1:0 gegen TuS Germania Schnelsen ist für die Stormarner Oberligafußballer der sechste Erfolg aus den letzten sieben Spielen

Oststeinbek. Die halbe Stunde, die zwischen dem Abpfiff und dem anschließenden Mannschaftsabend lag, überbrückten Fußballer und Verantwortliche des Oststeinbeker SV mit Analyse-Gesprächen. Und zumindest in zwei Punkten waren sich alle einig. Erstens: „Das war ein dreckiger Sieg“, wie es Mohamed Labiadh, Schütze des entscheidenden Tores zum 1:0 (1:0) gegen den TuS Germania Schnelsen, ausdrückte. Punkt zwei fügte Co-Trainer Mohed Wadhwa unwidersprochen hinzu: „Egal, Hauptsache drei Punkte.“

Anfangs hatte es dabei eher so ausgesehen, als könnten die Stormarner an ihre 8:0-Gala beim SC Vier- und Marschlande vor einer Woche anknüpfen. Nach nur zwei Minuten witterte Labiadh die Abstimmungsprobleme in der Schnelsener Innenverteidigung und traf zum 1:0. Es folgten 88 Minuten, in denen sich den Gastgebern etliche Konterchancen boten. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde die eigentlich so offensivstarke Mannschaft immer ungenauer – und legte in der eigenen Hälfte die obligatorische latente Sorglosigkeit an den Tag, die im zweiten Durchgang fast bestraft worden wäre. Derrick Schwatke scheiterte aus kurzer Distanz (47. Minute), in der 70. Minute landete der Distanzschuss von Jeton Arifi an der Latte.

„Wir wollen hinten kombinieren wie Barcelona“, sagte Labiadh, „aber das können wir nicht“. Der 24-Jährige entwickelt sich immer mehr zum wertvollsten Oststeinbeker, ist mit acht Toren und sieben Vorlagen der Topscorer des OSV. Wie lange Trainer Stefan Kohfahl noch auf ihn setzen kann, ist allerdings fraglich. Mittelfristig wolle er in der Dritten Liga spielen, sagte der Deutsch-Tunesier, der als 19-Jähriger für den VfL Bochum II in der Regionalliga West debütierte. Labiadh: „Ich habe mit dem OSV die Vereinbarung, dass ich im Winter gehen dürfte. Ob das passiert, kann ich noch nicht sagen. So lange ich hier bin, gebe ich alles.“ Ein Wechsel zu einem anderen Oberligaclub komme allerdings nicht in Frage.

Als Turm in der Schlacht erwies sich einmal mehr Jan Novotny, der gemeinsam mit Michael Weiß noch am resolutesten kritische Situationen bereinigte. Auch Linksverteidiger Argetim Kaba wusste abgesehen von einem haarsträubenden Fehlpass (20.) zu überzeugen, musste aber in der 68. Minute abgeschlagen ausgewechselt werden. Bezeichnend für die Ausrichtung des Aufsteigers: Kohfahl brachte nicht etwa einen Defensivspieler sondern Rafael Monteiro. Doch auch dem 23-Jährigen gelang wenig. Kohfahl: In der ersten Halbzeit haben wir souverän, danach fahrlässig gespielt.“

Oststeinbeker SV: Ceylani – Kaba (68. R. Monteiro), Novotny, Barlak, M. Eren – H. Eren, Weiß – Cayir (66. D. Stenzel), Alassani, Labiadh (89. Pamukoglu) – Arslan.