auf Spiele wie das gegen Eutin.“ Am 8. März fährt der VfL zum Tabellenführer, dort könne man sich noch etwas abgucken, so Holzmüller. Im Hinspiel (0:3) habe ihn das Team von Hans-Friedrich Brunner sehr imponiert.

Bis Saisonende fehlen wird Niklas Försterling (Kreuzbandriss). Maximilian Lampel trainiert nach einer Oberschenkelverletzung schon leicht mit und soll in zwei bis drei Wochen wieder im Kader stehen. Ein eindrucksvolles Comeback in der Startelf feierte Innenverteidiger Dustin Behnk und machte sich damit an seinem 25. Geburtstag selbst das schönste Geschenk. Nach zwei Knie-Operationen hatte er rund ein Jahr aussetzen müssen. „Er hat stark gespielt. Für ihn freut es mich ganz besonders“, so Holzmüller, der auch für Cedric Lühmann lobende Worte übrig hatte. „Cedric hat einen hohen Aufwand betrieben. Nach 50, 60 Minuten war bei vielen schon die Luft weg, da ist er immer noch vorangegangen.“

Am kommenden Sonntag (15 Uhr, Am Gemeindezentrum) steht für die Tremsbütteler das nächste Heimspiel auf dem Programm. Dann kommt der abstiegsbedrohte WSV Tangstedt zum Kreisderby.

VfL Tremsbüttel: Philipp – Schaeper, Behnk, Jonas Fahrenkrog, Martens – Ziemann (73. Hartstang), Lühmann – Jascha Fahrenkrog, Bischkopf (69. Abankwah), Beyer – Schneider (84. Wenig).