Die Tischtennisherren treffen am Sonntag bei Vorrunde in Bielefeld zunächst auf den SV Brackwede. Anschließend warten Bergneustadt oder Jülich.

Siek. Am Sonntag um 11 Uhr beginnt für die Tischtennisherren die neue Saison: Dann machen sich Spielertrainer Wang Yansheng und seine Schützlinge im Kleinbus auf ins gut 280 Kilometer entfernte Bielefeld. Drei Stunden später trifft Sieks Zweitligamannschaft dort in der Vorrunde des deutschen Pokalwettbewerbs auf den gastgebenden SV Brackwede. Der Sieger muss anschließend aber auch noch das Endspiel gewinnen, um die erste Pokalhauptrunde zu erreichen, in der dann auch die Mannschaften aus der Deutschen Tischtenns-Liga in den Wettbewerb eingreifen.

Den Siekern ist dieses Kunststück schon dreimal gelungen - zuletzt vor zwei Jahren, als sie dann in eigener Halle auf den Champions-League-Teilnehmer 1. FC Saarbrücken trafen. "Ich könnte mir zwar kein schöneres Geschenk zu meinem 42. Geburtstag vorstellen, aber diesmal wird es mit der Qualifikation eher nichts", fürchtet Sieks Spartenleiter Stefan Zilz. Denn im Endspiel der Vorrunde würde mit dem TTC Bergneustadt oder TTC indeland Jülich wahrscheinlich einer der Topfavoriten auf den Titel der Zweiten Bundesliga Nord warten.

Die Sieker sehen sich nach vielen erfolgreichen Jahren diesmal eher als Außenseiter - auch weil die Mannschaft mit Rückkehrer Irfan Cekic, 19, und Richard Hoffmann, 22, erheblich verjüngt wurde. Aus dem bisherigen Erfolgsteam sind neben dem ebenfalls erst 19-jährigen Daniel Cords nur die beiden Routiniers Wang Yansheng, der in Siek bereits in seine neunte Saison geht, und der Berliner Deniz Aydin verblieben. "Es ist schwer, eine Prognose abzugeben", sagte Zilz. "Von Platz vier bis zehn wird wohl alles möglich sein."

Absolutes Neuland gibt es für Spieler, Funktionäre und Zuschauer mit der Einführung der Vierer-Mannschaften. Marathonspiele von vier bis sechs Stunden, wie sie in der Sieker "Mehrzweckhölle" fast an der Tagesordnung waren, werden dann der Vergangenheit angehören. "Wir waren ja skeptisch und haben uns lange Zeit gegen das neue System gewehrt", sagte Zilz. "Ich bin gespannt, wie unsere Fans reagieren werden, wenn eine Begegnung plötzlich schon nach anderthalb oder zwei Stunden vorbei ist."

Ihren ersten Zweitligaeinsatz in eigener Halle haben die Sieker aber erst am 28. September gegen den 1. FC Köln. Davor geht es am 8. September zum Klassenneuling TuS Xanten.

Nach bisherigem Stand wird die siebte zugleich auch die letzte Saison der Sieker in der Zweiten Bundesliga sein. Mit Einführung der eingleisigen Zweiten Liga zur Saison 2014/15 wollen sich die Stormarner aus finanziellen Gründen in die dann ebenfalls neue dritte Liga zurückziehen - so ist es zumindest geplant. "Wir werden darüber aber Anfang kommenden Jahres noch einmal abschließend beraten. Zunächst wollen wir einmal abwarten, wie es in der Hinrunde sportlich für uns läuft", sagte Zilz.

Welche beiden Spieler neben Wang in Bielefeld zum Einsatz kommen werden, wollte der Spielertrainer erst kurzfristig entscheiden. Sicher ist nur: Hoffmann, Neuzugang vom letztjährigen Regionalliga-Fünften SV Blau-Weiß Langförden und aktueller Landesmeister von Niedersachsen, der nach einer Zahn-Operation schon einen Teil der fünfwöchigen Vorbereitung versäumt hatte, wird wegen Schmerzen in der Schulter wohl geschont, um sein Mitwirken beim Punktspielstart nicht zu gefährden.