Stormarns Handballfrauen ergattern nach 29:28-Erfolg über Ligakonkurrenten Henstedt-Ulzburg II einen der begehrten Plätze im Final Four

Reinfeld. Die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge haben sich mit dem Erreichen des Final Four selbst das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht. Das Team von Trainer Detfred Dörling löste mit einem hauchdünnen 29:28 (13:18)-Erfolg über die Reserve des SV Henstedt-Ulzburg das Ticket für die Runde der letzten Vier im Landes-Pokalwettbewerb.

Hochkarätige Gegner warten am Wochenende 8./9.März 2014 in Altenholz auf Stormarns Vertreter der Schleswig-Holstein-Liga. Die zwei Klassen höher spielende erste Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg (Dritte Liga) dürfte sich dabei als schwerste Hürde erweisen, die HSG Holstein Kiel/Kronshagen aus der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu einer – ein gut aufgelegtes Reinfelder Team vorausgesetzt – lösbaren Aufgabe werden. Nicht auf die leichte Schulter nehmen wird Dörlings Mannschaft dagegen den Sieger aus der Partie TSV Lindewitt gegen SG Bordesholm/Brügge (beide Landesliga, das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest).

„Egal, wen wir im Halbfinale zugelost bekommen, wir dürfen uns unter keinen Umständen solche Aussetzer wie im Viertelfinale leisten“, sagte Dörling. Gegen Henstedts zweite Mannschaft beherrschten die Stormarnerinnen bis weit in die erste Hälfte hinein Ball und Gegner, ehe der Faden riss und die Gäste mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause gingen.

Dörling platzte der Kragen. Seine Kabinenpredigt hinterließ die gewünschte Wirkung: Wie verwandelt präsentierten sich seine Spielerinnen zu Beginn des zweiten Durchgangs. Dank der Umstellung auf eine 5-1-Abwehr boten die Stormarnerinnen den Gästen zudem hinten kaum Lücken, im Angriff nutzten sie eiskalt ihre Möglichkeiten.

Doch anstatt die Partie souverän zu Ende zu spielen, machte sich bei Reinfels Akteurinnen erneut Unsicherheit breit. „Dass wir am Schluss noch gehörig um den Sieg zittern mussten, ist mir, wie schon häufig in der Saison, unerklärlich“, sagte Dörling. Er bedankte sich nach der Partie bei seiner Torfrau Annika Rahf. „Sie hat uns mit ihren Paraden den Sieg gerettet“, sagte der 59-Jährige.

In den letzten vier Minuten parierte Rahf einen Siebenmeter sowie mehrere „Hundertprozentige“ der Gäste. Beste Werferin war Rückraumspielerin Lina Tonding mit acht Treffern. Je fünfmal erfolgreich waren Laura Beth und Neuzugang Sandra Bernert.

Die 24-Jährige, zu Saisonbeginn von der HSG Tills Löwen nach Reinfeld gewechselt, zieht aus der Leistungsexplosion zu Beginn des zweiten Durchgangs genügend Motivation für den weiteren Saisonverlauf. „Wenn wir unser spielerisches Potenzial konstanter abrufen, brauchen wir uns vor keinem in der Liga verstecken“, sagte die Polizeibeamtin aus Ratzeburg. Den Wechsel nach Reinfeld hat sie nicht bereut. „Die Mannschaft hat mich in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht hervorragend aufgenommen.“

Die weiteren Tore für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Kerstin Albrecht, Rika Tonding (je 3), Janine Sachse (2), Sina Rosteck, Lena Powierski, Jessica Fuhlbrügge (je 1).