Regionalligafußballer des SV Eichede verlieren 4:6 gegen Eintracht Norderstedt. Trainer nennt Leistung „katastrophal und sensationell“
Steinburg. Kurz nach dem 4:6 (1:2) gegen den FC Eintracht Norderstedt standen die Regionalligafußballer des SV Eichede auf dem Rasen, manche schüttelten immer wieder den Kopf, andere starrten nur ins Leere. Sie wollten nicht glauben, was sich in den 90 Minuten vor 674 Zuschauern alles abgespielt hatte. Nach einer frühen Führung lagen sie 20Minuten vor Schluss in Unterzahl scheinbar hoffnungslos mit 1:4 zurück. Es folgte eine denkwürdige Schlussphase ohne Happy End. Trainer Oliver Zapel nannte die Leistung hinterher „katastrophal und sensationell“. Das Spiel im Minutenprotokoll:
19. Minute: Das 1:0 für den SV Eichede: Sebastian Meyer flankt von der rechten Seite auf André Kossowski, der per Direktabnahme zur verdienten Führung trifft.
23. Minute: Norderstedts Lolo Armario zirkelt einen Freistoß aus 20 Metern über die Eicheder Mauer – der Ball klatscht an die Latte.
30. Minute: Der Ausgleich durch Jan Lüneburg. Nach einer Flanke von Steffen Heinemann steht Norderstedts Toptorjäger völlig frei vor Fabian Lucassen und lässt dem Eicheder Torwart mit seinem Kopfball keine Chance.
35. Minute: Fast die erneute Führung für die Gastgeber: Wieder spielt Sebastian Meyer einen schönen Pass. Torge Maltzahn ist durch und trifft mit Gewalt die Latte.
37. Minute: Postwendend die Gästeführung: Zwei Minuten nach Maltzahns Lattentreffer ist Björn Nadler auf der anderen Seite nicht mehr zu halten, umkurvt Lucassen und trifft zur glücklichen Gästeführung. Mit 1:2 geht es in die Kabinen.
56. Minute: Elfmeter für Norderstedt, Platzverweis für Eichede. Der bis dahin so starke Sebastian Meyer bringt als letzter Mann Linus Meyer zu Fall. Schiedsrichter Eric Müller (Bremen) entscheidet auf Strafstoß und auf Rot.
57. Minute: Philipp Koch verwandelt souverän zum 1:3.
59. Minute: Das 4:1 für Eintracht Norderstedt. Jakub Heidenreich leistet sich einen haarsträubenden Fehlpass in den Lauf von Lüneburg. Lucassen ist ohne Abwehrchance. Das Spiel scheint entschieden.
61. Minute: Zapel nimmt den unglücklichen Heidenreich raus. Für den Tschechen kommt Edeljoker Arnold Lechler.
69. Minute: Lüneburg schießt an die Latte. Es deutet sich ein Debakel für den SVE an.
70. Minute: Aus heiterem Himmel das 2:4. Norderstedts Marin Mandic köpft unbedrängt ins eigene Tor, weil der herausgelaufene Torwart Johannes Höcker zu spät ruft.
74. Minute: Lechler steht plötzlich frei vor Höcker und trifft souverän zum 3:4. Jetzt scheint wieder alles möglich. Die Fans singen „Steht auf für den SVE“.
84. Minute: Der SV Eichede schießt tatsächlich in Unterzahl und nach einem 1:4-Rückstand das 4:4 – und wieder ist Lechler der Torschütze. Der 22-jährige schüttelt seinen Gegenspieler Mandic ab und verwandelt seelenruhig. In seinem sechsten Kurzeinsatz ist es das sechste Tor.
87. Minute: Schock für den SVE: Norderstedts Nadler zirkelt den Ball aus rund 25 Metern zum 4:5 in den Winkel – ein Traumtor.
90. Minute: Der Traum von einem kleinen Fußballwunder ist geplatzt. Eichede wirft alles nach vorne und wird ausgekontert. Yayar Kunath trifft zum 6:4 für die Gäste. Der Norderstedter war der beste Mann auf dem Platz.
Auch zehn Minuten nach dem Abpfiff stehen die Fußballer des SV Eichede noch auf dem Platz. Manche schütteln den Kopf, andere starren ins Leere. Nur die Fangruppe „Alkatras“ singt: „Wir sind stolz auf unser Team!“
SV Eichede: Lucassen – Heidenreich (61. Lechler), Issahaku, Jan-Ole Rienhoff, Fischer – Kossowski, Koops (46. Seiler), M. Hinkelmann, S. Meyer – Maltzahn – Huseni.