Triathlet Daniel Pacher hat sich für die Ironman-WM in den USA qualifiziert. Dort will der Ahrensburger bei 40 Grad eine neue persönliche Bestzeit aufstellen

Ahrensburg. Sein Job als Inhaber einer Ahrensburger Fahrschule lässt ihm nicht so viel Zeit zum Training wie er gerne hätte. "Zehn bis zwölf Stunden pro Woche, und der eine oder andere Testwettkampf - mehr sind momentan nicht drin", sagt Daniel Pacher. Dennoch hat sich der 38 Jahre alte Triathlet für die Weltmeisterschaften im Ironman 70.3 am 8. September in Las Vegas (USA) einiges vorgenommen. "Eine neue persönliche Bestzeit wäre super."

Dazu müsste er nach 4:18,0 Stunden ins Ziel kommen. Kein unrealistisches Ziel: Beim Qualifikationswettkampf vergangenes Jahr in Zell am See (Österreich), als er in seiner Altersklasse einen der begehrten "Slots" für die WM ergatterte, benötigte Pacher für die 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen (zusammen 70,3 Meilen - deshalb Ironman 70.3) nur dreieinhalb Minuten länger.

Inwieweit beide Wettbewerbe vergleichbar sind, vermag der Ahrensburger vor dem Wettkampf nicht wirklich einzuschätzen. "Auch nach intensiver Suche findet man im Internet nicht viele Informationen. Vom Höhenprofil sind die Strecken ähnlich. Was mich sonst in Las Vegas erwartet, weiß ich aber nicht - außer, dass es wahrscheinlich ziemlich heiß wird."

Temperaturen um 40 Grad sind um diese Zeit in der mit knapp 600.000 Einwohnern größten Stadt des US-Bundesstaats Nevada keine Seltenheit, deshalb erfolgt der Start auch schon morgens um 6.30 Uhr, wenn die Bedingungen für die mehr als 1800 Athleten noch erträglich sind. Den Großteil seines Trainings verbringt Pacher mit Laufen: "Das ist einfach am unkompliziertesten zu organisieren und erfordert den geringsten Aufwand."

Das größte Verbesserungspotenzial sieht er aber im Schwimmen. Für die Übungseinheiten im Wasser hat er sich mit seiner ehemaligen Fahrschülerin Laura Bendfeldt jemanden vom Fach mit ins Boot geholt - die Großhansdorferin zählt zu den erfolgreichsten Schwimmerinnen im Kreis. Wenn Pacher seine Kilometer abreißt, ist oft auch Matthias Winterstein dabei. Beide sind nicht nur Trainingspartner, sondern auch gut befreundet. Auch wenn er selbst nicht qualifiziert ist, wird Winterstein seinen Freund nach Las Vegas begleiten.

Pacher: "Nach dem Wettkampf werden wir die Gelegenheit nutzen und noch gemeinsam Urlaub machen." Geplant ist, mit einem Mietwagen zehn Tage durch den Westen der USA bis nach Los Angeles zu fahren. Vorher geht es selbstverständlich in Las Vegas noch ins Casino.

Pachers große Leidenschaft neben dem Sport sind Hunde. Seine beiden Vierbeiner Sam und Yukai begleiten ihn fast überall hin - in die Fahrschule, oft aber auch beim Training. Für viele ist allerdings auch Pacher so etwas wie ein bunter Hund. "Ich mag nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern liebe auch das Abenteuer, habe deshalb schon so einiges erlebt", sagt Pacher.

Er trat als Kandidat bei der RTL-Fernsehshow Fear Factor auf. Dabei mussten die Teilnehmer waghalsige Aufgaben erfüllen, beispielsweise sich am Seil von einem Rennboot ziehen lassen. Pacher schaffte es vier Minuten lang - und damit doppelt so lange wie alle anderen Kandidaten. Gedreht wurde in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Pacher: "Nach der ersten Staffel wurde die Show aber wieder abgesetzt."

Ewig in Erinnerung bleiben werden ihm die Erlebnisse aus dem August 1999. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei reiste Pacher mit der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes für fünf Tage ins Katastrophengebiet, um unter den Trümmern Überlebende aufzuspüren. Pacher: "Sechs Menschen haben wir gefunden und ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben gerettet."

Seit Jahren arbeitet er nebenbei als Personaltrainer. Hauptsächlich für Privatkunden, ab und an auch im Auftrag größerer Firmen. Sein bekanntester Kunde ist Ärzte-Schlagzeuger Dirk Felsenheimer (Bela B.), den er bei mehreren Marathonläufen begleitete. Seine Frau hat Pacher ebenfalls beim Sport kennen gelernt. Typisch für ihn: Den Heiratsantrag machte er vor Hunderten von Zuschauern bei der Siegerehrung des Ostsee-Man Triathlons in Glückburg.