Basketball-Regionalligateam feiert mit 62:55-Erfolg über den Oldenburger TB zweiten Sieg in Folge

Ahrensburg. „Nach dieser Partie Fehler anzusprechen, würde der kämpferischen Glanzleistung meiner Mannschaft einfach nicht gerecht werden“, sagte Carsten Schittkowski vom Ahrensburger TSV. Viel zu kritisieren hatte der Coach der Basketballfrauen nach dem 62:55 (30:32) Erfolg über den Oldenburger TB – dem zweiten Sieg in Folge seit Beginn der Rückrunde – auch nicht.

Der Tabellenvorletzte der Zweiten Regionalliga Nord gab von der ersten Minute an keinen Ball verloren, ging in der Abwehr aggressiv zur Sache und setzte im Spielaufbau durch kluge und schnelle Kombinationen nach vorn Akzente. So manch ein Zuschauer in der Sporthalle der Grundschule Am Reesenbüttel mag sich verwundert die Augen gerieben haben. Sah er das gleiche Team, das in der Hinserie fünf Niederlagen in Folge kassiert hatte und das bei der BG Hamburg sang- und klanglos mit 29:105 unterging?

Die Twisters präsentierten sich von einer anderen Seite, was nicht zuletzt auf die bundesligaerfahrenen Neuzugänge Samantha und Sabrina Ochs (Ex-Harburg Baskets), aber auch auf die Rückkehr der langzeitverletzten Lara Müller und Sabrina Lange zurückzuführen war. „Samantha und Sabrina üben einen ungeheuren Druck auf die gegnerischen Abwehrspielerinnen aus. Beide haben eine Präsenz auf dem Feld, an der sich jede Mitspielerin aufrichten kann“, sagte Schittkowski. „Gerade die Jüngeren im Team spüren nicht mehr den Druck, Verantwortung tragen und zu den Leistungsträgerinnen gehören zu müssen.“ Beste Werferin war Merle Bitter, die 24 Punkte erzielte.

Die Ochs-Schwestern beflügeln durch langjährige Erfahrung bis hin zur höchsten deutschen Spielklasse nicht nur das Spiel der Twisters, sie haben der Mannschaft auch das verloren gegangene Selbstvertrauen zurückgegeben. „Als ich Samantha und Sabrina im vierten Spielabschnitt aufgrund des fünften Fouls vom Feld nehmen musste, hielt die Spielintensität weiter an, ohne dass das Team einen Gang zurückgeschaltet hat“, sagte Schittkowski.

Sabrina Lange kam aufgrund ihres Trainingsrückstands nur einige Minuten zum Einsatz. Trotzdem war sie begeistert: „Die Mannschaft hat bewiesen, zu was sie in der Lage ist.“ Die 25-Jährige hatte erst zu Beginn der Saison beim Ahrensburger TSV angeheuert, sich vorher eine fünfjährige Auszeit vom Basketballsport gegönnt. Eineinhalb Jahre bereiste sie als Au-pair-Mädchen die USA, danach begann sie eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin. Die nie verloren gegangene Freude am Basketballsport führte die hochgewachsene Centerspielerin vergangenes Jahr über den Ahrensburger TSV zurück in die zweite Regionalliga. Ihr Pech: Gleich nach dem ersten Spieltag zog sie sich im Training einen Außenbandanriss im linken Fuß zu. Nur von der Bank aus erlebte sie ihr Team in der Hinserie.

Von der Leistungsexplosion ist sie begeistert. „Wenn die Mannschaft weiter zusammenwächst und wir in der Formation zusammenbleiben, werden wir in der kommenden Saison oben angreifen“, sagt Lange, der in der Partie gegen Oldenburg fünf Punkte erzielte. Auf der Position der Aufbauspielerin hat Schittkowski mittlerweile die Qual der Wahl. „Es ist unglaublich, was Merle Bitter und Samantha Ochs im Spiel nach vorn für einen Druck auf den Gegner aufbauen“, sagte Ahrensburgs Coach. Und: Die taktische Marschroute der Twisters ist mittlerweile für jeden Gegner schwerer auszurechnen, den sowohl Bitter als auch Ochs glänzen auf ihrer Lieblingsposition, ergänzen sich aber auch hervorragend, wenn sie zu zweit auf dem Feld stehen.

Schittkowski bleibt mit beiden Beinen auf dem Boden. Er warnt: „Wir liegen auf dem vorletzten Tabellenrang – mit lediglich drei Zählern Vorsprung auf den MTSV Hohenwestedt.“ Am kommenden Sonnabend, 8. Februar, treffen beide Teams im Kreis Rendsburg-Eckernförde aufeinander. Für Ahrensburgs Coach ein Vier-Punkte-Spiel: „Nur ein Sieg verschafft uns Luft im Abstiegskampf “, sagte Schittkowski. Doch unabhängig wie die Partie ausgeht: Mitte März wird der Coach mit der Planung für die neue Saison beginnen, Einzelgespräche führen und sich auf dem Transfermarkt umschauen. Er sagt: „Wenn die Mannschaft zusammenbleibt, sich weiterentwickelt und gezielt verstärkt, heißt das Saisonziel für die kommende Spielzeit oberes Tabellendrittel.“

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Samantha Ochs, Sabrina Ochs (je 10), Mirja Beckmann, Josina Großmann (je 5), Jennifer Struve, (2), Lara Müller (1).