Stormarns Handballfrauen müssen am Sonnabend bei der HSG Kropp/Tetenhusen II gewinnen, um weiterhin vom Oberligaaufstieg träumen zu können

Reinfeld. Quo vadis HSG Reinfeld/Hamberge? Wenn Stormarns Handballfrauen am kommenden Sonnabend, 30.November, auswärts im Spitzenspiel der Schleswig-Holstein-Liga auf die zweite Mannschaft der HSG Kropp/Tetenhusen treffen (17Uhr, Schulstraße, Kropp), rechnet Detfred Dörling bereits mit einer Vorentscheidung im Kampf um Tabellenrang zwei. Der wiederum würde am Saisonende den direkten Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein bedeuten.

„Gegen den Tabellendritten aus Kropp stehen wir enorm unter Druck“, sagt Reinfelds Trainer, der als selbst ernannter Aufstiegskandidat Nummer eins mit seinem Team im bisherigen Saisonverlauf eher hinter den eigenen Erwartungen zurück blieb. Mit vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter SG Oversee/Jarplund-Weding belegen die Reinfelderinnen in der Tabelle lediglich Rang vier, drei Zähler Abstand sind es bis zur zweitplatzierten SG Todesfelde/Leezen.

Es sind immer wieder Phasen der mentalen Schwäche, die sich ins Spiel der Reinfelderinnen einschleichen und sich wie ein roter Faden durch den bisherigen Saisonverlauf ziehen. Und wie zuletzt beim 21:17 (11:5)-Erfolg über MTV Herzhorn sind es eben jene Momente, die Dörling an der derzeitigen Oberliga-Tauglichkeit seiner Mannschaft zweifeln lassen.

„Der Sieg gegen Herzhorn war eine Pflichtaufgabe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger“, sagte der 59Jahre alte Coach. „Aber auch in dieser Partie haben wir uns zeitweilig zu behäbig angestellt und den Gegner unnötig aufschließen lassen.“ Gut, dass Dörling eine Torfrau hat, auf die er sich verlassen kann. Annika Rahf stellte erneut ihre derzeit bestechende Form unter Beweis und konnte einige „Hundertprozentige“ parieren. Die 22Jahre alte Mitarbeiterin einer Krankenkasse wehrte zudem knapp drei Minuten vor Ende der Partie bei eigenem Drei-Tore-Vorsprung einen Siebenmeter ab.

Rahf blieb bescheiden. „Mit meiner Leistung im zweiten Durchgang bin ich zufrieden“, sagte Reinfelds Torfrau. „Wir als Mannschaft wissen, was wir leisten können. Wir dürfen nur nicht aus mir unerklärlichen Gründen hektisch werden und mit unnötigen Ballverlusten die Gegner aufbauen.“ Im weiteren Verlauf sorgten Reinfelds Außenspielerin Janine Sachse und Kreisspielerin Kerstin Albrecht mit zwei erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstößen für den Endstand. Beste Werferin war Lina Tonding, die vier Treffer erzielte.

Übrigens: Im Viertelfinale des Landespokalwettbewerbs treffen Reinfelds Handballfrauen auf einen alten Bekannten. Am Sonnabend, 21.Dezember, erwarten sie den Ligakonkurrenten SV Henstedt-UlzburgII als Gast in der Sporthalle an der Schützenstraße. Der Handballverband Schleswig-Holstein hat den Beginn der Partie offiziell noch nicht bestätigt. „Ich gehe von 17.30Uhr aus“, sagt Dörling, der ein mögliches Erreichen des Halbfinals als ein erstes Weihnachtsgeschenk ansieht.

Noch nicht dabei sein wird die quirlige Außenspielerin Lara Zube. Reinfelds philippinische Handballspielerin kuriert derzeit eine Schulterverletzung aus, nutzte aber die Partie gegen Herzhorn für einen Aufruf, ihre Angehörigen auf den Philippinen mit Sachspenden zu unterstützen und die durch Taifun „Haiyan“ hervorgerufenen katastrophalen Lebensumstände in Jamindan, der Heimatgemeinde ihrer Mutter, für einige Menschen erträglicher zu gestalten. „Es sind eine Menge Grundnahrungsmittel und nötigste Hygiäneartikel zusammengekommen“, sagte Zube, die mehrere speziell für den Versand auf die Philippinen entwickelten Balikbayan-Boxen in den kommenden Tagen auf den Transportweg bringen will.

Die weiteren Tore der HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Anna-Lena Tetzlaff, Janine Sachse (je3), Lena Powierski (3/3), Jessica Fuhlbrügge, Kerstin Albrecht, Sina Rostek (je2), Laura Beth, Sandra Bernert (je1).