Badminton-Bundesligaclub unterliegt beim Tabellenführer mit 1:5. Sarah Walker holt gegen Spitzenspielerin einzigen Punkt

Trittau. Für den einzigen Lichtblick sorgte Sarah Walker. Die Engländerin zeigte in ihrem vierten Einsatz für den TSV Trittau ihre beste Saisonleistung und besiegte mit Judith Meulendijks eine echte Spitzenspielerin. „Sarah hat phänomenal gespielt. Mit ihr haben wir einen guten Fang gemacht“, schwärmte Sabina Persson nach der 1:5-Niederlage der Stormarner Badmintonmannschaft beim 1.BV Mülheim. Abgesehen von dem Dreisatzsieg der 23-Jährigen hatte es für die Abteilungssprecherin des TSV nicht viel zu lachen gegeben während der Begegnung mit dem Tabellenführer der Bundesliga, die letztlich mit 1:5 verloren ging.

„Wir zahlen im Moment Lehrgeld. In Hinblick auf die nächsten Spiele werden wir alles in Ruhe analysieren“, sagte Persson. Zu einer ersten Einsicht sind die Verantwortlichen allerdings schon vor der endgültigen Auswertung der vierten Niederlage im fünften Saisonspiel gekommen: „Das Damendoppel funktioniert so nicht. Mit Paulien van Dooremalen sind wir überhaupt nicht zufrieden“, so Persson. Die Niederländerin ist seit dieser Spielzeit voll berufstätig, ihre Leistungen sind längst nicht mehr so stark wie noch vor einigen Monaten. In der nächsten Partie in knapp einem Monat (5. November gegen die SG EBT Berlin) wird wohl Alyssa Lim an Stelle der einstigen Neuntplatzierten der Doppelweltrangliste spielen.

Um bei den Nordrhein-Westfalen ein überraschendes Unentschieden zu schaffen, hätten Ary Trisnanto und Jonathan Persson an das anknüpfen müssen, was Walker im Match gegen die 17.der olympischen Spiele 2000 zeigte. „Ich hatte auf die Einzel gehofft“, sagte Sabina Persson. Trisnanto kam gut in sein Spiel gegen Dmytro Zavadsky, brach aber im zweiten Satz völlig ein. Jonathan Persson blieb in seinem Einzel von Beginn an chancenlos. Möglich, dass er bald durch seinen Bruder Nikolaj, der in Mülheim wegen eines Pflichttermins in der Universität fehlte, ersetzt wird. „Wir hoffen jede Woche auf ihn“, so Mutter Persson.

Die dritte personelle Veränderung gegen die Berliner soll beim Herrendoppel vorgenommen werden. Robin Tabeling fehlte gegen den Spitzenreiter wegen einer Rückenprellung, die er sich beim 2:4 gegen Beuel vor anderthalb Wochen zugezogen hatte. Von der angedachten Nominierung des Niederländers für die Partie der zweiten Mannschaft am kommenden Wochenende werden die Trittauer dagegen Abstand nehmen müssen, ein Einsatz gegen Wesel käme wohl noch zu früh.

Dass Tabeling dennoch als einer der sechs Trittauer direkt nach der Niederlage in Mülheim zu den Dutch Open nach Almere (Niederlande) fuhr und auch teilnahm, hatte ausschließlich finanzielle Gründe. Eine Absage hätte dem 19-Jährigen eine dreistellige Geldstrafe eingebracht. So gab er erst nach wenigen Ballwechseln auf. Ebenfalls bei dem bis Sonntag andauernden Turnier dabei waren Jonathan Persson, der durch einige Absagen direkt ins Hauptfeld rutschte und somit trotz der Erstrundenniederlage Weltranglistenpunkte sammelte, sowie Maas, Trisnanto, Walker, Gustaf Mochamed Firdaus und Meisy Jolly Lee.

Weil die direkten Konkurrenten aus Rosenheim und Dortelweil ebenfalls 1:5-Niederlagen einsteckten, bleiben die Trittauer auf einem Nichtabstiegsplatz. Im Tabellenkeller zeichnet sich bereits ein Dreikampf ab. Gegen Berlin und Lüdingshausen (30. November) darf noch Lehrgeld gezahlt werden. Eine Niederlage am 1.Dezember gegen Rosenheim könnte sich das Team aber kaum mehr leisten.

1. BV Mülheim – TSV Trittau 5:1, Statistik, Herrendoppel: Marcus Ellis/Jorrit de Ruiter – Ary Trisnanto/Jelle Maas 21:16, 21:14; Damendoppel: Judith Meulendijks/Johanna Goliszewski – Sarah Walker/Paulien van Dooremalen 21:10, 21:8; Herreneinzel 1: Dmytro Zavadsky – Trisnanto 21:17, 21:9; Herreneinzel 2: Alexander Roovers – Jonathan Persson 21:8, 21:7; Dameneinzel: Meulendijks – Walker 21:14, 17:21, 15:21; Mixed: Ellis/Goliszewski – Maas/van Dooremalen 21:9, 21:14