Die Kreisligafußballer wollen die Spielzeit nach dem Abstieg nutzen, um ein Gerüst für bessere Zeiten zu errichten. 3:1-Erfolg gegen den SV Meddewade

Bargteheide. Das Spiel gegen den SV Meddewade war so etwas wie die Zusammenfassung der bisherigen Saison. Mit dem Ergebnis konnten die Fußballer des TSV Bargteheide zufrieden sein, genau so, wie sie auch tabellarisch im Soll liegen, auf Platz vier. Sein volles Potenzial aber ruft der Kreisligaclub in den ersten Monaten nach dem Abstieg aus der Verbandsliga noch zu selten ab. „Die Leistung gegen Meddewade war noch ausbaufähig“, so Co-Trainer Torben Bischkopf nach dem 3:1-Sieg gegen den Aufsteiger. Und auch generell sei in vielerlei Hinsicht noch Luft nach oben.

Nach der turbulenten vergangenen Saison mit schmerzhaften Niederlagen, Trainerwechseln und dem Ende der Sechstklassigkeit gab der Verein in der Sommerpause nicht den direkten Wiederaufstieg als Ziel aus. Cheftrainer Maik Kohrs und sein 27 Jahre alter Assistent Bischkopf, der bei Personalnot auch selbst zum Einsatz kommt, visieren einen Platz unter den ersten sechs an. „Der Abstieg ist auch eine Chance“, sagt Bischkopf. „Wir wollen junge Leute heranführen und so eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen.“ Die Saison, in der der Verein das 100-jährige Bestehen der Fußballabteilung feiert, soll genutzt werden, um das Gerüst für bessere Zeiten zu errichten. Denn eines, das betont Bischkopf auch, ist klar: „Auf Sicht gehört so ein Verein mit so einer Sportanlage nicht in die Kreisliga.“

Etwa 70 Zuschauer kommen für gewöhnlich zu den Heimspielen. Die Mannschaft ist bemüht, mit attraktiven Fußball Werbung zu betreiben. Kohrs schickt seine Schützlinge mal im 4-2-3-1-System, mal in einem 4-4-2 auf den Platz, mit offensiver Ausrichtung. Gegen Meddewade war mit Alban Latifi immer derselbe Stürmer Nutznießer der Bargteheider Angriffe. Er erzielte alle drei Tore zum Pflichtsieg. Insgesamt hat Latifi schon fünfmal getroffen, obwohl er zu Beginn der Saison erst gesperrt und dann im Urlaub war. Bischkopf: „Es war erst sein fünfter Einsatz. Ich bin froh, dass er jetzt bei uns spielt.“

Latifi kam im Sommer vom FC Ahrensburg, war einer von sechs Neuzugängen. Elf Spieler aus der Abstiegsmannschaft hielten dem Verein die Treue. Eine richtige Stammformation hat sich aber noch nicht gefunden. „Wir konnten noch nie die gleiche Elf wie im Spiel zuvor aufstellen“, so Bischkopf. Gegen Meddewade fehlten Frank Meier, Kevin Bracke und Lennart Behnk, allesamt wegen Knöchelproblem. Zwei bis drei Wochen wird das Trio noch zur Genesung benötigen.

Den Tiefpunkt der Saison markiert die 0:5-Niederlage gegen Preußen Reinfeld vor einer Woche. „Da waren wir überhaupt nicht auf dem Platz“, so Bischkopf. Den gegen die Spitzenteams SSC Hagen Ahrensburg II (1:1) und SC Elmenhorst (0:2) verlorenen Punkten trauert der 27-Jährige dagegen noch hinterher. „In beiden Spielen war mehr drin. Gegen Elmenhorst hätten wir zur Halbzeit 3:0 führen müssen.“ So aber ist der Rückstand auf die Tabellenspitze schon deutlich und die Zielvorgabe offensichtlich nicht nur gewählt, um Druck von der Mannschaft abzuwenden – sondern eben auch realistisch.

Auch wenn noch Luft nach oben ist: mit der Integration einiger Spieler aus der eigenen Jugend und dem Gewinn eines Trikotsponsors hat der Verein erste Grundsteine für eine bessere Zukunft gelegt. Damit bei der Jubiläumsfeier im November nicht nur in die Vergangenheit geschaut werden muss.