Ahrensburger Fußballer schlagen SV Eichede II mit 1:0. Steinburger gegen defensivstarke Gastgeber ohne Durchschlagskraft

Ahrensburg. Das Tor des Tages fiel nach zweieinhalb Minuten. Vincent Janelt schlug einen Eckball an den ersten Pfosten, Niko Leptien köpfte unbedrängt ein zum 1:0-Erfolg des SSC Hagen Ahrensburg gegen die Fußballer des SV Eichede II. "Das entscheidende Luftduell haben wir verloren", sagte Eichedes Trainer Gerd Dreller achselzuckend nach dem Kreisderby zwischen den beiden Stormarner Schleswig-Holstein-Ligisten.

Erst mehr als 70 Spielminuten, nachdem die Gastgeber eiskalt zugeschlagen hatten, bot sich der in ungewohnter Schwarz-Gelber Kluft angetretenen Reserve des SVE die große Chance zum Ausgleich. Doch der eingewechselte Arnold Lechler ließ eben jene Kaltschnäuzigkeit vermissen, die der spätere Matchwinner zeigte. Torwart Robert Block parierte mit dem Fuß.

"Wir haben defensiv gut gestanden. Dass ich das entscheidende Tor geköpft habe, freut mich besonders", sagte nach dem Spiel Leptien, der auch schon beim 1:1 gegen den TSV Schilksee getroffen hatte, und benannte, was mit zunehmender Dauer den Charakter der Partie ausmachte: "Das Derby gegen Eichede hat einen besonderen Reiz. Da steckt Feuer drin." Mehrfach lieferten sich die Spieler Wortgefechte, die Zweikämpfe wurden immer intensiver. Dass die Ahrensburger durchgehend bissiger agierten, gab in einer relativ ausgeglichenen Partie letztendlich den Ausschlag zu einem verdienten Heimsieg.

Die Mannschaft von Jan Jakobsen zog sich nach dem Seitenwechsel zwar zunehmend zurück. Eichede bestimmte das Geschehen, spielte aber weniger klare Torchancen heraus, als die bevorzugt über Hamza Mokaddem konternden Gäste, die zudem das Fehlpassfestival aus Halbzeit eins beendeten. "Uns sind nicht annähernd so viele Ballverluste unterlaufen, wie in der Rückrunde der letzten Saison", sagte Jakobsen, dem mit der Nominierung des zwar zu hitzig auftretenden Mokaddem ein kluger Schachzug gelang. Der 1,68 Meter kleine Offensivspieler harmonierte im ersten Durchgang prächtig mit seinem Sturmpartner. "Es klappt gut mit Hamza als hängende Spitze", so Leptien. "Ich habe dadurch mehr Räume."

Aufregung gab es in der 89. Minute, als Schiedsrichterin Mirka Derlin (TSV Dahme), die 2012 das DFB-Pokalfinale der Frauen pfiff, ein Handspiel von Hagens Christopher Herklotz im eigenen Strafraum ungeahndet ließ. Allerdings hätte es in der 70. Minute auch Elfmeter für den SSC geben können, als Tyrone Aboagye Kai Pohlmann zu Fall brachte.

Bereits am kommenden Sonntag bestreitet der SSC Hagen Ahrensburg sein zweites Heimspiel in Folge. Um 15 Uhr ist der NTSV Strand 08 zu Gast an der Hagener Allee. Möglich, dass dann zwei neue Gesichter zum Kader zählen. Torwart Frank Bendert, 24 (zuletzt Farmsener TV), und der 36 Jahre alte Defensivallrounder Alex Casama trainierten zur Probe mit. Jakobsen hofft zudem auf die Rückkehr von Innenverteidiger Christopher Lindenau, der sich gegen Eichede das Knie verdrehte.

Beim SV Eichede II erwartet Coach Dreller in der Partie gegen den TSV Schilksee zur ungewöhnlichen Anstoßzeit (Sonnabend, 17 Uhr, Matthias-Claudius-Straße) von seinen Schützlingen "mehr zu stören und Angriffe besser abzuschließen". Er müsse aber nur an kleinen Stellschrauben drehen. Wie schon gegen den SV Todesfelde (2:2) und gegen Hagen werden die Steinburger gegen den Aufsteiger wohl im 4-2-3-1-System und nicht wie im angekündigten 4-3-3 auflaufen. "Wenn wir das Spiel machen müssen, treten wir mit dieser Taktik auf", so Dreller. "Gegen Hagen hat das ja auch funktioniert. Wir hatten gefühlt 70 Prozent Ballbesitz."

Lob gab es von Dreller für die Abwehr. "Dafür, dass die Spieler der Viererkette ein Durchschnittsalter von 19,5 Jahren haben, haben sie das gut gemacht." Echte Empfehlungen für höhere Aufgaben in der Regionalliga gab es allerdings kaum. Marc Jürgensen bemühte sich im zentralen Mittelfeld, das Spiel zu ordnen, agierte im Spiel nach vorn aber glücklos. In glänzender Verfassung präsentierte sich lediglich Torwart Fabian Lucassen. Seinen Rettungstaten gegen Bojan Stäcker (60. Minute) und Daniel Scharf (69.) hatten es die Eicheder zu verdanken, dass es beim 0:1 blieb. Leichte Defizite offenbarte der 26-Jährige allerdings noch in der Strafraumbeherrschung.

SSC Hagen Ahrensburg: Block - Krebs, Lembke, Lindenau (69. Herklotz), Klamt - K. Pohlmann (84. Scharf), Hoti, Stäcker, Janelt (46. Scharf) - Mokaddem, Leptien.

SV Eichede II: Lucassen - Leu (46. Plate), Marschner, Schubring, Aboagye - Plähn, Jürgensen - Stobbe, F. Hinkelmann (64. Boy), Bento - Schmidt (64. Lechler).