Spielgemeinschaft aus Ahrensburger TSV und SC Rist Wedel kassiert 56:68-Heimpleite. Coach Marc Köpp kritisiert mangelhafte Einstellung

Ahrensburg. Marc Köpp war, gelinde gesagt, mies gestimmt. Oder anders ausgedrückt: Nach der vermeidbaren 56:68 (22:36)-Niederlage seiner U-17-Basketballmädchen gegen den TSV Hagen kochte der Coach der Metropolitan Baskets Hamburg vor Wut. „Am liebsten würde ich die jungen Damen ihrem wohlbehüteten Zuhause entreißen und für eine Woche in ein Bootcamp schicken“, sagte Köpp.

Doch was brachte den Übungsleiter der Spielgemeinschaft aus Ahrensburger TSV und SC Rist Wedel dermaßen auf die Palme, dass, wenn auch nicht ganz ernst gemeint, ein Trainingslager für Rekruten als einzige Lösung herhalten musste. „Es war erschreckend, mit welch lascher Einstellung meine Mannschaft zu Werke gegangen ist“, sagte Köpp. „Und wenn nach solch einer indiskutablen Leistung einigen Spielerinnen direkt nach Spielende in der Kabine schon wieder zum Lachen zu Mute ist, andere gedanklich bereits bei ihrem Freund sind, gibt mir das ernsthaft zu denken.“

Im ersten Durchgang setzte Köpp Lena Winkelmann und Merle Bitter auf Leonie Schütter an. Sie sollten die Kreise von Hagens Top-Scorerin stören. Zwar erreichte Schütter mit 27Zählern nicht annähernd ihre Quote aus dem Hinspiel (53 Punkte), doch das Mädchen aus dem Ruhrpott konnte sich auf ihre Mannschaftskolleginnen verlassen. „Nach dem ersten Viertel hatte ich wieder umgestellt, da anstelle von Schütter andere Hagener Spielerinnen mühelos durch unsere Abwehr marschierten und unterm Korb zum Erfolg kamen“, sagte Köpp.

Übrigens: Im Training legt der 45-Jährige viel Wert auf einen einfach strukturierten Spielaufbau ebenso wie auf gradlinige Zuspiele. „Wenn im Spiel nichts davon umgesetzt wird, im Gegenteil sogar versucht wird, mit den kompliziertesten Zuspielen zu glänzen, fehlen mir einfach die Worte“, sagte der Coach der Metros.

Jasmin Zimmermann war zwar mit 22Punkten beste Werferin, bekam aber stellvertretend auch ihr Fett weg: „Viermal bekam Jasmin nach einem Sichtungslehrgang des Deutschen Basketball Bundes schriftlich den Ratschlag, ihre Abwehrarbeit zu verbessern. Bisher ist nichts passiert“, sagte Köpp. Das von ihm angestrebte Ziel in der weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) – die Qualifikation für die Play-offs – wackelt, ist aber noch aus eigener Kraft zu erreichen. „Derzeit zählen wir einfach nicht zu den besten vier Teams der Liga“, sagte der Coach. „Es wird für uns schwer werden, die restlichen fünf Partien zu gewinnen, um sicher die Endrunde zu erreichen.“

Neben den aufgrund des direkten Vergleichs auf Rang fünf liegenden Metros stellt der punktgleiche Herner TC (Vierter) ebenso wie die mit einer Partie in Rückstand auf den dritten Rang gekletterten Metropol Girls aus Recklinghausen Ansprüche auf einen der beiden Plätze hinter Spitzenreiter OSC Junior Panthers und dem TSV Hagen, die am Ende der regulären Saison den Play-off-Start garantieren.

Eine Vorentscheidung wird am kommenden Wochenende erwartet. Am Sonntag, 12.Januar, reisen die Metros nach Herne. Drei Wochen später geht es in eigener Halle gegen die Metropol Girls um die Wurst. „Zwei Siege müssen her, sonst haben wir aufgrund des direkten Vergleichs keine Chancen mehr“, sagte Köpp, der in Herne schweren Herzens auf Kaja Witkowski verzichten muss. Die Spielerin des Ahrensburger TSV zog sich eine Verletzung am Sprunggelenk zu. Die Metros sind nicht zuletzt aufgrund der 75:87-Hinspielniederlage vorgewarnt. Köpp: „Ich hoffe, dass die Mädchen endlich die Ärmel hochkrempeln und zu kämpfen beginnen.“

Die weiteren Punkte für die Metropolitan Baskets Hamburg erzielten: Merle Bitter (10), Julia Zollenkopf (8), Mirja Beckmann (6), Andrea Matanovic (5), Stefanie Jacobs, Kaja Witkowski (je2), Josina Großmann (1).