Verbandsligafußballern gelingt beim FC Dornbreite Lübeck II achter Saisonerfolg. In der Tabelle klettern die Stormarner damit auf Rang acht

Trittau. Patrick Rösler war in der Schlussphase angeschlagen. Wiederholt griff sich der Torjäger des TSV Trittau ans rechte Bein, signalisierte lautstark den Wunsch, ausgewechselt zu werden. „Trainer, mein Oberschenkel“, rief er in Richtung Trainerbank.

Coach Matthias Räck reagierte in seiner für ihn typisch schlagfertigen Art. „Macht nichts Junge, jeder hat einen“, antwortete er humorvoll, wies aber gleichzeitig Ergänzungsspieler Julian Ziebell an, sich warmzulaufen. Rösler hatte sein Soll erfüllt. Nicht zuletzt Dank seiner Saisontreffer Nummer 16 und 17 kamen Stormarns Verbandsligafußballer bei der zweiten Mannschaft des FC Dornbreit Lübeck zu einem ungefährdeten 4:1 (1:1)-Erfolg, verbesserten sich in der Tabelle der Süd-Ost-Staffel auf Rang acht.

Der erste Höhepunkt der Begegnung war den Gastgebern vorbehalten: Aus kurzer Distanz ließ Lübecks Muhammed Özkaya Torwart Daniel Schmechel keine Abwehrmöglichkeit (26.Minute). Rösler gelang vor dem Seitenwechsel der verdiente Ausgleich (43.). Nach dem Wiederanpfiff trafen Daniel Lantz (63.), Rösler (75.) sowie Max Johnsen (85.) zum Endstand.

Rösler, dessen Oberschenkel nach einem „Pferdekuss“ eine zunehmend bläuliche Färbung annahm, gehört erst seit Saisonbeginn fest zum Kader der Stormarner – obwohl er sich seit mehr als drei Jahren unter der Woche bei den Trainingseinheiten des Verbandsligisten fit hält. Die Wochenenden ging er lieber in heimatlichem Gefilde für den Rossauer SV (Kreisoberliga Altmark Ost, Sachsen-Anhalt) auf Torejagd. Räck, der das Kommando an der Großenseer Straße zu Beginn der vergangenen Spielzeit übernahm, war sofort von den Qualitäten des gelernten Stürmers begeistert. Und ließ nicht locker, bis Rösler endlich an den Spieltagen der Verbandsliga Süd-Ost das Trikot der Stormarner überzog. Räck plant kommende Saison fest mit seinem Top-Stürmer: „Ich weiß, dass Patrick mehr drauf hat, als er bisher gezeigt hat. Auch wenn er derzeit in der Torjägerstatistik den zweiten Platz belegt, erwarte ich eine weitere Leistungssteigerung von ihm“, sagte der 41Jahre alte Übungsleiter, der vor gut zwei Jahren von der TSV Reinbek nach Trittau gewechselt war. Im Schlepptau: Abwehrspieler Daniel Gläser.

Eine gute Entscheidung, denn der 19-Jährige ist seit Monaten auf der linken Verteidigerposition gesetzt. „Daniel ist ein ruhiger, fast schon schüchterner Typ, der aber Woche für Woche Bestleistung abliefert“, sagte Räck. Das hat Gläser zum Teil auch Torwart David Schmechel zu verdanken, der – wie beim Gastauftritt in Lübeck – hinter Trittaus Viererkette Ruhe und Autorität ausstrahlt. „Ich finde es klasse, mit welchem Ehrgeiz David bei der Sache ist“, sagte Räck. „Seit gut eineinhalb Jahren hat er mit unserem Torwarttrainer Sven Fischer unendlich viele Extraschichten eingelegt.“

Seit knapp acht Wochen trägt Yannick Ohl die Kapitänsbinde. Das Amt übernahm der Innenverteidiger von Janek Wrede, der aufgrund seines Studiums nicht mehr zur Verfügung stand. „Trotz seiner erst 20Jahre spielt Yannick einen abgeklärten Fußball“, beschreibt Räck den Abwehrmann. „Er hat ein gutes Auge, spielt die Bälle auch unter Druck überlegt nach vorn und geht dahin, wo es weh tut.“

Von den fußballerischen Qualitäten seiner Mannschaft ist Trittaus Coach überzeugt. „Wir haben bisher leider zu viele Punkte liegen gelassen, weil wir vorn die Tore nicht gemacht haben“, sagte Räck und wagt eine Prognose: „Wenn der Kader zusammenbleibt und wir in Ruhe weiter arbeiten können, werden wir kommende Saison im Kampf um den Meistertitel ein Wort mitreden.“

TSV Trittau: Schmechel – Gläser, Ohl (82.Herdt), Prehn (77. Zimmermann), Lessau – Detjens, Spoth – Anton, Johnsen, Lantz – Rösler (84.Ziebell).