Janelt und Iwersen schießen Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer zum 2:1-Sieg beim Eichede-Bezwinger aus Lübeck. Die Schlossstädter überrumpelten den Gegner mit einem anfänglichen Sturmlauf.

Ahrensburg. "Die Kräfteverhältnisse in Stormarn kann man neu verteilen", sagte Jan Jakobsen nach dem Sieg des SSC Hagen Ahrensburg beim FC Dornbreite. Worauf der Trainer augenzwinkernd nach dem 2:1 (0:0) seiner Fußballer anspielte: Noch vor weniger als einem Monat hatten die Lübecker mit dem SV Eichede die Nummer eins im Kreis aus dem Landespokalwettbewerb geworfen. Gewichtiger aber als die kleine Genugtuung am Rande wog die Erkenntnis, dass der neue Tabellenachte gegen Mannschaften wie den FC Dornbreite nicht nur mithalten, sondern sie sogar dominieren kann.

Die Schlossstädter, deren Augenmerk eigentlich in fast jedem Spiel auf die Defensivarbeit gerichtet ist, überrumpelten den Gegner mit einem anfänglichen Sturmlauf. Maximilian Krebs (1. Minute), Vincent Janelt (2.) und Kai Pohlmann (3.) vergaben beste Einschussmöglichkeiten. Die mangelhafte Chancenverwertung blieb auch in den folgenden knapp anderthalb Stunden das große Manko der Gäste - aber das einzige. "Wir haben fast alles richtig gemacht. Das war fußballerisch eine sehr gute Leistung", so Jakobsen.

Auch ohne die Stabilisatoren Christopher Lindenau (Innenbandanriss, fehlt noch sechs Wochen) und Bojan Stäcker (Leistenzerrung) standen die Stormarner sicher in der Verteidigung, ließen in der ersten Halbzeit nur eine Torchance der Gäste zu. Nach dem Seitenwechsel belohnten sie sich für den konzentrierten Auftritt. Janelt verwertete einen Pass von Pohlmann zum Führungstreffer (56.), 20 Minuten später erhöhte der eingewechselte Hauke Iwersen nach sehenswerter Vorarbeit von Hamza Mokaddem auf 2:0.

Mokaddem sah wegen einer vermeintlichen Schwalbe in der Schlussphase eine von sechs Gelben Karten in der Partie - alle gingen auf das Konto der Gäste. "Der Schiedsrichter hat bei Dornbreite nicht alles geahndet, was er bei uns geahndet hat", ärgerte sich Jakobsen über Daniel Siemers (Griebeler SV), der allerdings nicht spielentscheidend ins Geschehen eingriff.

Mokaddems Sturmpartner Niko Leptien blieb diesmal ohne Torbeteiligung und wurde in der 76. Minute ausgewechselt - obwohl ein adäquater Ersatz fehlt. In Lübeck befand sich kein zweiter Mittelstürmer im Kader. Kieren Al-Obaidi, der in der Schlussviertelstunde sein Debüt gab, ist eher auf der rechten Seite beheimatet. So muss der Club auf eine baldige Rückkehr von Rico Pohlmann hoffen. Immerhin: Der 23-Jährige begann nach seinem Bänderriss wieder mit dem Lauftraining.

Mit der Brechstange ersuchten die Lübecker, in der Schlussphase wenigstens ein Unentschieden zu erringen. In der 80. Minute klärte Gerrit Schmidt-Hartwigsen noch auf der Linie. Vier Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit verkürzte Erik Keller auf 2:1. In der Folge ließ die Hagener Defensive um den überragenden Innenverteidiger Erik Lembke nichts mehr anbrennen.

Am kommenden Sonntag (15 Uhr, Hagener Allee) empfängt der SSC Hagen Ahrensburg den Preetzer TSV, der am ersten Spieltag mit einem 5:0-Erfolg gegen den TSV Kopp Aufsehen erregte. "Wir haben etwas gutzumachen", so Jakobsen. "Wir dürfen uns nicht wieder auskontern lassen. Ziel ist ein Unentschieden." In der vergangenen Saison unterlag seine Mannschaft den Preetzern zweimal deutlich.

SSC Hagen Ahrensburg: Block - Krebs, Lembke, Starke, Schmidt-Hartwigsen - K. Pohlmann (90. Klamt), Hoti, Herklotz, Janelt (61. Iwersen) - Mokaddem, Leptien (76. Al-Obaidi).