Stormarner verlieren in der Badminton-Bundesliga gegen den 1. BC Beuel und beim TV Refrath. Robin Tabeling verletzt sich am Rücken

Trittau. Als Bundesliga-Aufsteiger könnte es für den TSV Trittau im Kampf gegen den direkten Wiederabstieg am Ende auch auf ein oder zwei Zähler ankommen. Da gilt es eigentlich, jede erdenkliche Chance zu ergreifen. Ganz egal ist den Stormarnern die Art und Weise, wie sie zu Punkten kommen, dann aber doch nicht – Sportsgeist geht auch im Badminton-Oberhaus vor. Das Heimspiel gegen den 1. BC Beuel hätten die Trittauer wegen eines Regelverstoßes der Gäste kampflos gewinnen können. Sie entschieden sich für das sportliche Kräftemessen und standen nach dem 2:4 mit leeren Händen da.

„Die Spieler von Beuel sind zu spät gekommen. Wir hätten am grünen Tisch gewinnen können“, sagte Abteilungssprecherin Sabina Persson. „Aber es wäre auch nicht schön gewesen, die Punkte auf diese Weise zu bekommen.“ Die Entscheidung der Bonner, erst am Vormittag des Spieltags aufzubrechen, nannte sie „total unprofessionell“.

Die 300 Zuschauer, die teilweise aus Schwerin, Flensburg und zu größerer Zahl aus Hamburg gekommen waren, dankten es dem TSV, nicht auf seinem Recht beharrt zu haben. Sie bekamen hochklassigen Sport zu sehen. Mit Marc Zwiebler schlug schließlich auch der amtierende Europameister auf und stellte sein Können beim souveränen Sieg gegen Ary Trisnanto unter Beweis. Der größte Schock des Tages war für die Trittauer nicht die Niederlage, sondern die Verletzung am Rücken von Robin Tabeling, die sich der Niederländer in der Schlussphase des siegreichen Doppels zuzog. Persson: „Er konnte sich nicht einmal die Schuhe ausziehen.“ Die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich zunächst nicht, es handelt sich wohl um eine schwere Verhärtung.

Direkt nach dem Heimspiel ging es für die Trittauer nach Bergisch-Gladbach, wo sie sich am Folgetag gegen den TV Refrath deutlich mehr ausrechneten. „Ich bin schon enttäuscht, dass es nicht zu einem Unentschieden gereicht hat“, sagte Persson nach der 1:5-Niederlage, die letztlich deutlicher ausfiel, als sich die Kräfteverhältnisse darstellten.

„Knackpunkt war das erste Herreneinzel“, so Persson. „Ary Trisnanto hatte nicht seinen besten Tag, normalerweise hätte er gewinnen müssen. Seine Niederlage hat alle etwas heruntergezogen.“ So lief auch Paulien van Dooremalen ihrer Form hinterher. Sarah Walker vergab in ihrem Einzel im Entscheidungssatz mehrere Matchbälle und unterlag schließlich 25:27 unterlag. Im Herrendoppel musste Nikolaj Persson für Tabeling einspringen und brachte die Stormarner mit Jelle Maas in Führung. Auf das Einzel verzichtete der erst kürzlich nach monatelanger Verletzungspause zurückgekehrte Nikolaj Persson aber. Sein Bruder Jonathan sprang ein, musste sich Richard Domke aber in zwei Sätzen geschlagen geben.

Am Dienstag, 8. Oktober, reist Trittau als klarer Außenseiter zum Tabellenführer 1. BV Mülheim. Persson: „Wir können froh sein, wenn wir dort kein 0:6 bekommen.“

Über den „Badminton-Boom in Trittau“ drehte der NDR am Heimspieltag einen Bericht, der bereits am Sonnabend ausgestrahlt wurde. Der zweieinhalbminütige Film ist im Internet unter www.ndr.de/mediathek zu finden.

Ergebnisse TSV Trittau – 1. BC Beuel, Herrendoppel: Jelle Maas/Robin Tabeling – Beng Chan Kwong/Philip Otzipka 21:9, 21:8; Damendoppel: Sarah Walker/Paulien van Dooremalen – Birgit Michels/Lauren Smith 11:21, 8:21; Herreneinzel 1: Ary Trisnanto – Marc Zwiebler 13:21, 17:21; Herreneinzel 2: Jonathan Persson – Kwong 10:21, 11:21; Dameneinzel: Walker – Smith 21:15, 22:20; Mixed: Maas/van Dooremalen – Zwiebler/Michels 15:21, 15:21

Ergebnisse TV Refrath – TSV Trittau, Herrendoppel: Max Schwenger/Denis Nyenhuis – Nikolaj Persson/Maas 18:21, 14:21; Damendoppel: Chloe Magee/Carla Nelte – Walker/van Dooremalen 21:6, 19:21, 21:9; Herreneinzel 1: Jiann Shiarng – Trisnanto 21:19, 21:17; Herreneinzel 2: Richard Domke – Jonathan Persson 21:14, 21:10; Dameneinzel: Magee – Walker 21:15, 20:22, 27:25; Mixed: Schwenger/Nelte – Maas/van Dooremalen 21:12, 21:11