Oberligafußballer feiern trotz zahlreicher Umstellungen achten Saisonsieg. Abwehr steht sicher

Oststeinbek. Weil er bis zum Abend hatte arbeiten müssen, kam Mehmet Eren, die Sporttasche in der rechten Hand, erst eine Viertelstunde vor dem Anpfiff zur Kabine getrabt, absolvierte nach flüchtiger Begrüßung mit Trainer Stefan Kohfahl auf den letzten Drücker sein Aufwärmprogramm – und fand zwischen all der Hektik noch die Zeit, sein Tor anzukündigen. „Hab’ ich es dir nicht gesagt“, rief der Rechtsverteidiger des Oststeinbeker SV rund anderthalb Stunden später, als er nach seinem zum 2:1 verwandelten Elfmeter auf den zum Zuschauen verdammten Alpaslan Arslan zulief. Am Ende bezwangen die Stormarner Oberligafußballer den Meiendorfer SV mit 3:1 (1:0).

Mit Arslan hatte sich der letzte verbliebene Stürmer eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres das Kreuzband gerissen, kann sich nur mit Krücken fortbewegen. Johann Stenzel – eigentlich Innenverteidiger auf Abruf – wurde stattdessen überraschend von Kohfahl in der Spitze aufgeboten und später durch Samey Ludin aus der zweiten Mannschaft ersetzt. Auch im Mittelfeld war der Coach zu Umstellungen gezwungen. Vier der sechs Winter-Neuzugänge standen in der Startelf.

Während die Gyasi-Brüder auf den Außenbahnen zwar ihre Schnelligkeit unter Beweis stellten, aber in fast jeder Situation die falsche Entscheidung trafen, zeigten Rückkehrer Michael Meyer und der vom SV Henstedt-Ulzburg an den Meessen gewechselte Timo Mäkelmann solide Leistungen und leiteten Erens Führungstreffer in der 82. Minute ein. Nach einem Ballgewinn Meyers kam Mäkelmann im Zweikampf mit dem Meiendorfer Sebastian Gerdes zu Fall – es gab zurecht Elfmeter.

Das Zustandekommen des Sieges, zu dem Michael Weiß (25. Minute) und der eingewechselte Leonel Monteiro (90.) mit Distanzschüssen die weiteren Treffer beigetragen hatten, interessierte Minuten nach dem Abpfiff niemanden mehr. „Die Mannschaft ist noch überhaupt nicht strukturiert. Mäkelmann hat Michael Weiß und Johann Stenzel heute erst kennengelernt“, sagte Kohfahl, und hob die Leistung der beiden Innenverteidiger hervor: „Jan Novotny und Devran Barlak waren überragend.“ Die einzige Unachtsamkeit der Oststeinbeker Defensive bestrafte Gabriel Subasic in der 67. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1.

Auf dem Wege der Besserung befindet sich nach seinem Wadenbeinbruch Linksverteidiger Hüseyin Eren. „In zwei Wochen darf ich wieder mit dem Ball trainieren“, sagte der Bruder des Elfmeterschützen.

Oststeinbeker SV: Ceylani – D. Stenzel, Novotny, Barlak, M. Eren – Meyer, Weiß – J. Gyasi (L. Monteiro), Mäkelmann (90. Hartmann), E. Gyasi – J.Stenzel (55. Ludin).