Hockeyherren bieten bei 1:4 gegen Hamburger Polo Club schlechteste Saisonleistung. Nun wartet der Angstgegner

Ahrensburg. Während sich die meisten Hockeyspieler des THC Ahrensburg schon umzogen, saßen Nitesh Veauli, Tobias Kleinke und Malte Jansen noch auf der Ersatzbank und diskutierten mit Trainer Florian Führer das Zustandekommen der ersten Saisonniederlage. „Wir haben taktisch nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben“, nannte Führer später die wohl grundlegendste der vielen Ursachen, die zu dem 1:4 (1:2) gegen den Hamburger Polo Club geführt hatten. Nach drei überzeugenden Leistungen zum Start zeigten die Stormarner ihre schwächste Vorstellung der laufenden Oberligasaison.

Nicht nur, dass der THCA gegen die taktisch unorthodox aufgestellten Hamburger nicht auf seine Manndeckung vertraute und in eine Spielweise verfiel, die der Coach nicht vorgegeben hatte. Es war immer wieder der Wurm drin in den Aktionen der bis dahin ungeschlagenen Gastgeber. „Das war insgesamt viel zu schwach“, sagte Kapitän Jansen. „Wir haben uns zu viele individuelle Fehler, zu viele Ballverluste im Mittelfeld erlaubt.“ In der Tat gelang kaum ein Angriff über mehr als drei Stationen. Da dabei dennoch acht eigene Strafecken heraussprangen, hätte es an einem normalen Tag wohl trotzdem zu einem Sieg gereicht. Erstmals aber erwischte auch Kleinke keinen guten Tag. Nur eine der Situationen führte zu einem Treffer. Jochen Schaller traf aus kurzer Distanz zum zwischenzeitlichen 1:2 (29. Minute). Kleinkes gefährlichster Abschluss war neun Minuten zuvor am rechten Pfosten gelandet. In den ersten drei Partien hatten ihm sechs Versuche zu vier Treffern gereicht.

Die Gäste, die durch den Sieg auf den zweiten Tabellenplatz sprangen, begannen effektiv. Zwei Chancen nutzte „Polo“ zu einer 2:0-Führung nach einer Viertelstunde – bezeichnender Weise fielen beide Treffer nach Strafecken, die die Ahrensburger unbedingt hatten vermeiden wollen.

Direkt nach dem Wiederanpfiff erwischten die Schlossstädter ihre beste Phase. Kleinke, dessen Versuch nach einer kurzen Ecke durch eine Fußabwehr des gegnerischen Torhüters entschärft wurde (39.), sowie Jan Neuber (40.) und Veauli (43.), die knapp am linken Pfosten vorbei zielten, vergaben die Chancen zum Ausgleich. Eingeleitet durch einen erneuten Fehlpass trafen die Gäste in der 53. Minute zum 1:3 und machten zehn Minuten später mit einem Gegenzug nach einer weiteren Gelegenheit für Kleinke alles klar. Da die Gäste sich über die Treffer hinaus drei Großchancen erarbeiteten (34., 44., 52.) und spielerisch sicherer agierten, fiel der Auswärtssieg zwar letztlich etwas zu hoch aus, war aber verdient. Jansen: „Ich hoffe, das war ein einmaliger Ausrutscher. Wir waren weit von unserer Normalform entfernt.“

Die Ahrensburger sind dennoch weiterhin im Soll und trugen die Niederlage mit Fassung. „Dass wir die Hinrunde nicht ungeschlagen beenden, ist keine Überraschung“, so Führer. „Schade ist natürlich die Deutlichkeit.“ Hoffnung für die Zukunft bereiteten zwei Talente, die den Altersschnitt der Mannschaft rapide senkten. Wie vor der Saison angekündigt, durften Spieler aus dem Juniorenbereich Oberligaerfahrung sammeln. Die beiden 18-jährigen Finn Bartels und Felix Görressen fügten sich gegen „Polo“ gleich gut ein. „Besonders Felix hat als Verteidiger ein starkes Spiel gemacht“, sagte Führer. Mittelfeldspieler Bartels habe sich ebenfalls gut verkauft.

Mit dem HC St. Pauli wartet nun so etwas wie der Angstgegner des THCA (Sonnabend, 21. September, 19 Uhr, Saarlandstraße). In der vergangenen Saison gingen beide Spiele mit 2:5 verloren. Der Platz an der Saarlandstraße ist durch seine unebene Beschaffenheit ebenso schwer zu berechnen, wie die Spielweise der Hamburger. „Das wird wie immer ein offenes Spiel“, sagte Jansen. Führer kündigte an, seine Schützlinge anders einzustellen als in der vergangenen Saison. „Ich muss mir etwas überlegen.“ St. Pauli kassierte zuletzt eine empfindliche 0:5-Schlappe beim 1. Kieler THC.