Badmintonmannschaft des TSV Trittau fährt unbeschwert zum Auswärtsspiel beim Vizemeister 1. BC Bischmisheim. Zwei Neuzugänge im Einsatz

Trittau. An diesem Sonntag, 1.September, ist es soweit. Der TSV Trittau schlägt in Saarbrücken das erste Mal in seiner Vereinsgeschichte in der Ersten Badminton-Bundesliga auf. Aufregung gab es in den letzten Tagen hauptsächlich um die Anfahrt. Weil der Mannschaftsbus gestohlen wurde, muss das Auto von Kassenwartin Birgit Woidich für die 700 Kilometer lange Reise herhalten. Dass es gleich zum Auftakt gegen den fünfmaligen Deutschen Meister und amtierenden Vizemeister 1.BC Bischmisheim geht (14Uhr, Hallbergstraße 84-86), empfinden die Trittauer dagegen eher als beruhigend. „Ich bin nicht aufgeregt“, sagt zum Beispiel Abteilungssprecherin Sabina Persson. „Die Mannschaft kann befreit aufspielen. Wir rechnen uns nicht viel aus.“

Überhaupt wurden die Verantwortlichen des TSV in den letzten Monaten vor allem von Verpflichtungen vereinnahmt, die mit einem Federball nichts zu tun haben. Die Sponsorensuche gestaltet sich zäher als erwartet. Doch nachdem dem Verein auf einer Gemeindesitzung schon finanzielle Unterstützung aus dem Kulturausschuss zugesagt wurde, steht jetzt möglicherweise der Durchbruch bevor. Spartenleiter Kim Persson befindet sich in Gesprächen mit einem potenziellen Großsponsoren. Kommt es zu dem erhofften Abschluss, „könnte man die Saison überstehen“, so Sabina Persson. Unbeschadet aber, soviel ist sicher, ist die Mannschaft an den neuen Anforderungen nicht vorbeigekommen.

Matthew Carder, so etwas wie der Shootingstar der vergangenen Saison, musste abgegeben werden. Für den Schotten, der sich als Neuzugang zu einem Garanten des Aufstiegs entwickelte, reichte der Etat nicht mehr aus. Als später doch Mittel frei wurden, hatte Carder bereits dem STC Blau-Weiß Solingen eine Zusage gegeben und wird somit in der Zweiten Bundesliga Nord auf die Trittauer Reserve treffen. Immerhin: Carders Wechsel und den Abgängen von Laura Vana und Rebekka Findlay stehen vier teilweise hochkarätige Neuverpflichtungen gegenüber.

Der Indonesier Gustaf Mochamad Firdaus zählt zum Erstligakader, ist zunächst aber in der Reserve als Ersatz für seinen Landsmann Yoga Pratama vorgesehen. Vom niederländischen Meister BC Ammersfort kamen neben Sarah Walker auch Jelle Maas und Robin Tabeling, die in der vergangenen Saison jedes Doppel für sich entschieden. So bilden sie bereits in Saarbrücken das Trittauer Herrendoppel. Im Einzel sind Ary Trisnanto und Jonathan Persson gesetzt, im Damendoppel Paulien van Dooremalen und Alyssa Lim. Im Mixed spielen van Dooremalen und Maas. Nur wer im Dameneinzel aufschlägt, ist wegen des Fehlens von Walker noch fraglich. Wahrscheinlich wird die Doppel- und Mixed-Spezialistin van Dooremalen einspringen.

Als moralische Unterstützung mit dabei sein wird Nikolaj Persson. Seine anhaltenden Schienbeinprobleme zwingen ihn zum Zusehen - und bedeuten auch das Ende des Traumes von einer Profikarriere. Nach drei Jahren beim Olympia-Stützpunkt in Saarbrücken ist er wieder ins Elternhaus zurückgekehrt. „Ich habe mich anderthalb Jahre mit den Problemen rumgeschlagen. Jetzt nehme ich mir die Zeit, die ich brauche. Vielleicht kann ich in einem Monat wieder Matches spielen, vielleicht auch erst in drei Monaten“, sagt er. Die Enttäuschung halte sich jedoch in Grenzen. Im Oktober nimmt er an einer Hamburger Privatuniversität ein Studium (Medien-, Sport- und Eventmanagement) auf und wird mittelfristig auch in die Hansestadt ziehen. „Ich habe eine neue Perspektive gesehen und bin froh, wieder hier zu sein.“

Der Erstligakader des TSV Trittau: Zugänge: Sarah Walker, Jelle Maas, Robin Tabeling (alle BC Ammersfort, Niederlande), Gustaf Mochamad Firdaus (Indonesien). Abgänge: Laura Vana, Rebekka Findlay (beide Frankreich), Matthew Carder (STC BW Solingen).Weiterhin im Kader: Alyssa Lim, Paulien van Dooremalen, Annekatrin Lillie, Ary Trisnanto, Nikolaj Persson, Jonathan Persson, Alexander Strehse