Handballfrauen verlieren in der dritten Runde des Landespokals gegen favorisierten TSV Altenholz

Trittau. Die Niederlage tat nicht besonders weh. Und sie war für die Handballfrauen der GHG Hahnheide alles andere als eine Blamage. „Wir wollten gegen einen übermächtigen Gegner mehr als 15Tore erzielen und weniger als 40kassieren. Dieses Ziel haben wir erreicht“, sagt Coach Thies Nowacki nach der 21:38 (9:19)-Drittrunden-Niederlage im Handball-Landespokalwettbewerb gegen den zwei Klassen höher spielenden TSV Altenholz (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein).

„In meiner Mannschaft stimmt derzeit einfach alles“, sagt der 48Jahre alte Landesligatrainer und schaut dabei lächelnd zu seinen Schützlingen hinüber. In Richtung Tribüne gewandt bedankten sie sich applaudierend beim lautstarken Hahnheider Anhang, unter ihm die erste und zweite Männermannschaft. Nowacki zog eine erste Bilanz. „Altenholz waren uns von der Physis her klar überlegen“ sagt der 48-Jährige, der den Ausfall von Merle Langhoff und Ronja Sievers bedauerte. „Beide verfügen im Spiel eins gegen eins über ein hohes Durchsetzungsvermögen“, sagt Nowacki.

Nach dem Pokal-Aus gilt die Konzentration wieder dem Spielbetrieb in der Landesliga Süd. Die bisherige Bilanz der Stormarnerinnen: drei Siege, eine Niederlage, Tabellenrang drei. Die mittelfristige Planung für die weitere Entwicklung steht: „In den kommenden zwei bis drei Jahren wollen wir den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga schaffen“, sagt Hahnheides Coach, der mit einer sehr jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 21,4 Jahre) in die Saison startete. „Der Verein wird hervorragend geführt und ich habe das Potenzial erkannt, das in der Mannschaft steckt.“

Nowacki ist kein Freund großer Worte. Er handelt lieber. Im April 2013 übernahm er das Team, dessen Kader lediglich aus sieben Spielerinnen bestand. „Ich griff sofort zum Telefonhörer und habe alte Kontakte wiederbelebt“, sagt der 48-Jährige. Mit Erfolg: In kürzester Zeit konnte Nowacki neun Zugänge vermelden. Rückraumspielerin Pia Uhlenbrook ist nicht nur die Jüngste im Bunde, sie besticht auch durch ihre Torjägerqualitäten. Achtmal versenkte die 19-Jährige gegen Altenholz den Ball im gegnerischen Gehäuse.

Jill Saggau ist die Mannschaftsführerin der Spielgemeinschaft des TSV Trittau und TSV Lütjensee. „Bei uns stimmt die Mischung aus jungen und älteren Spielerinnen. Thies ist ein Trainer, der all die positiven Eigenschaften aus der Mannschaft herauskitzelt“, sagt die 23-Jährige, die das schnelle Umsetzten von Abwehr auf Angriff als eine der Stärken anführt. Auch Vereinschef Frank Schünemann erwartet, dass seine erste Damenmannschaft ihren Weg gehen wird. Er sagt: „Die Mannschaft zeigt konstant hohen kämpferischen Einsatz und lässt sich auch nach einem Rückstand nicht entmutigen.“ Schünemann übernahm vor gut drei Jahren das Steuer der Spielgemeinschaft.

Stand 2010 aufgrund des Abschieds des alten Vorstandes hinter der Zukunft der GHG Hahnheide noch ein großes Fragezeichen, so herrscht jetzt wieder Zuversicht im Verein. „Vor drei Jahren hatten wir an die 170Mitglieder, jetzt sind es mehr als 210“, sagt Schünemann, dessen Dank auch dem unermüdlichen organisatorischen Einsatz von Elke Uhlenbrook, Thorsten Floeter und Wiebke Broscheid gilt. Die Spielgemeinschaft verfügt derzeit neben dem Frauenteam über zwölf Jugend- und zwei Männermannschaften. „Vor der Saison schlossen sich uns die Handballer des SV Großhansdorf mit 24Spielern an", sagt Schünemann, der somit gleich zwei Mannschaften für den Spielbetrieb der Kreisliga meldete. Im ersten vereinsinternen Derby setzte sich erwartungsgemäß die erste Mannschaft durch (39:31). Schünemann: „Danach haben sich beide Mannschaften auf ein gemeinsames Bier getroffen – so wie es sich gehört.“

Der Entwicklung bei den Handballmännern steht Schünemann eher skeptisch gegenüber – allerdings nicht aus sportlichen Gründen. Ab der Spielzeit 2014/15 wird aus der Kreisoberliga Süd (Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Segeberg) und der Kreisoberliga Ostsee (Ostholstein, Lübeck) eine gemeinsame Regionsliga eingeführt. Anstelle von derzeit 22Kreisoberligateams werden nur zwölf Teams dabei sein. „Es wird schwierig werden, sich in der neuen Liga zu etablieren“, sagt der Vorsitzende. „Aber wenn wir weiterhin in Ruhe arbeiten können, wird der Erfolg von allein kommen.“

Die weiteren Tore für die GHG Hahnheide erzielten: Mareike Eckhard, Meike Braun (je3), Maike Stapelfeld, Anna Bielfeld (je2), Christin Hack, Jill Saggau, Liza Bielfeld, Eyleen Dahms (je1).