Turnmädchen des SV Großhansdorf schaffen nach nur einem Jahr Verbandsligazugehörigkeit den Aufstieg. Ziel ist dort der Klassenerhalt

Großhansdorf. Die Turnmädchen des SV Großhansdorf haben sich selbst das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht: Nach nur einem Jahr Verbandsligazugehörigkeit gelang ihnen als Tabellenzweiter der Sprung in die Landesliga. Und das auf eindrucksvolle Art und Weise: Nach einem fünften Rang in Norderstedt am ersten von drei Wettkampftagen im Geräteturnen (Kür modifiziert3) und einem zweiten Platz in Kiel konnte sich das Team von Trainerin Eike Biemann in Wedel wiederum verbessern und verwies mit 151,70 Punkten den neuen Verbandsligameister 1. SC NorderstedtII (150,05) auf Rang zwei. Biemann: „Die erneute Leistungssteigerung meiner Mannschaft hat mich doch ein wenig überrascht“, sagte die 49Jahre alte Übungsleiterin.

Die Großhansdorferinnen beeindruckten am letzten Wettkampftag mit schwierigen Turnelementen. So waren Eva Hansen, 11, und Magdalena Bürk, 12, die einzigen Teilnehmerinnen, die am Stufenbarren eine Riesenfelge zeigten. Und nur Magdalena wagte am Sprung einen Tsukahara (Überschlag seitwärts mit einer Vierteldrehung und Salto rückwärts gehockt), für den sie an diesem Gerät mit 13,30 Punkten die höchste Tageswertung erhielt.

„Magdalena hat so viel Spaß an den Sprungelementen, dass sie ihre Angst meist verdrängt. Deshalb muss ich sie im Training häufig bremsen“, sagte Biemann. Eva Hansen ist nicht nur die Jüngste im Team, gemeinsam mit Magdalena gehört sie auch zu den Mutigsten: „Auch wenn die Ausführungen bei beiden Turnerinnen noch nicht 100-prozentig ausgefeilt sind, trauen sie sich am Balken einen Flick-Flack oder Schrittüberschlag zu“, sagte Biemann. Ausschlaggebend für den Ausgang des dritten Wettkampftages war auch eben dieses Gerät. Mit einem beeindruckenden Vorsprung von zwei Punkten auf die Mädchen aus Norderstedt (37,20) sicherten sich Großhansdorfs Turnerinnen am Balken Platz eins (39,20). Glänzen an dem Gerät konnte vor allem Delia de la Rubia. Die zwölf Jahre alte Großhansdorferin begeisterte mit ihrer Darbietung die Wertungsrichter und wurde mit 13,80 Punkten belohnt. „Über die gesamte Saison gesehen hat Delia die konstanteste Leistung gezeigt, obwohl sie bei schwierigen Elementen des Öfteren ein mentales Problem hat“, sagte Biemann. Auch Ersatzturnerin Emma Kastien, 12, kam am letzten Wettkampftag zum Einsatz. „Emma hält mit ihrer Unbekümmertheit und guten Laune das ganze Team zusammen“, lobte die Trainerin. „Ihre Zwillingsschwester Greta turnt sehr sauber und elegant, müsste sich aber ebenfalls mehr zutrauen.“

Kommende Saison steigen die Anforderungen an die Mädchen. In der Landesliga wird Kür modifiziert2 geturnt. Auch wenn Biemann offiziell als Ziel den Klassenerhalt vorgibt, strebt sie nach Höherem: „In den Mädchen steckt unheimlich viel Potenzial, was sich nicht nur an ihrer Entwicklung innerhalb der vergangenen Monate ablesen lässt“, sagte Biemann. „Wenn alle Elemente bis zum ersten Wettkampftag sicher sitzen, haben sie durchaus das Zeug, weiter vorn zu landen.“