Basketballdamen verlieren Regionalligapartie gegen Kieler TB mit 51:70. Laima Butt erzielt 14 Punkte

Ahrensburg. „Unser junges Team muss lernen, nur von Spiel zu Spiel zu denken und zurückliegende Erfolgserlebnisse mental auszublenden“, sagt Carsten Schittkowski. Der Trainer der Basketballdamen des Ahrensburger TSV ist sicher: Die deutliche 51:70 (27:34)-Niederlage gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Kieler TB hat die meisten seiner Spielerinnen unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt – nach der allgemeinen Euphorie, die seine unerfahrene Mannschaft nach der Galavorstellung gegen den MTSV Hohenwestedt (83:58) befallen hatte.

„Wir sind weit davon entfernt, dass bei uns bereits Automatismen greifen und wir jedes Mal so eine Leistung abliefern“, sagte Ahrensburgs Coach, dessen Schützlinge gegen die Basketballerinnen aus der Landeshauptstadt nicht nur in der Abwehr den nötigen Biss vermissen ließen, auch unter dem gegnerischen Korb gingen sie beinahe ängstlich zu Werke. Die Konsequenz: Nach der zweiten Saisonniederlage rutschten die Stormarnerinnen in der Tabelle der zweiten Regionalliga Nord auf Rang sieben. „Niemand hat gegen Kiel Normalform erreicht“, sagte Schittkowski. Mit einer Ausnahme: „Charlotte Behmer hat von der ersten Minute an die richtige Einstellung gezeigt und ohne Respekt vor dem Gegner die Lücken in der Kieler Abwehr gesucht“, sagte der Coach, der die Jüngste im Team (Jahrgang 1999) der Twisters erstmals in der Regionalliga aufbot.

Bis Mitte des zweiten Viertels verlief die Begegnung ausgeglichen. Dann starteten die Gäste einen Lauf und bauten – unterstützt durch wenig beherzte Abwehrarbeit der Gastgeberinnen – ihren Vorsprung Punkt für Punkt aus. Beste Werferinnen der Ahrensburgerinnen waren Laima Butt mit 14Punkten sowie Merle Bitter mit13 Zählern. „Natürlich ist die Enttäuschung bei mir groß“, sagt Bitter, die ihrer Mannschaft aber genügend spielerischen Potenzial bescheinigt, um gegen einen Gegner wie Kiel zu bestehen.

„Bei uns im Team stimmt die Mischung aus jüngeren und älteren Spielerinnen – menschlich wie spielerisch“, sagte Ahrensburgs Aufbauspielerin, die im Team der beiden Trainer Marc Köpp und Katharina Kühn in der weiblichen U-17-Basketball-Nachwuchs-Bundesliga ebenfalls zu den Leistungsträgerinnen gehört.

Stefan Möller sieht einen Wettbewerbsnachteil für den Basketballsport in Hamburg und Umgebung: „Unsere Damen können sich in der Regionalliga mangels Konkurrenz nur schwer weiterentwickeln“, sagte der Ahrensburger Ligamanager.

„In der Basketball-Hochburg Niedersachsen hingegen treffen die Spielerinnen regelmäßig auf norddeutsche Top-Teams wie BG Göttingen, MTV Wolfenbüttel oder Osnabrücker TB. Sie werden nicht nur mehr gefordert, sondern lernen auch ihr Leistungsniveau besser einzuschätzen.“ Doch weder in Hamburg und Umgebung noch in Niedersachsen gewinnt eine Mannschaft, deren Abwehr versagt. Möller: „Defensivarbeit ist eine Einstellungssache. Es ist eine Sache der Übersicht, des Willens und der Aggressivität – und dafür muss man nicht unbedingt begnadet Basketball spielen können.“

Schittkowski spricht von einem Prozess, den sein Team durchlaufen muss. „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern nach vorn blicken und weiter hart an uns arbeiten“, sagte Ahrensburgs Coach, den am kommenden Sonnabend, 2.November, eine vom Papier her beinahe unlösbare Aufgabe erwartet.

Die Ahrensburgerinnen reisen als krasser Außenseiter zum Oldenburger TB (17.45Uhr, Haarenufer), einem potenziellen Anwärter auf den Meisterschaftstitel. „Da treffen wir auf ein sehr junges, schnelles und sehr dynamisches Team“, sagte Schittkowski. „Aber vielleicht gelingt meiner Mannschaft eine Überraschung.“

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Nadine Partey (7), Mirja Beckmann (6), Ulrike Haas, Anna Kunze (je 4), Jennifer Struve (3)