Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Stormarner Sportlerwahl vor. Heute: Andreas Lange (LG Reinbek-Ohe)

Reinbek. Wenn Andreas Lange an das Sportjahr 2013 zurückdenkt, spricht er von einer „unglaublichen Saison“. Das Lauf-Ass von der LG Reinbek-Ohe hat dabei ein ganz spezielles Rennen vor Augen: „Mein 800-Meter-Lauf beim Sparkassen-Meeting in Regensburg“, sagt Lange

Der 23-Jährige verbesserte in der am nördlichsten Punkt der Donau gelegenen Stadt Bayerns nicht nur seine Bestzeit um sagenhafte 1,3 Sekunden, er sorgte zudem in 1:45,69 Minuten mit deutscher Jahresbestleitung bundesweit für Schlagzeilen. Einer von Langes weiteren Erfolgen des vergangenen Jahres war für ihn aber auch gleichzeitig eine der wenigen sportlichen Enttäuschungen.

Bei den Junioren-Europameisterschaften in Tampere (Finnland) überlief er im Finale in 1:46,40 Minuten als Vierter die Ziellinie, verpasste um elf Hundertstelsekunden eine Medaille. „Kein Sportler der Welt wird sich uneingeschränkt freuen, wenn er so knapp am Edelmetall vorbeischrammt“, sagt der Reinbeker. In Göttingen bei den deutschen Junioren-Meisterschaften schaffte Lange den Sprung auf das Siegerpodest. Er verteidigte in 1:49,29 Minuten seinen Vorjahrestitel.

In Gateshead (Großbritannien) verhalf Andreas Lange der Auswahl des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) bei den Team-Europameisterschaften mit 347,5 Punkten hinter den siegreichen Russen (354,5) zur Silbermedaille. Der Reinbeker wurde über 800 Meter in 1:48,40 Minuten Sechster. Die Trotz aller Erfolge: Die Nominierung für die Wahl zu Stormarns Sportler des Jahres lässt den Titelträger des Vorjahres nicht unberührt. „Ich freue mich über jede Nominierung“, sagt Lange. „Das zeigt, dass meine Leistungen honoriert werden.“

Anfang November verabschiedete er sich erstmals für drei Wochen ins Höhentrainingslager nach Flagstaff (Arizona/USA). Die methodische Maßnahme zur Leistungssteigerung, bei der eine vermehrte Produktion roter Blutkörperchen die Kapazität der Sauerstoffaufnahme verbessern soll, hat bei Lange positiv angeschlagen.

„Die vielen Trainingseinheiten oberhalb der 2000-Meter-Marke haben meine Ausdauerwerte verbessert“, sagt der Student der Betriebswirtschaftslehre. Anfang dieses Monats folgte ein zehntätiges Trainingscamp des Deutschen Leichtathletik-Verbands in Portugal. Lange: „Dort haben wir erfolgreich an meiner Schnelligkeit gearbeitet.“

Bereits zu Beginn der noch jungen Hallensaison präsentiert sich der 23-Jährige in guter Frühform: Bei den gemeinsamen Hallenmeisterschaften von Niedersachsen und Bremen lief er – allerdings außer Wertung – in 1:50,41 Minuten die zweitbeste Zeit. Tags drauf in Hamburg war Lange bei den gemeinsamen Landesmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein zwar 23 Hundertstelsekunden langsamer, sicherte sich aber den Titel vor Dieko Riebe (TSG Bergedorf, 1:54,35 Minuten)

Langes Konzentration gilt ab kommender Woche vorerst den Abschlussklausuren des dritten Semesters. Themen wie Unternehmensführung und Personalmanagement werden ebenso abgefragt wie Investitionen, Bilanzen oder Makroökonomie. Die Universität Hamburg unterstützt den Reinbeker in sportlichen Belangen. Lange: „Der Olympiastützpunkt Schleswig-Holstein schreibt meine Dozenten an, wenn Wettkämpfe anstehen. Ich werde mit der Auflage freigestellt, den Inhalt der Vorlesungen nachzuarbeiten.“

Für das kommende Wochenende hat Lange hat sich gegen eine Teilnahme bei den Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg entschieden. Er wird bei den Meetings in Düsseldorf und Karlsruhe an den Start gehen.