Stürmer des SV Eichede erzielt vier Treffer bei 6:0-Sieg im Testspiel gegen Altengamme. Vertrag soll verlängert werden

Steinburg. Acht Minuten vor dem Abpfiff traute sich Haris Huseni dann auch an einen riskanten Torabschluss. Per Direktabnahme aus 16 Meter Entfernung sorgte er im Testspiel des SV Eichede gegen den zwei Klassen tiefer spielenden SV Altengamme für den 6:0 (2:0)-Endstand. Mehr Bedeutung misst Oliver Zapel, Trainer der Stormarner Regionalligafußballer, jedoch den drei weniger spektakulären Treffern des Mittelstürmers bei: „Es war ganz wichtig zu sehen, dass er die einfachen Tore macht.“

Nach dem famosen Saisonstart im Sommer mit sechs Toren in zehn Spielen waren es nämlich immer wieder die sogenannten Hundertprozentigen, die der 21-Jährige aus – und seinen Trainer dadurch verzweifeln ließ. Im Oktober und November blieb der Deutsch-Albaner sechs Spiele hintereinander ohne Erfolgserlebnis, obwohl er in fast jeder Partie irgendwann allein vor dem gegnerischen Torwart auftauchte.

Dass der Beginn der Durststrecke Husenis und jene des gesamten Teams – von besagten sechs Spielen gingen fünf verloren – auf ein Datum fallen, ist freilich mehr als nur eine temporäre Parallele. Ob Huseni sich nun zuerst von der Nervosität seiner Mannschaftskameraden anstecken ließ oder die Eicheder Abwehrspieler von der wachsenden Verunsicherung des einstigen Goalgetters, ist zwar eine nicht zu beantwortende Frage nach Huhn und Ei. Glasklar aber ist: Will sich der Aufsteiger in der Vierten Liga halten, muss er gegen die individuell meist besser besetzten Gegner in erster Linie seine Torchancen nutzen. Und diese Aufgabe fällt nun mal vor allem in den Kompetenzbereich des hochgewachsenen Mittelstürmers.

„Haris kann wieder zum Schlüsselspieler werden“, sagt Zapel. „Und angesichts unserer Personalsituation muss er das auch.“ Die einzige positionsgetreue Alternative zu Huseni, Arnold Lechler, fällt nämlich wegen Rippenbruch und Schambeinentzündung voraussichtlich bis Saisonende aus. Ob der SVE noch einen vergleichbar talentierten Stürmer findet, ist fraglich. Abdel Abou Khalil, der vom SV Wilhelmshaven kommen soll, ist eher der Typ Vorbereiter als Torgarant.

Bleibt personell alles beim Altem, ist der SVE auf Huseni angewiesen, wie auf vielleicht keinen anderen Spieler. Was für Zapel aber nicht gleichbedeutend ist mit einem Freibrief oder einer Stammplatzgarantie. Der ehemalige Lübecker, der vor der Saison ohne Verein dastand – auch weil er als schwieriger Charakter galt – soll sich zum SV Eichede bekennen. Zapel: „Ich erwarte, dass er seinen Vertrag in den nächsten Tagen verlängert. Es wäre verwunderlich, wenn er sich gegen den Verein entscheidet, der ihm so viel Vertrauen entgegengebracht hat.“

Die weiteren Treffer gegen den SV Altengamme erzielten Simon Koops und Emanuel Bento. Der geplante Test der zweiten Mannschaft gegen den TSV Pansdorf wurde abgesagt.