Fußballer trennen sich bei Oberliga-Saisoneröffnung 1:1 vom HSV Barmbek-Uhlenhorst

Oststeinbek. Wie so oft im Fußball reichte eine einzige Aktion, um alles zu verändern. Letztlich war es der Kopfball eines Innenverteidigers, durch den sie beim Oststeinbeker SV doch noch ihren Frieden schlossen mit einem Abend, der den hohen Erwartungen nicht ganz gerecht geworden war. Jan Novotny traf gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst drei Minuten vor dem Abpfiff zum 1:1 (0:1)-Endstand und sorgte dafür, dass die Fans des OSV wenigstens einmal deutlich zu hören waren, während der zuvor so stimmgewaltige Gästeanhang schwieg. Insgesamt hatten rund 500 Zuschauer den Weg an den Meessen gefunden - enttäuschend.

Seit 2002 die offizielle Oberliga-Saisoneröffnung ins Leben gerufen wurde, wollten nur einmal weniger Liebhaber des Hamburger Amateurfußballs zuschauen. 2002 kamen 450 Menschen zum Spiel zwischen dem SC Condor und dem TSV Sasel. 2009 sahen 1200 Zuschauer das Spiel zwischen dem SV Curslack-Neuengamme und dem FC Bergedorf 85. "Es hätten schon ein paar mehr sein dürfen. Vielleicht war die Hitze schuld", sagte Holger Rochow, der während der Partie als sachlicher Stadionsprecher fungierte, aus seiner Haut als mitfiebernder Ligamanager aber auch nicht heraus konnte.

Auf dem Platz war dem Oberligaaufsteiger anzumerken, dass die Vorbereitung geprägt war von vielen Ausfällen und einigen Abgängen. Zuletzt verließ auch Innenverteidiger Saboor Khalili die Stormarner und schloss sich dem Bezirksligaclub ETSV Hamburg an. Vom blinden Verständnis der Aufstiegssaison war noch nichts zu sehen, die Mannschaft, deren Einzelspieler zweifelsfrei Oberligaqualität besitzen, agierte noch nicht als Einheit. So hing auch Bekim Murati, der dem Verein am Vortag die Zusage gab, als einzige Spitze in der Luft, bekam nur selten Gelegenheit, seine Dynamik und Zweikampfhärte anzudeuten. Seine gefährlichste Szene hatte der Neuzugang vom FC Oberneuland nach zehn Sekunden, als er gegen Barmbeks Torwart Dennis Bock einen Schritt zu spät kam.

"Unter den gegebenen Voraussetzungen haben wir uns gut verkauft", sagte Oststeinbeks Trainer Stefan Kohfahl. Die Vorbereitung sei nicht so professionell verlaufen wie bei dem Gegner aus dem Hamburger Nordosten, trotzdem habe man den Heimnimbus bewahrt. Nach 14 Siegen in der vergangenen Saison blieb der OSV nun immerhin weiter ungeschlagen.

Denkbar schlecht starteten die Stormarner, die unter anderem auf den in seinen eigenen Hochzeitsvorbereitungen steckenden Michael Weiß verzichten mussten, in die Partie. In Ermangelung einer Anspielstation lief Novotny in die gegnerische Hälfte, vertändelte den Ball und musste tatenlos zusehen, wie solche Fehler in Liga fünf bestraft werden. Tom Bober traf zur Gästeführung (8. Minute). "Das Gegentor wurde ganz klar von mir eingeleitet", gab sich Novotny selbstkritisch. "Danach habe ich den Kopf hängen lassen. Aber der Trainer hat mir in der Halbzeit gesagt, dass ich noch ein Tor schieße." Kohfahl sollte Recht behalten. Der Abwehrspieler, der das Titelblatt des Stadionmagazins zierte, verwertete eine Flanke vom eingewechselten Innenverteidiger-Kollegen Jan-Christoph Ziolek vor den Augen der abgewanderten Khalili, Michael Meyer, Alpaslan Arslan und Marc Oldag aus kurzer Distanz zum glücklichen aber nicht minder umjubelten Ausgleich (88.).

"Ich möchte mich beim Oststeinbeker SV für die gelungene Saisoneröffnung bedanken", sagte der Pressesprecher des Hamburger Fußball-Verbands, Carsten Byernetzki, auf der anschließenden Pressekonferenz. Es war ein letzter Beitrag zur Versöhnung der Oststeinbeker mit einem Abend, der den hohen Erwartungen nicht ganz gerecht geworden war.

Oststeinbeker SV: Ceylani - D. Stenzel, Novotny, J. Stenzel, Barlak (46. Ziolek) - H. Eren, Pamukoglu (87. Hartmann) - Jeremejev, Ulusoy, M. Eren - Murati.