Stormarns Verbandsligafußballer kassieren gegen den FC Dornbreite II nach Eigentor achte Saisonniederlage

Bad Oldesloe. „Herr Schiedsrichter – wir wollen wechseln.“ Lautstark kündigte Lübecks Coach Marko Stern sein Vorhaben während einer kurze Spielunterbrechung an. Schiedsrichterin Ann-Kristin Wildfang lies sich davon nicht beirren. „Das mit dem ,Herr Schiedsrichter’ kommt bei uns in der Fußball-Verbandsliga immer wieder vor, lässt mich aber völlig kalt“, sagte die Unparteiische vom TSV Dahme.

Die Szene in der 78.Minute hatte kurze Zeit für gute Laune unter den Oldesloer Anhängern gesorgt. Es war ihnen gegönnt, denn was sich bei der 0:1 (0:0)-Heimpleite ihres VfL Oldesloe gegen die zweite Mannschaft des FC Dornbreite Lübeck auf dem Rasen des Travestadions abspielte, vermieste auch Jens Schenck den Nachmittag. „Hier spielt Not gegen Elend“, fasste Oldesloes Ligabetreuer zusammen, dessen Team sich trotz der Niederlage in der Tabelle auf Rang zehn behaupten konnte.

Nach der schlechtesten Saisonleistung seiner Mannschaft richtet Sven Buntfuß den Blick nach vorn. „Diese Begegnung müssen wir so schnell wie möglich aus den Köpfen streichen und uns auf die kommenden Aufgaben konzentrieren“, sagte Oldesloes Trainer, dessen Team sich zu allem Überdruss durch ein Eigentor selbst schlug. Dennis Dabelsteins Versuch, im eigenen Strafraum mit dem Kopf zu klären, misslang: Der Verteidiger lenkte den Ball am verdutzten Torwart Dominik Lindtner vorbei in die eigenen Maschen. Schenck stellte sich vor seinen Verteidiger: „Dennis darf man keinen Vorwurf machen. Die ganze Mannschaft trägt Schuld an der Niederlage.“ Auch wenn kaum ein Stormarner Normalform erreichte, die Innenverteidigung der Kreisstädter stand kompakt. „Malte Kuberski und Marc Kunze haben eine sehr solide Partie gespielt“, sagte Buntfuß, der beide Spieler erstmals gemeinsam im Abwehrzentrum aufbot. „Verletzung, Krankheit oder Urlaub – in dieser Saison musste ich in fast jeder Begegnung eine andere Formation aufbieten“, klagte der Trainer.

Kapitän Kuberski fand deutliche Worte: „Wenn wir als Team nicht bereit sind, mehr als 70Prozent unseres Leistungsniveaus abzurufen, können wir gegen Mannschaften wie Dornbreite nicht gewinnen.“ Erfreulich dagegen: Christoph März, 20Jahre alter Mittelfeldspieler der zweiten Mannschaft, gab sein Verbandsliga-Debüt.

„Christoph hat sich durch gute Trainingsleistungen aufgedrängt und wird in Zukunft in meinen Planungen eine Rolle spielen“, sagte Buntfuß, der nach längerer Pause sehnlichst auf die Rückkehr des genesenen Torben Weetendorf wartet. „Für uns ein ganz wichtiger Spieler – sportlich wie menschlich“, sagt der 43Jahre alte Übungsleiter über seinen Verteidiger, der vergangene Woche ins Training einstieg.

Zwei Oldesloer Spieler sagten – wenigstens vorübergehend – „auf Wiedersehen“: Per Travel & Work bereist Hannes Boedecker ein Jahr lang Australien und wird eigenes Geld verdienen. Birger Broening dagegen beginnt Anfang kommender Woche ein viermonatiges Praktikum beim englischen Erstligaclub FC Everton – wovon auch seine Mannschaftskameraden profitieren.

Anfang Januar reisen Trainer, Betreuer und Spieler für fünf Tage nach Liverpool. Sie nutzen die Gelegenheit, um im Goodison Park dem FC Everton gegen Norwich City die Daumen zu drücken.

VfL Oldesloe: Lindtner – Biermann, Kuberski, Kunze, Boedecker (73. Dabelstein) – Pascal Espe (66. Marz), Schacht, Bojarinow, Burmeister (46. Akin) – Noeske, Kupka.