Badminton-Bundesligateam unterliegt dem 1. BC Bischmisheim 0:6. Rosenheim zieht durch Auswärtssieg vorbei

Trittau. Wieder waren 250 Zuschauer gekommen, um den TSV Trittau im Kampf um den Verbleib in der Ersten Bundesliga zu unterstützen. Die Überraschung gegen den 1. BC Bischmisheim blieb dennoch aus, das Stormarner Badminton-Team unterlag wie im Hinspiel mit 0:6. Der eigentliche Schock des Spieltages ereignete sich aber 450 Kilometer von der Sporthalle in der Heinrich-Hertz-Straße entfernt. Durch den 4:2-Erfolg beim 1. BC Beuel verdrängte der PTSV Rosenheim Trittau wieder auf einen Abstiegsplatz.

„Als ich gesehen habe, welche Mannschaft Beuel aufbietet, habe ich das schon befürchtet“, sagte Sabina Persson, Abteilungssprecherin des TSV. Und auch die eigene Niederlage wurde durch personelle Umstellungen mitverursacht. Sarah Walker spielte zeitgleich bei den Englischen Meisterschaften und unterstrich in ihrer Heimat eindrucksvoll, welches Kaliber den Stormarnern dadurch im Duell mit dem schier übermächtigen Tabellenzweiten fehlte: Die 24-Jährige gewann Gold. Mit Alyssa Lim fehlte auch die zweite Trittauer Dame. Stattdessen bestritt Paulien van Dooremalen ihr erstes Erstliga-Heimspiel seit mehr als vier Monaten und kassierte im Doppel an der Seite von Annekatrin Lillie die deutlichste Niederlage des Tages.

Der einzige Satzgewinn glückte Ary Trisnanto gegen Dieter Domke. Für den Indonesier wäre auch ein Sieg möglich gewesen, doch vor dem Entscheidungssatz ließ er sich von der Verletzungspause seines Gegners, der vom Trittauer Physiotherapeuten Michael Frensdorff behandelt wurde, aus dem Tritt bringen und verlor den dritten Durchgang deutlich. Die 17-jährige Natalie Chan-Lam führte im zweiten Satz gegen Olga Konon schon mit 19:12, bevor sie sich in ihrem zweiten Erstligamatch doch der Routine der Gegnerin und der eigenen Nervosität beugen musste. „Plötzlich hat sie gemerkt, dass sie gegen Deutschlands Nummer eins einen Satz gewinnen kann“, sagte Persson. Sohn Nikolaj blieb abschließend gegen den Deutschen Einzel-Meister Lukas Schmidt unter seinen Möglichkeiten.

Die drei Wochen bis zum nächsten Spieltag sollten dem Aufsteiger allemal reichen, um die dritte Niederlage der Marke „Höchststrafe“ zu verdauen. Es war wohl jedem vorher klar, dass nicht die Partie gegen die mit drei Deutschen Meistern angetretenen Saarbrücker maßgeblich wird für das Abschneiden in der Premierensaison in Liga eins. Großer Druck wird vielmehr am 22. Februar auf der Mannschaft lasten – dann steht das Auswärtsspiel beim punktlosen SV Fun-Ball Dortelweil an. „Dort müssen wir gewinnen, das ist ganz klar“, so Persson. Einen Monat später kommt Rosenheim zum voraussichtlichen Entscheidungsspiel nach Trittau.

Mit Glück könnte auch der neunte Platz zum Klassenerhalt reichen

Sollten die Stormarner im Duell mit den Bayern trotz des etwas leichteren Restprogramms und des Heimvorteils im direkten Aufeinandertreffen letztlich das Nachsehen haben und die Spielzeit auf Platz neun beenden, könnte sich allerdings noch ein Hintertürchen, das zurück ins Badminton-Oberhaus führt, auftun. In Liga zwei steuert die nicht aufstiegsberechtigte Reserve des TV Refrath dem Meistertitel entgegen. Dahinter streiten sich aktuell der FC Langenfeld und RW Wesel um den zweiten Platz. Doch beide Vereine sind sich noch nicht im Klaren, ob sie den Schritt in die Erste Liga überhaupt wagen würden. Falls nicht, würde im Oberhaus auch der neunte Platz für den Klassenerhalt reichen.Und auch ein anderes Szenario hat Trittau noch nicht abgeschrieben. Die eigene „Zweite“, die vergangene Saison aus der Regionalliga in die zweithöchste Spielklasse aufstieg, belegt hinter Langenfeld und Wesel Platz vier und empfängt die beiden Teams hintereinander am 22. und 23. Februar in eigener Halle. „Wir haben den zweiten Platz noch nicht gänzlich aus den Augen verloren“, so Persson.

TSV Trittau – 1. BC Bischmisheim, Herrendoppel: Maas/Tabeling – Schöttler/Fuchs 18:21, 13:21; Damendoppel: van Dooremalen/Lillie – Muskens/Barning 7:21, 9:21; Herreneinzel 1: Trisnanto – Domke 15:21, 21:19, 10:21; Dameneinzel: Chan-Lam – Konon 8:21, 20:22; Mixed: Maas/Lillie – Fuchs/Muskens 15:21, 14:21; Herreneinzel 2: N. Persson – Schmidt 17:21, 14:21