Doppeltorschütze Marcel Kupka ist der Matchwinner. Trittaus Patrick Rösler und Nico Prehn sehen die Rote Karte

Trittau. Trainer und Betreuer des VfL Oldesloe haben sich nach dem 3:1 (2:1)-Derbyerfolg beim TSV Trittau mit ihren Emotionen merklich zurückgehalten. Aus gutem Grund: Zwar konnte die Mannschaft von Trainer Sven Buntfuß beim Stormarner Ligakonkurrenten drei wichtige Zähler entführen, bleibt aber in der Tabelle der Verbandsliga Süd-Ost weiterhin auf einem Abstiegsrang (Platz15) stecken. „Dieser Sieg ist für uns ein dringend benötigter Erfolg gegen den Abstieg, egal wie er zustande kam“, sagt Buntfuß, dessen Mannschaft in der ersten Viertelstunde von der Gastgebern stark unter Druck gesetzt wurde.

Und dennoch: Mitten in die Drangphase der Gastgeber hinein konnten Marcel Kupka (10.Minute) und Namensvetter Marcel Noeske (13.) zwei geschickt herausgespielte Konter erfolgreich abschließen. Das Tor des Tages gelang dem mit sechs Saisontreffern erfolgreichsten Torjäger der Kreisstädter: Noeske, zu Beginn der Saison aus der eigenen A-Jugend in die erste Mannschaft aufgerückt, verschaffte sich an der rechten Strafraumgrenze mit einer kurzen Körpertäuschung den nötigen Freiraum. Im Stile von Bayern Münchens Star Arjen Robben schlenzte er den Ball anschließend mit dem linken Fuß gefühlvoll an Trittaus Keeper Karl Plichta vorbei ins lange Eck. „Robben hat in der Bundesliga auf diese Art und Weise bereits einige Treffer erzielt. Ich hab es selbst mal versucht“, sagt der 19-Jährige.

Auch der Treffer von Kupka war sehenswert: Oldesloes zweite Sturmspitze drang in den gegnerischen Strafraum ein und schob den Ballunbedrängt am machtlosen Plichta vorbei ins lange Eck. Aber nicht nur die Kreisstädter plagen Abstiegssorgen. Auch der TSV Trittau gerät nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen immer mehr in Bedrängnis. Nur ein Zähler trennt den Tabellendreizehnten nunmehr von einem Abstiegsrang.

„Auch diesmal hatten wir unsere Möglichkeiten, machen aber einfach die Tore nicht“, beklagt sich Trittaus Trainer Matthias Räck, der im zweiten Spielabschnitt Stürmer Patrick Rösler aufgrund einer Gelb-Roten Karte verlor (54.). Schiedsrichter Nicki Bornholdt (SV Brockdorf) hatte Trittaus Stürmer bereits im ersten Durchgang eine Verwarnung ausgesprochen (wegen Meckerns). Röslers Foul an Gästetorwart Patrick Ave ahndete der Unparteiische sofort mit der Ampelkarte.

Es sollte nicht der einzige Platzverweis in einem hoch emotionalen Spiel bleiben: Kurz vor dem Schlusspfiff schickte Bornholdt Trittaus Innenverteidiger Nico Prehn vorzeitig in die Kabine (90.). Grund: eine verbale Entgleisung des Stormarners. Räck gibt sich, wenigstens äußerlich, gelassen. „Bei der Karte gegen Prehn hätte ich mir vom Unparteiischen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagt Trittaus Übungsleiter, der seiner Mannschaft nach wie vor genügend Potenzial bescheinigt, um in der Liga zu bestehen. Ein möglicher Platzverweis blieb den Oldesloern dagegen erspart. Buntfuß: „In der Halbzeitpause erklärte mir der Schiedsrichter auf Nachfrage, dass er bei weiteren verbalen Eskapaden der Spieler hart durchgreifen wird.“

Oldesloes Coach reagierte. Er nahm den mit Gelb verwarnten Noeske aus der Partie, blieb aber mit der Einwechslung von Kemal Akin als hängende Spitze weiterhin offensiv ausgerichtet. „Marcel ist ein junger und sehr emotional reagierender Spieler, der gern jede Schiedsrichterentscheidung kommentiert“, erklärt Buntfuß seine vorsorgliche Maßnahme.

Rösler erzielte noch vor dem Seitenwechsel Trittaus Ehrentreffer (42.), ehe Kupka nach der Pause mit seinem zweiten Treffer für den Endstand sorgte (78.).

TSV Trittau: Plichta – Metzner, Ohl, Prehn, Gläser – Anton, Detjens, Spoth (5.Zimmermann), Stirl – Winter (57.Johnsen), RöslerVfL Oldesloe: Ave – Boedecker, Fischer, Dabelstein, Biermann – Burmeister (74.Rathje), Schacht, Bojarinow, Pascal Espe– Kupka (88.Behrens), Noeske (46.Akin)