Oberligafußballer unterliegen Spitzenreiter TuS Dassendorf 0:1. Ex-Profi Eric Agyemang sieht „Rot“

Oststeinbek. Spätestens, als nach 36 Spielminuten der beste Spieler des Gegners die Rote Karte sah, witterten sie beim Oststeinbeker SV den Befreiungsschlag in einer bislang so enttäuschenden Oberligasaison. Am Ende jedoch konnten die Stormarner Fußballer zwar behaupten, dem Tabellenführer einen großen Kampf geboten zu haben, die 0:1 (0:1)-Niederlage war aber vor allem eine verpasste Chance und eben nicht ein Achtungserfolg in einer Partie, in der man als Außenseiter nichts zu verlieren hatte. Nur ein einziger Treffer in 54 Minuten Überzahl hätte die dringend benötigte Kehrtwende für die Stormarner bedeuten können. So aber läuft die Zeit schon in dieser frühen Phase der Saison gegen den OSV.

Bis zum Platzverweis gegen den ehemaligen Zweitligastürmer Eric Agyemang, der sich nach einem Foul von Michael Weiß zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ, zeigten die Hausherren vor den Augen des neuen Oststeinbeker Bürgermeisters Jürgen Hettwer vielleicht ihre beste Saisonleistung. Dem unglücklichen Gegentreffer durch Ronny Buchholz (26. Minute), der nach einem Pfostenschuss von Agyemang abstaubte, standen zwei hochkarätige Chancen des OSV gegenüber. Dank Onur Ulusoy und Rafael Monteiro, der erstmals in dieser Spielzeit zum Einsatz kam, strahlte die Mannschaft von Trainer Stefan Kohfahl wieder deutlich mehr Torgefahr aus.

In Überzahl aber lief der Tabellenletzte ein ums andere Mal vergeblich gegen die nun bärenstarke Abwehr des Spitzenreiters an. Die Gäste ließen in einem umkämpften, temporeichen und immer wieder von Hektik geprägten Duell keine weitere Torchance zu.

„Wir haben uns das Leben durch zu viele Ballverluste selbst schwer gemacht“, sagte Monteiro, dessen Mannschaftskollegen auch in den zahlreichen langen Bällen kein probates Mittel gegen die solide Abwehr der TuS fanden. Monteiro sollte mit seiner Schnelligkeit und Ballsicherheit Lücken reißen, fiel nach ordentlicher Anfangsphase im zweiten Durchgang aber ab. „Ich hatte wieder Schmerzen im Knie“, sagte der Torschützenkönig der vergangenen Landesligasaison. „Ich muss sehen, ob ich am Wochenende wieder fit bin.“

Ein Ausfall des 23-Jährigen gegen den VfL Pinneberg (Sonntag, 15 Uhr, Fahltsweide) wäre kaum zu verkraften. Dass es an Alternativen für den Sturm fehlt, zeigten allein Kohfahls Einwechslungen. Zwischen der 72. und 79. Minute brachte der Coach mit Devran Barlak, Jan-Christoph Ziolek und Christian Meier zwei Abwehrspieler und einen Mittelfeldmann. Zu Barlak sagte Kohfahl: „Er hat mir nach der 2:3-Niederlage beim SV Rugenbergen gesagt, dass er sich momentan nicht für Fußball motivieren könne. Da besteht noch Diskussionsbedarf – mehr nicht.“ Der Rechtsverteidiger bleibt bis auf weiteres im Kader des OSV.

Ein Schuss von Innenverteidiger Johann Stenzel aus 30 Metern Entfernung (54.) war noch der gefährlichste Oststeinbeker Torabschluss nach dem Wiederanpfiff. Der Dassendorfer Dennis Tornieporth traf vier Minuten später die Latte. Bei drei Freistößen aus zentraler Position verfehlten Monteiro und zweimal Ulusoy das Ziel deutlich. Die Gäste konnten allerdings von Glück sagen, die Partie zu zehnt beendet zu haben. Kohfahl: „Ich fand den Schiedsrichter eigentlich gut. Aber zumindest Dennis Sudbrak hätte zwingend ‚Gelb-Rot‘ sehen müssen. Immer wenn wir durch waren, wurden wir gefoult.“

Oststeinbeker SV: Ceylani – Kaba (77. Meier), Novotny, J. Stenzel, Pamukoglu (72. Barlak) – Ulusoy, Weiß – Labiadh, Arslan (79. Ziolek), M. Eren – R. Monteiro.