Trainer der zweiten Mannschaft und Verein einigen sich nach Fehlstart auf Trennung. Nachfolger steht noch nicht fest

Steinburg. Nur zwei Siege aus 13 Spielen waren zu wenig: Der SV Eichede und sein bisheriger Trainer der zweiten Mannschaft, Gerd Dreller, gehen ab sofort getrennte Wege. Beide Seiten hätten ihre Zusammenarbeit einvernehmlich beendet, heißt es in einer vom Verein verbreiteten Pressemitteilung.

Ausschlaggebend für diesen Schritt war wohl das enttäuschende 0:0 am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen die Husumer SV, mit der die Regionalliga-Reserve der Steinburger in der Schleswig-Holstein-Liga auf einen Abstiegsplatz abrutschte und der Verein sein Ziel, mit beiden Leistungsmannschaften in den zwei höchsten Amateurspielklassen zu verbleiben, ernsthaft in Gefahr sah.

„Wir wollen mit einem Trainerwechsel versuchen, einen neuen Impuls zu setzen“, sagte der Vereinsvorsitzende Olaf Gehrken. Wer Nachfolger des erst im Sommer vom A-Juniorencoach aufgerückten 56-Jährigen wird, steht noch nicht fest. Zumindest in der prestigeträchtigen Auswärtspartie am kommenden Freitagabend (19.30 Uhr, Stadion Lohmühle) beim Spitzenreiter VfB Lübeck wird Cheftrainer Oliver Zapel die Spielbetreuung übernehmen. Eine Dauerlösung könne das aber nicht sein, sagte der Übungsleiter. Zapel: „Das raubt mir zu viel Energie, die ich für die erste Mannschaft benötige.“

Für Dreller kam die Entwicklung nicht ganz überraschend: „Wir saßen ja schon öfter zusammen, um zu analysieren, weshalb die Mannschaft weder meine eigenen Erwartungen noch die des Vereins erfüllt hat“, sagte der A-Lizenzinhaber. „Die Ausbeute ist unbefriedigend. Fünf bis sechs Punkte mehr wären möglich gewesen. Dafür muss ich jetzt die Verantwortung übernehmen. Ob es der richtige Zeitpunkt ist, kann ich nicht beurteilen. Aber mir ist wichtig, so auseinander zu gehen, dass sich beide Seiten noch in die Augen schauen können.“

Ein Angebot von Zapel und Gehrken, im Trainerteam zu verbleiben, allerdings in anderer Funktion, lehnte Dreller ab. „Bei allem Verständnis für den Verein bin ich natürlich auch enttäuscht und traurig, hier meine Ziele nicht verwirklicht zu haben. Deshalb wäre das die falsche Entscheidung.“

Das Kapitel SV Eichede sei für ihn beendet, auch wenn er seine mehr als fünf Jahre dort in guter Erinnerung behalten werde. Dreller war sogar zweimal bei den Steinburgern: 2004 hatte er als Co-Trainer des damaligen A-Juniorencoaches Georg Jobmann begonnen. Nach dessen Entlassung war Dreller selbst in die Verantwortung gerückt. Zwei Jahre später übernahm er die A-Junioren-Bundesligamannschaft des SC Vier- und Marschlande. Im Sommer 2010 holte ihn Gehrken schließlich als Jugendleiter und -trainer zurück. Dreller: „Ich habe die ganze Entwicklung bis in die Regionalliga mitbekommen. Der SV Eichede ist schon ein besonderer Verein, bei dem es immer noch sehr familiär zugeht, obwohl er durch die Erfolge sehr in den Fokus gerückt ist.“

Zapel bedauert Drellers Entschluss, den Verein zu verlassen, bescheinigt ihm trotz allem große Fachkenntnis: „Ich halte ihn auf dem Gebiet der Trainingslehre für einen der Besten, den es hier in der Gegend gibt. Schade, dass wir diese Kompetenz verlieren.“