Jugendhandballer des Gastgebers beim 29. Fielmann-Cup zweimal auf Siegespodest. Weibliche C- und männliche B-Jugend jeweils Zweite.

Trittau . Der Lolli hat mittlerweile das Eis ersetzt, das es bei den Handball-Jugendturnieren der GHG Hahnheide um den Fielmann-Cup noch bis vor einigen Jahren immer gab. Und das ist gut so: Bei einer Rekordbeteiligung von 90 Mannschaften und rund 900 jugendlichen Handballfreunden wäre bei der 29. Auflage des Turniers in den Sporthallen in Trittau oder Lütjensee der eine oder andere kleine kulinarische Unfall vorprogrammiert gewesen.

37 Handballvereine aus vier Bundesländern (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern) gingen in je fünf männlichen und weiblichen Altersklassen (E bis A-Jugend) an den Start. Die gastgebende GHG Hahnheide war mit 13 Jugendmannschaften zahlenmäßig am stärksten vertreten, ergatterte aber nur zweimal einen Podiumsplatz (Rang zwei für die weibliche C- und männliche B-Jugend). "Wir haben viele spannende Spiele von packender Intensität gesehen", sagt Frank Schünemann. "Das ist in den jüngeren Altersklassen nicht selbstverständlich."

Übrigens: Der Vorsitzende der GHG Hahnheide setzt auch bei Jugendturnieren auf fachliche Kompetenz. "Die Mehrheit der eingeladenen Schiedsrichter pfeifen in der Hamburg- oder Schleswig-Holstein-Liga", sagt der 34-Jährige, der kurz entschlossen nach Rücksprache mit seinen Vorstandskollegen der männlichen A-Jugend des Walddörfer SV den Fairnesspreis - verbunden mit der Übergabe eines neuen Handballs - zusprach. "Die Hamburger zogen mit nur einem Torwart und fünf Feldspielern das ganze Turnier in Unterzahl durch", sagt Schünemann, erfreut darüber, dass die Volksdorfer ihm keine Absage erteilten und es für sie am Ende in ihrer Gruppe zu Rang vier reichte.

Clever: Die weibliche A-Jugend der HSG Pinnau hingegen packte die Gelegenheit beim Schopfe und verband ihren Turnierauftritt in Stormarn mit einem zweitägigen Trainingslager. Unterkunft fanden sie im Jugendgästehaus Lütjensee. Auch sonst sind die Organisatoren mit der Turnierbeteiligung mehr als zufrieden. "Von den gemeldeten Mannschaften haben nur zwei im Vorwege abgesagt", sagt Jugendwartin Heike Fischer, die sich - wie auch Schünemann - seit drei Jahren auf Vorstandsebene für die Spielgemeinschaft aus TSV Trittau und TSV Lütjensee engagiert.

Das mit Erfolg: Stand 2010 aufgrund des Abschieds des alten Vorstandes hinter der Zukunft der GHG Hahnheide noch ein großes Fragezeichen, läutete die Ära mit dem neuen Vorsitzenden eine erfolgreiche Zeit ein. "Wir haben alle die Ärmel hochgekrempelt und zugesehen, dass wir in die richtige Richtung steuern", sagt Schünemann, dessen Dank auch dem unermüdlichen organisatorischen Einsatz von Elke Uhlenbrook, Thorsten Floeter und Wiebke Broscheid gilt.

Die Spielgemeinschaft verfügt derzeit über zwölf Jugend- und zwei Männermannschaften sowie ein Frauenteam. "Vor knapp drei Monaten schlossen sich uns die Handballer des SV Großhansdorf mit 24 Spielern an", sagt Schünemann, der somit gleich zwei Mannschaften für den Spielbetrieb der Kreisliga melden durfte und dem ersten Derby zweier GHG-Teams entgegenfiebert: "Auch wenn es in der Halle betont körperlich zugehen wird, bin ich mir sicher, dass unsere Spieler danach gemeinsam ein Bier trinken gehen."

Auch bei den Handballfrauen ist eine Entwicklung erkennbar: Thies Nowacki, Hahnheides neuer Coach, sorgt für frischen Wind. Bis zur Verpflichtung des Trainers standen nur neun Spielerinnen zur Verfügung. Dank Nowackis guter Kontakte ist der Kader nun doppelt so groß.

Schünemann glaubt die Frauen vor einer erfolgreichen Zukunft: "Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden zwei bis drei Jahren den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga schaffen", so der Vereinsboss, der einem vergleichbaren Weg bei den Handballmännern skeptisch gegenüber steht. Grund: Ab der Spielzeit 2014/15 wird aus der Kreisoberliga Süd (Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Segeberg) und der Kreisoberliga Ostsee (Ostholstein, Lübeck) eine gemeinsame Regionsliga eingeführt. Anstelle von derzeit 22 Kreisoberligateams werden zwölf Teams dabei sein.

"Es wird schwierig werden, sich in der neuen Liga zu etablieren ", sagt der Vorsitzende. "Aber wenn wir weiterhin in Ruhe arbeiten können, wird der Erfolg von allein kommen."