Die Badmintonmannschaft des TSV Trittau verliert sein erstes Bundesligaspiel bei Vizemeister 1. BC Bischmisheim 0:6

Trittau. Mit der deutlichsten aller Niederlagen ist der TSV Trittau in seine erste Saison im Badminton-Oberhaus gestartet. Gegen den 1. BC Bischmisheim verloren die Stormarner beim 0:6 auch alle zwölf Sätze und traten die weite Rückreise aus Saarbrücken mit der Erkenntnis an, die sie trotz aller Euphorie auch erwartet hatten: Gegen Spitzenclubs wie den Vorjahreszweiten aus dem Saarland, dessen Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt sogar von einem regionalen Fernsehsender übertragen wurde, ist der finanziell klamme TSV ohne Chance.

„Das ist ein Verein mit Geld ohne Ende“, sagte Trittaus Abteilungssprecherin Sabina Persson, die erst deutlich nach Mitternacht wieder in der Heimat eintraf. Gegen den mit deutschen Spitzenspielern gespickten Badminton-Club hätte es wahrscheinlich selbst dann nicht zu einem Sieg gereicht, wenn alles Positive zusammengekommen wäre – und an diesem ersten Spieltag waren viele Trittauer von ihrer Bestform eben weit entfernt.

„Das war nicht die beste Leistung, vor allem von Ary Trisnanto“, so Persson. Der im Herreneinzel an Nummer eins gesetzte Indonesier kassierte die deutlichste Niederlage des Tages. Allerdings stand auf der anderen Seite des Netzes mit Dieter Domke auch ein Großer – auch abgesehen von seinen 1,98 Metern Körperlänge. Der 26-Jährige gewann in den vergangenen fünf Jahren drei Medaillen bei Deutschen Meisterschaften. Auch Alyssa Lim rief ihr Potenzial nicht ab. Mit einer 13-stündigen Anreise am Vortag in den Knochen erreichte sie im Mixed an der Seite von Jelle Maas dennoch immerhin mit 17:21, 17:21 das knappste Ergebnis.

Einem Satzgewinn am nächsten kamen Maas und Robin Tabeling gleich zu Beginn im Herrendoppel. Die beiden Neuzugänge aus den Niederlanden führten bei ihrer Premiere für den TSV im zweiten Satz phasenweise mit vier Punkten Vorsprung, unterlagen schließlich mit 17:21. „Die beiden haben mir gut gefallen. Auf das Herrendoppel können wir bauen“, so Persson.

Hoffnung für die Zukunft liegt auch auf einem weiteren Neuzugang, der Engländerin Sarah Walker. Nachdem sie im August an der Weltmeisterschaft im chinesischen Guangzhou teilnahm und in der zweiten Runde ausschied, war sie noch nicht topfit und pausierte vorsichtshalber. Beim Heimauftakt gegen den Mitaufsteiger SV Fun-Ball Dortelweil (Sonnabend, 14 Uhr, Heinrich-Hertz-Straße) soll die 24-Jährige erstmals dabei sein und das Dameneinzel bestreiten. Dortelweil verlor sein erstes Spiel gegen Titelverteidiger SG EBT Berlin ebenfalls mit 0:6.

Walker wird auch die neue Doppelpartnerin von Paulien van Dooremalen sein, die ihre Mannschaftskollegen mit der Erfahrung von fünf Jahren Bundesliga-Badminton aufbaute. „Das erste Spiel ist immer das schwerste“, sagte sie. Spartenleiter Kim Persson verhandelte am Wochenende mit einem potenziellen Großsponsor – und erzielte zumindest einen Teilerfolg. „Es wird was kommen“ berichtete seine Ehefrau Sabina Persson. In welchem Umfang die dringend benötigte Unterstützung ausfällt, ist noch nicht klar. Eine kleine Einsparung gelingt dem Club in Abstimmung mit dem PTSV Rosenheim: Für die Partie am 1. Dezember, die ursprünglich in Trittau steigen sollte, wurde das Heimrecht getauscht. Einen Tag zuvor weilen die Stormarner ohnehin beim Auswärtsspiel in Lüdingshausen. In der Rückrunde bleibt ihnen somit ein Trip erspart.

Ergebnisse, Herrendoppel: Jelle Maas/Robin Tabeling – Johannes Schöttler/Michael Fuchs 14:21, 17:21; Damendoppel: Alyssa Lim/Paulien van Dooremalen – Samantha Barning/Eeffje Muskens 11:21, 13:21; Herreneinzel 1: Ary Trisnanto – Dieter Domke 10:21, 7:21; Dameneinzel: van Dooremalen – Muskens 6:21, 12:21; Mixed: Maas/Lim – Fuchs/Barning 17:21, 17:21; Herreneinzel 2: Jonathan Persson – Lukas Schmidt 13:21, 12:21.