Handballfrauen beginnen die Saison in der Schleswig-Holstein-Liga in Tarp. Ziel ist der Oberliga-Aufstieg

Reinfeld. Für Detfred Dörling, Trainer der Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge, ist der Meistertitel der Schleswig-Holstein-Liga und der damit verbundene Oberligaaufstieg bereits vor dem Anpfiff zur neuen Saison beschlossene Sache. Der 59-Jährige begründet seine Zuversicht: „Als Aufsteiger haben wir in der zurückliegenden Saison nur knapp den Durchmarsch verpasst“, sagt der Übungsleiter, dessen Mannschaft als Tabellenzweiter in zwei Entscheidungsspielen an der SG Niendorf/Wandsetal, dem Vizemeister der Hamburg-Liga, gescheitert war.

„Die Mannschaft ist jetzt besser eingespielt. Zudem haben wir uns mit Anna-Lena Tetzlaff, Sandra Bernert und Sina Rostek sinnvoll verstärkt“, sagte Dörling. Zwei der vom Coach angesprochenen Zugänge kommen von der HSG Tills Löwen: Die 23 Jahre alte Polizeibeamtin Bernert soll als Kreisspielerin für mehr Durchschlagskraft im Reinfelder Angriff sorgen. Die zwei Jahre jüngere Rostek will Dörling variabel im linken oder rechten Rückraum einsetzten. Dörling: „Sandra und Sina haben sich in der Vorbereitung perfekt in unser Spielsystem eingegliedert.“

Der 59 Jahre alte Polizist setzt zudem große Hoffnungen auf seinen dritten Zugang Anna-Lena Tetzlaff. Die ehemalige Spielerin von der HSG Holstein Kiel/Kronshagen verfügt als Rückraumspielerin über mehrere Jahre Oberliga-Erfahrung. „In Zukunft wird unser Spiel im Rückraum nicht mehr nur auf die Schwestern Rika und Lina Tonding ausgerichtet sein. Mit Anna-Lena wollen wir im Spielaufbau effizienter werden“, sagte Dörling.

Noch läuft bei den Reinfeldern nicht alles zur Zufriedenheit des Trainers. Tetzlaff kuriert derzeit eine Bänderdehnung aus und wird erst am kommenden Montag wieder ins Training einsteigen. Ihr Einsatz zum Saisonstart bei der zweiten Mannschaft der HSG Tarp-Wanderup am Sonnabend, 7.September (19Uhr, Friedrich-Hebbel-Straße, Tarp), ist fraglich. Aber auch die Wadenprobleme von Außenangreiferin Lara Zube und die Knieverletzung von Rückraumspielerin Laura Beth bereiten Dörling Sorgen. Und Madeline Feierabend, vergangene Saison vom Siebenmeterpunkt aus eine sichere Vollstreckerin, wird nur für die ersten drei Spieltage zur Verfügung stehen. Danach beginnt die schnelle Außenangreiferin in Wien (Österreich) ein Studium der Tiermedizin.

In puncto Personalplanung stehen weiterhin zwei große Fragezeichen im Raum. Dörling: „Nach dem Abschied von Cristina Jellonek ist es uns immer noch nicht gelungen, eine zweite Torhüterin zu verpflichten.“ Im Fall einer Verletzung von Stammtorfrau Annika Rahf hat der Coach eine Notlösung zur Hand. „Lina Tonding stand vor Jahren des Öfteren zwischen den Pfosten“, sagt der 59-Jährige, der händeringend Ersatz für seinen ehemaligen Co-Trainer Peter Spohn sucht, zumal Betreuer Arno Möller für die kommenden Wochen ausfällt. Er bekam von ärztlicher Seite einen Kuraufenthalt verordnet.

Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief für die Stormarner mit Licht und Schatten. So kamen die Reinfelderinnen gegen Oberligaabsteiger SG Hamburg-Nord zu einem knappen 31:30 (15:14)-Erfolg, mussten gegen zwei Klassen höher spielenden TSV Travemünde (Dritte Liga) aber eine empfindliche 19:43 (8:20)-Schlappe hinnehmen. „Meine Spielerinnen waren gedanklich wohl noch im Trainingslager“, mutmaßt Reinfelds Coach im Hinblick auf die kurz zuvor angesetzte viertägige Vorbereitungszeit im dänischen Skaerbaek.

Dörling bleibt zuversichtlich. Er sagt: „Meine Mannschaft verfügt über eine gute Kondition, sie ist kombinationsfreudig und im Spiel nach vorn sehr schnell. Ich erwarte, dass sie genau das am Sonnabend bei der Partie in Tarp auch zeigt.“