Fußballer des VfL Tremsbüttel sind nach Punkteteilung im Kreisderby der Verbandsliga Süd-Ost maßlos enttäuscht

Tremsbüttel. Wenn ein Fußballspiel torlos endet, ziehen Spieler und Zuschauer meist den Vergleich zum fehlenden Salz in der Suppe heran. Nicht so die Verbandsligafußballer des VfL Oldesloe: Sie haben das 0:0 beim VfL Tremsbüttel beinahe wie einen Sieg gefeiert, während das magere Ergebnis auf Seiten der Gastgeber eher einen faden Beigeschmack hinterließ.

Verständlich: Weder Betreuer noch Spieler der Kreisstädter konnten vor der Begegnung einschätzen, wie die Mannschaft das 1:8-Debakel am vergangenen Spieltag beim Breitenfelder SV verarbeitet hatte. „Meine jungen Spieler haben Rückgrat bewiesen. Sie haben über 90 Minuten gekämpft, konzentriert nach vorn gearbeitet und hinten gut verteidigt“, sagte Sven Buntfuß. Oldesloes Coach fand unter der Woche die passenden Worte, um sein Team mental aufzubauen. „Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: Dem Gegner das Leben schwer machen und ihn nicht zur Entfaltung kommen lassen“, sagte der 43 Jahre alte Coach, der den beiden Einschussmöglichkeiten von Marcel Noeske im zweiten Abschnitt nachtrauerte. Zweimal zog Oldesloes Stürmer (75., 85.Minute) aus gut 16Meter Entfernung ab, zweimal strich die Kugel nur knapp am Gehäuse der Gastgeber vorbei.

In der Kabine der Tremsbütteler herrschte nach Spielende Tristesse. „Wir wollten die drei Punkte und hatten im ersten Durchgang auch die besseren Chancen“, sagte Jan Beyer. Tremsbüttels 22Jahre alter Mittelfeldspieler gab aber auch zu: „Wir wussten, dass der Gegner angeschlagen ist. Dennoch war es einfach zu wenig, was wir als Teamleistung abgerufen haben.“

Marco Schier brauchte nicht lange zu überlegen, um den Schwachpunkt im Spiel seiner Mannschaft auszumachen. „Ich bin maßlos enttäuscht von der läuferischen Einstellung meiner Mannschaft“, sagte Tremsbüttels Coach. „Im zweiten Durchgang haben sich die meisten von uns nur noch im Zeitlupentempo bewegt“, sagte der 39-Jährige, der in den Schlussminuten seine Akteure mehrfach lautstark aufforderte, sich für die Ausführung von Standardsituation wie Eckbällen, Einwürfen oder Freistößen nicht trabend sondern sprintend hinzubewegen. Oldesloes Nikita Bojarinow war dies egal. Der 19-Jährige hält den einen Zähler für verdient. „Es war ein hart umkämpfter, aber im Endeffekt verdienter Punktgewinn für uns“, sagte der gelernte Mittelfeldspieler, der anstelle des gesperrten Malte Kuberski auf die Position des Innenverteidigers gerückt war.

Auch er war froh, dass die 1:8-Schlappe vom vorangegangenen Wochenende keine weiteren Narben hinterlassen hatte. „Unser Coach hat die Niederlage unter der Woche kurz angesprochen, dann war die Sache für uns alle abgehakt.“ Auf die Tabellensituation hatte das Unentschieden für beide Teams keine Auswirkungen.

Während die Tremsbütteler Rang sieben behaupteten, richten die Kreisstädter als Tabellenzwölfter weiter den Blick auf die Abstiegszone, die bei der mit vier Punkten Rückstand auf Rang15 liegenden SpVg Rot-Weiß Moisling beginnt. Am Sonnabend, 30.November (14Uhr, Travestadion), wollen die Oldesloer gegen Tabellennachbarn VfB Lübeck II weiter Boden gut machen, während Tremsbüttel tags darauf (17Uhr, Am Gemeindezentrum) mit einem Erfolg über Moisling den Kontakt zum oberen Tabellendrittel verkürzen kann.

VfL Tremsbüttel: Schröder – Schaeper, Ziemann, Jonas Fahrenkrog, Wirth – Abankwah, Martens (75.Schneider) – Jascha Fahrenkrog, Bischkopf (67.Wenig), Beyer – Tobing.VfL Oldesloe: Lindtner – Biermann, Kunze, Bojarinow, Burmeister – Rathje (69.Schacht), Fischer, Akin, Pascal Espe – Noeske, Kupka (80.Dabelstein).