Verbandsligafußballer aus der Kreisstadt kassieren beim 0:5 gegen Oldenburger SV höchste Saisonniederlage

Bad Oldesloe. 0:5 (0:4) haben die Verbandsligafußballer des VfL Oldesloe im eigenen Stadion gegen den Oldenburger SV verloren. Oder anders ausgedrückt: Am letzten Spieltag der Hinrunde fanden die Kreisstädter zu keinem Zeitpunkt ein geeignetes Mittel, um Oldenburgs Torjäger Felix Wenn daran zu hindern, mit vier Treffern (15., 18., 31., 78.Minute) die höchste Saisonniederlage der Oldesloer praktisch im Alleingang zu besiegeln.

Doch wer nach einem aus Stormarner Sicht völlig verkorksten ersten Durchgang mit einem weiteren Sturmlauf der Gäste im zweiten Abschnitt rechnete, sah sich getäuscht: Nach Wiederanpfiff nahmen die Oldesloer das Heft in die Hand und erarbeiteten sich gegen den Tabellendritten mehrere hochkarätige Tormöglichkeiten, die Malte Kuberski (46.), Kemal Akin (53.) und zwei Minuten später Marcel Noeske (55.) jedoch ungenutzt liegen ließen.

„Die Oldenburger haben uns in der ersten Halbzeit für unsere individuellen Fehler eiskalt bestraft“, sagte Co-Trainer Andre Behrens, der auf der Bank den erkrankten Coach Sven Buntfuß vertrat. Eben diese Blackouts einzelner Spieler waren es, die den Tabellenneunten auf die Verliererstraße brachten.

Den Anfang machte Marc Kunze: Unbedrängt passte Oldesloes Innenverteidiger am eigenen Strafraum zu seinem Torwart Florian Hoefel zurück, übersah dabei den hinter ihm in den freien Raum spurtenden Oldenburger Wenn, der den Ball vorbei am verdutzten Schlussmann der Stormarner in die Maschen schob. Keine drei Minuten später war es erneut Wenn, der am hinteren Pfosten stehend eine gefühlvolle Hereingabe mit der Stirn über die Linie drückte. „Hier stimmte bei uns die Zuordnung nicht. Anstelle von Lukas Schacht hätte ein längerer Spieler die Position einnehmen müssen“, sagte Behrens, der nur beim dritten Gegentor sein Team von jeglicher Schuld entband. Wiederum war es Wenn, der nach sehenswerter Einzelleistung die Kugel vorbei am machtlosen Hoefel ins linke untere Eck schoss, zudem mit seinem dritten Treffer in Folge einen lupenreinen Hattrick erzielte.

Das 0:4 ging auf das Konto von Mittelfeldspieler Nikita Bojarinow, der am eigenen Sechzehnmeterraum unbedrängt den Ball vertändelte. Oldenburgs Christian Robbes ergattert sich das Spielgerät und schob zum Pausenstand ein (40.). Der vierte Oldesloer Blackout folgte kurz vor Ende der Begegnung: Dennis Dabelstein und Kuberski waren sich bei einer Hereingabe der Gäste im eigenen Strafraum nicht einig, lachender Dritter war – wer sollte es an diesem Tag anderes sein – erneut Oldenburgs Torjäger Wenn, der Oldesloes Abwehrspieler wie Statisten aussehen ließ und zum Endstand verwandelte. „Vom spielerischen Niveau waren wir keine fünf Tore schlechter. Unser junges Team war jedoch überfordert, nach den frühen Gegentoren rechtzeitig den Hebel umzulegen“, sagte Oldesloes Linksverteidiger Christian Biermann, dessen Mannschaft eine lange Liste von Ausfällen zu beklagen hatte: Tobias Fischer und Jan Nagel fehlten berufsbedingt, während sich Torben Weetendorf wie auch Coach Buntfuß mit Magen- und Darmproblemen herum schlugen. Hannes Boedecker verweilt für ein Jahr in Australien, Birger Broening hat ein viermonatiges Praktikum beim englischen Erstligaclub FC Everton begonnen. Torben Burmeister, ebenfalls gesundheitlich angeschlagen, konnte wenigstens in der Schlussviertelstunde in das Spielgeschehen eingreifen.

Erfreulich: Neuzugang Faith Yasar (TuS Hamburg) zog sich nach langer Verletzungspause erstmals für einige Minuten das Dress der Kreisstädter über und auch Boris Witten, aus der zweiten Oldesloer Mannschaft aufgerückt, half die angespannte Personaldecke zu lindern.

VfL Oldesloe: Hoefel – Biermann, Kunze, Kuberski, Dabelstein – Pascal Espe (73.Burmeister), Bojarinow (66.Witten), Akin, Schacht (83.Yasar) – Kupka, Noeske.