13-Jährige Catharina Staack vom PS Granderheide verpasst in München nur knapp eine Medaille

Ahrensburg. Catharina Staack war vor Begeisterung kaum zu bremsen. "Cool, Vierte bei deutschen Meisterschaften zu werden", freute sich die 13-Jährige vom PS Granderheide, gesteht aber ein, dass es ärgerlich sei, im Children-Wettbewerb der Springreiter knapp einen Medaillenrang verpasst zu haben. Trotzdem: Catharina hat bei ihrer ersten Teilnahme an nationalen Jugendmeisterschaften auf der Olympia-Reitanlage München-Riem mit Coolman Stehvermögen gezeigt.

Souverän lenkte die junge Lasbekerin ihren zehn Jahre alten Wallach an drei Wettkampftagen durch den Parcours. Nach zwei Wertungsprüfungen und vier Fehlerpunkten setzte Catharina am dritten Tag alles auf eine Karte: In der finalen Springprüfung Klasse M* hatte sie nach zwei Umläufen als Führende null Fehlerpunkte und mit 47,47 Sekunden die schnellste Zeit auf dem Konto. Kann die 13 Jahre alte Debütantin sogar eine der drei Wertungsprüfungen für sich entscheiden? Das lange Warten begann, denn Laura Schoechert, die Führende der Gesamtwertung, ritt mit Linett als letzte Starterin in den Parcours. Sie blieb ebenfalls fehlerfrei, mit einem Abstand von zwei Hundertstelsekunden aber auch hauchdünn hinter der Stormarnerin.

Für Laura kein Grund zur Trauer, der Springreiterin vom RV Hohburger Schweiz war der Gesamtsieg ohnehin sicher. Catharinas ältere Schwester Frederike lag nach zwei Springprüfungen der Klasse S* mit Goshawk in guter Ausgangsposition, als ihr am dritten Wettkampftag ein Missgeschick widerfuhr. Nur zögerlich näherte sich Goshawk dem 3,50 Meter breiten Wassergraben, patzte beim Absprung und landete mit den Hufen im Wassergraben. Frederike rutschte mit beiden Stiefeln aus den Steigbügeln. Das Tempo heraus zu nehmen kam für sie nicht in Frage. Unbeirrt setzte die 16-Jährige ihren Ritt fort - verzichtete aber auf den zweiten Umlauf.

Für Vereinskameradin Philippa Jensen war die Teilnahme am Dressurwettbewerb der Junioren ebenso der erste Start bei einer DM. Die 16-Jährige aus Hoisdorf belegte als beste Schleswig-Holsteinerin in der Gesamtwertung den zwölften Rang. Auf sie wirkte die Atmosphäre der 1972ger-Olympia-Reitanlage ansteckend: "Ich habe mich von Richard Löwenherz einfach durch das Dressurviereck tragen lassen", sagte Philippa, die ohne vorheriges Training am dritten Wettkampftag zur Kürmusik von Stevie Wonder die fünf Leistungsrichter begeistern konnte.