Beide Topspiele enden unentschieden, SSV Pölitz bleibt Erster. Spitzenquartett liegt nur drei Punkte auseinander

Ahrensburg. Selten verlaufen Fußballspiele von gehobener Bedeutung so friedlich, wie die Begegnung zwischen dem SSV Pölitz und dem TSV Bargteheide, bei der es für beide Mannschaften immerhin darum ging, ihre Position in der Spitzengruppe der Kreisliga zu behaupten. „Es war ein faires Spiel mit einem tollen Schiedsrichter“, sagte der Pölitzer Coach Sascha Vogt nach dem 1:1, mit dem seine Schützlinge die Tabellenführung behaupteten. Bargteheides Co-Trainer Torben Bischkopf schlug ähnliche Töne an: „Es war ein gerechtes Unentschieden.“

Unter der Leitung des Unparteiischen Alfred Kahn (Witzhaver SV) besaßen die Gastgeber am Ende der ausgeglichenen ersten Halbzeit die bis dahin größte Torchance. Julian Ramm scheiterte mit mit einem Kopfball am glänzend reagierenden Torwart Tim Westphal. Nach dem Führungstreffer der Gäste durch Alban Latifi „hätten wir auch das 0:2 kassieren können“, sagte Vogt, dessen Schützlinge nach überstandener Druckphase noch ausglichen. Torschütze: der eine Minute zuvor eingewechselte Matthias Liebe in seinem ersten Saisonspiel. Der 31-Jährige hilft nur noch bei Personalengpässen aus.

Mit einem Punkt Vorsprung grüßt Pölitz weiterhin von oben, wird am kommenden Sonntag wahrscheinlich Herbstmeister. „Wenn wir jetzt noch gegen Zarpen unsere Hausaufgaben erledigen, haben wir eine sensationelle Hinrunde gespielt“, so Vogt. In der Favoritenrolle sieht er seine Mannschaft deswegen noch nicht. „Reinfeld ist für mich der Favorit, mit den anderen sehen wir uns auf Augenhöhe. Es kann noch viel passieren“, sagte er. Und damit bleibt es dabei, dass sich die Spitzenclubs fröhlich die Favoritenrolle gegenseitig zuschieben. Die Zielvorgabe „Platz eins bis drei“ der Pölitzer ist schon vergleichsweise offensiv formuliert.

„Wir haben keine Drucksituation, die Entwicklung der Mannschaft steht im Vordergrund. Ergebnisse sind zweitrangig“, betonte etwa einmal mehr Christopher Naatz, Co-Trainer des SV Preußen Reinfeld. Deutlich zum Ziel „Meistertitel“ bekannte sich bislang einzig Andreas Krüger, Trainer des SSC Hagen Ahrensburg II. Nach dem 3:3 seiner Mannschaft im zweiten Spitzenspiel gegen den SV Preußen beträgt der Rückstand der Schlossstädter allerdings schon sieben Zähler. „Die Punkte sind aufholbar, wenn wir so spielen, wie gegen Reinfeld in der zweiten Halbzeit“, hakte Krüger den Aufstieg noch nicht ab. „Warum auch – die Rückrunde ist lang und man sieht, dass jeder jeden schlagen kann.“

An der Hagener Allee führten die Gäste zur Pause schon mit 2:0, dann nahmen die Hausherren das Heft in die Hand. „Es war ein tolles Kreisligaspiel“, so Krüger. Ein Extralob gab es für Vincent Janelt, der vom Trainer der „Ersten“, Michael Schmal, eine zweiwöchige Denkpause erhalten hatte. „Er hat ein klasse Spiel und ein tolles Tor gemacht und sich 90 Minuten in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Ab sofort gehört der Mittelfeldspieler wieder zum Kader der Schleswig-Holstein-Liga-Mannschaft.

Auch beim SC Elmenhorst will man nicht von der zurückhaltenden Zielvorgabe, den Sprung in die neue Kreisliga Stormarn/Lauenburg zu schaffen, abrücken. Dabei war das Team von Trainer Georg Jobmann der Gewinner des Spieltags. Mit dem 7:1-Sieg beim TuS Hoisdorf nutzte der SCE die Punkteteilungen der Konkurrenz und sprang auf Platz zwei. Obwohl die Partie schon zur Halbzeit entschieden war, sah Jobmann noch „viele Dinge, die nicht so sind, wie wir sie uns vorstellen“. Phasenweise habe die Mannschaft zu hektisch agiert.

„Im Umfeld“ aber, so Jobmann, stimme alles. „So ein kleiner Verein zu sein, hat auch Vorteile. Die Betreuung ist gut.“ Während einige Trainerkollegen die Vermutung äußerten, der SCE wolle sich in der Winterpause deutlich verstärken, sagte Jobmann: „Wir schauen uns nicht um. Ich war nie ein Freund davon, viele neue Leute zu holen. Allerdings haben sich interessierte Spieler bei uns gemeldet. Ein oder zwei punktuelle Verstärkungen wird es geben.“ Von Sponsoren finanzierte Neuzugänge schloss Jobmann ausdrücklich aus.

Entscheidung am Grünen Tisch: Das vor zwei Wochen abgebrochene Spiel zwischen Bargteheide und Hoisdorf wurde mit 1:0 für den TSV gewertet.