Hockeyherren des THC Ahrensburg können am Sonntag Tabellenplatz eins erobern. Gegen „Alster II“ präsentierten sie sich 35 Minuten meisterlich

Ahrensburg. Die Aussagekraft der Tabelle hält sich nach zwei Spieltagen noch in Grenzen, trotzdem ist der Blick auf die gegenwärtige Situation in der Oberliga Hamburg ein Genuss für die Hockeyherren des THC Ahrensburg. Es geht in dieser Saison gegen den Abstieg, das ändert sich auch angesichts der Ausbeute von vier Punkten aus zwei Partien nicht. „Der Marienthaler THC hat mit Abstand den besten Kader der Liga“, sagt Kapitän Malte Jansen mit Blick auf das anstehende Spitzenspiel. „Wenn wir dort punkten wollen, muss jeder ans Limit gehen.“

Doch träumen ist erlaubt in dieser Woche, denn: Beim ersten Saisonsieg gegen den Club an der Alster II zeigten die Stormarner nach einer katastrophalen ersten Halbzeit ein anderes, nämlich ein meisterliches Gesicht. Hatte es nach 35 Minuten noch 0:3 gestanden, bejubelten Mannschaft und Zuschauer am Ende einen 6:4-Erfolg.

Die Begegnung mit dem MTHC (Sonntag, 8. September, 12 Uhr, Bei den Tennisplätzen) ist für beide Seiten eine besondere. Es gibt ein Wiedersehen mit dem einstigen Ahrensburger Torgaranten Nico Hansen. Auf Seiten des THCA treffen mit Nils Engler, Olaf Elling, Jochen Schaller und Jannik Wolgast vier Spieler sowie Teammanager Ole Breckling auf ihren Ex-Club. Bitter für das Team von Spielertrainer Florian Führer, der aus seinem Karibik-Urlaub zurückgekehrt und nach seiner Rot-Sperre wieder spielberechtigt ist: Mit Rodin Duchow und Nicolaus Hein stehen zwei Leistungsträger nicht zur Verfügung.

Angreifer Duchow hatte auch zuletzt gegen „Alster II“ seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt, obwohl er über weite Strecken von der gegnerischen Defensive abgemeldet war. Vier Minuten vor dem Abpfiff legte er nach einem Ballverlust der alles nach vorne werfenden Gäste einen Sprint über 40 Meter hin und traf abgezockt zum 6:4-Endstand. Auch Hein war erfolgreich, erzielte in der 41. Minute den wichtigen Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 2:3.

Die überragenden Akteure beim Heimauftakt an der Fannyhöh aber waren Malte Jansen und Tobias Kleinke. Der Kapitän erzielte den 3:3-Ausgleichstreffer und legte einmal auf. Zudem leitete er mit zwei perfekt ausgeführten Strafecken zwei weitere Treffer durch Kleinke ein, der damit bis kurz vor dem Abpfiff seine 100-Prozent-Quote bei den Strafecken bewahrte. Die Treffsicherheit Kleinkes, der schon beim 2:2 gegen den Uhlenhorster HC III mit seinem einzigen Versuch erfolgreich gewesen war, entsprang nicht dem Zufall.

„Ich konnte in der Woche an vielen Übungen nicht teilnehmen, weil ich fast nur Ecken trainiert habe“, so Kleinke. Er erzielte in der 37. Minute den ersten Ahrensburger Treffer und sorgte eine halbe Stunde später für die erste Führung der Gastgeber. Besonders ab Jansens 3:3 in der 48. Minute hatten sich die Ereignisse überschlagen.

Die Hamburger gingen durch einen Treffer von Jan Philipp Biedermann nochmals in Führung (54. Minute). Wenig später hatte Olaf Elling mit einem Siebenmeter die Großchance zum 4:4, ließ sich aber vom reklamierenden Torwart Christopher Noack irritieren und jagte die Kugel weit über das Tor. Was dem Abwehrchef zuvor nicht gelingen wollte, schaffte Jan Neuber, der mit der Rückhand spektakulär zum 4:4 unter die Latte traf (64.). Kleinke und Duchow verliehen der furiosen Aufholjagd daraufhin ihr gerechtes Ende.

„Ich habe in der zweiten Halbzeit an die Moral appelliert“, sagte Ole Breckling, der Führer wieder auf der Trainerbank vertrat. Matchwinner Kleinke hatte für die schwache Leistung im ersten Durchgang eine Erklärung parat, die eher aus dem Boxsport bekannt ist. Angeschlagene Gegner seien die gefährlichsten. „Das war eine Rumpftruppe und viele waren nicht fit. Deswegen waren sie schwer einzuschätzen.“

Die Tore in Halbzeit eins für die technisch teils glänzenden Hamburger erzielten Robert Stoecker (13.), Biedermann (27.) und David Plewa (31.).