Stormarner Hockeyherren rutschen nach 2:6-Niederlage gegen Hamburger Polo Club wieder auf letzten Tabellenplatz. Es bleiben zwei Spiele

Ahrensburg. Mit einem Sieg gegen das bisherige Schlusslicht hätte der THC Ahrensburg den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord so gut wie sicher machen können. So viele Zuschauer wie noch nie in der laufenden Saison waren in die Kreissporthalle gekommen, um die Stormarner Hockeyherren im Spiel gegen den direkten Konkurrenten zu unterstützen – doch es kam alles ganz anders. Die Mannschaft von Florian Führer ging mit 2:6 (2:2) unter – und steckt nun tiefer denn je im Abstiegssumpf.

Der THCA ist im Duell mit Polo nun auf Schützenhilfe angewiesen. Das Restprogramm bietet immerhin Anlass zur Hoffnung. Die Hamburger müssen noch gegen die beiden derzeit besten Teams der Liga antreten. Den Ahrensburgern stehen lösbare Aufgaben bevor. Alles deutet nun auf ein Fernduell am letzten Spieltag in zwei Wochen hin, wenn Polo beim Club zur Vahr spielt und zeitgleich der Uhlenhorster HC II zu Gast in der Schlossstadt ist. „Der UHC ist definitiv schlagbar“, sagte Führer nach der siebten Saisonniederlage. Klar aber ist: Mit der Leistung, die seine Schützlinge vor 60 Anhängern insbesondere im zweiten Durchgang zeigten, werden sie nicht mehr punkten und den einzigen Abstiegsplatz somit nicht mehr verlassen.

Im als „Showdown“ angekündigten Kellerduell wurde der THCA nervös

Jannik Wolgast, der sich lange mit zahlreichen Paraden gegen die drohende Niederlage stemmte, in der Schlussphase die entscheidenden Gegentore aber nicht mehr verhindern konnte, wurde auf der Suche nach Gründen für die Niederlage kurz vor und kurz nach der Halbzeitpause fündig: „Nach dem 2:2 und dem 2:3 haben wir den Faden verloren. Wir haben ohne Plan und zu hektisch nach vorne gespielt und auch in der Defensive die Ruhe verloren“, sagte der Ahrensburger Torwart. Im als „Showdown“ angekündigten Kellerduell auch eine Kopfsache? „Am Anfang haben wir frei aufgespielt, sind dann aber immer nervöser geworden.“

Tobias Kleinke hatte die Gastgeber nach 50 Sekunden in Führung gebracht. Den schnellen Ausgleich durch Johann Kühns (3. Minute) beantwortete Kapitän Malte Jansen in der 23. Minute, nachdem er sich von drei Gegenspielern nicht hatte bremsen lassen. Vielleicht wäre alles ganz anders gelaufen, wenn die Stormarner in der Folge wenigstens eine der fünf Strafecken genutzt hätten, doch bei sämtlichen Versuchen blieben sie – ganz anders als eine Woche zuvor – erfolglos. „Wir wussten, dass Polo darauf spekulieren würde, dass wir bei den Strafecken auf Olaf Elling ablegen. Deswegen haben wir andere Varianten ausprobiert“, sagte Führer. „Aber wir haben alles verballert – und der Torwart hat extrem stark gehalten.“

Zwischen den Hamburger Pfosten entnervte Gästetorwart Max Griese die Hausherren, in vorderster Front nutzte unter anderem der ehemalige Bundesliga-Torjäger Marcus Warnholtz (früher Großflottbeker THGC) die gegnerischen Unkonzentriertheiten. „Wir haben dämliche Gegentore kassiert“, sagte Führer.

Warnholtz brachte Polo nach dem Ausgleich durch Leo Meinhold (27.) in der 32. Minute erstmals in Führung. Ahrensburgers Nicolaus Hein scheiterte bei einer der wenigen Ahrensburger Chancen am Pfosten (43.), dann machten Timon Lange-Unger (51.), Kühns mit seinem zweiten Treffer (55.) und Julian Essen in der Schlussminute, als Wolgast durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt war, alles klar.

„Etwas ratlos“ stand Führer der verdienten Niederlage auch deswegen gegenüber, weil sein Team vor einer Woche mit dem Braunschweiger THC noch einen Gegner mit 7:1 vom Parkett gefegt hatte, der „mit derselben Taktik und nicht weniger hart gespielt hat.“ Durch einen 10:6-Erfolg gegen den UHC II haben sich die Niedersachsen derweil fast sicher aus dem Abstiegskampf verabschiedet.

Aus dem Zweikampf könnte noch ein Dreikampf werden

Den Club an der Alster II könnte Ahrensburg dagegen noch mit in den Abstiegskampf hineinziehen. Sogar das Torverhältnis könnte letztlich den Ausschlag geben. Wiederholt das Schlusslicht am kommenden Sonntag (15.30Uhr, Hallerstraße) den Sieg aus dem Hinspiel (7:4) und schafft Polo tags zuvor ein Remis gegen den Harvestehuder THC II, stünde das Trio vor dem Finale punktgleich da.