Gäste aus den Niederlanden feiern bei Jugend-Tennisturnier des THC Ahrensburg drei Siege. Lokalmatador Tobias Schümann siegt bei U-16-Junioren.

Ahrensburg. Ein Hauch von internationalem Flair wehte anlässlich der 4. Junior Open über die Tennisanlage des THC Ahrensburg. 65 Kinder und Jugendliche der Altersklassen U 10 bis U 21 bestritten auf neun Plätzen knapp 120 Matches. Unter ihnen: 13 Mädchen und Jungen aus den Niederlanden. "Unsere jungen Spieler und Spielerinnen sammeln auf Turnieren wie diesem viele wichtige Erfahrungen", sagte Jack Driessen vom Tennisteam Het Noorden (Leeuwarden).

Als eigenständige Stiftung ermöglicht Het Noorden jungen Tennistalenten erste Schritte auf internationalem Parkett - sie kommen aber nicht in teuren Hotels unter. "Die Eltern zahlen viel Geld für das Training ihrer Kinder. Bei Reisen wollen wir die Kosten so niedrig wie möglich halten", sagte der 50 Jahre alte Niederländer. Ein Blick hinter das Ahrensburger Clubhaus verriet: Sieben große Zelte boten dem Besuch aus den Niederlanden eine günstige Übernachtungsmöglichkeit. Herumstehende Gaskocher, Pfannen und Töpfe zeugten von einer vier Tage andauernden Eigenverpflegung.

Driessen sieht einen weiteren Vorteil in der schlichten Art zu reisen. Er sagte: "Unter einfachen Bedingungen lernt unser Tennisnachwuchs miteinander zu leben, gemeinsam aufzuräumen, zu kochen und abzuwaschen. Das Fünf-Sterne-Hotel wird bei entsprechendem Erfolg von allein kommen."

Jasmyn Sibma bedauert, dass der eng gesteckte Zeitplan einen Ausflug nach Hamburg nicht vorsah. "Wir kommen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder nach Ahrensburg, dann planen wir hoffentlich einen Tag mehr ein", sagt die 15-Jährige aus Oosterwolde, die bei den Juniorinnen für einen von drei holländischen Siegen sorgte. Für sie war es der erst Deutschlandbesuch. Hanneke Renting hat Deutschland zumindest schon einmal mit dem Auto durchquert - als sie vor einigen Jahren mit ihren Eltern nach Österreich reiste. "Es war aufregend, gegen Spielerinnen zu spielen, die eine andere Sprache sprechen", sagte die 16-Jährige. Sie gab aber zu, Wutausbrüche ihrer Gegnerinnen in deutscher Sprache durchaus zu verstehen.

Tobias Schümann vom THC Ahrensburg ließen die Schimpfkanonaden seines Finalgegners Marc Hadeler (Phönix Lübeck) indes vollkommen kalt. "Ich habe damit kein Problem. Mit Pöbeleien baut man am Ende nur seinen Gegenspieler auf", sagte Tobias, 15, der im Finale der U-16-Junioren seinen Lübecker Kontrahenten mit 6:0, 7:5 besiegte. "Den ersten Satz habe ich sehr konzentriert gespielt, dann zeitweise den Faden verloren", sagte der Zehntklässler der Oldesloer Theodor-Storm-Schule. Sport ist das Lieblingsfach des 15-Jährigen. Aber auch Deutsch und Englisch liegen ihm. Der talentierte Tennisspieler ist ein großer Anhänger des Basketballsports: Mit der U-18-Mannschaft des VfL Oldesloe ist Tobias in die Oberliga aufgestiegen.

Kommende Woche will Tobias bei den German Open am Hamburger Rothenbaum sein großes Vorbild Roger Federer anfeuern. "Meine Großeltern überlassen mir an einigen Tagen ihre Dauerkarte", sagte der Oldesloer, der später den Beruf des Architekten ergreifen möchte. "Mein Großonkel ist Architekt. Durch ihn bin ich auf diesen Berufszweig gestoßen." Lars Borgstede, Sportwart des THC Ahrensburg, war mit dem Ablauf des Turniers zufrieden. "Wir haben viele spannende, aber immer faire Matches gesehen", so der 34-Jährige.

Einziger Wermutstropfen: Nach 111 Teilnehmern im vergangenen Jahr ist das Interesse an den Ahrensburger Junior Open mit nur 65 Meldungen stark zurückgegangen. Borgstede führt das auf ein parallel ausgetragenes Hamburger Jugendturnier zurück. Er sagte: "Diese Konkurrenzveranstaltung hat uns sicherlich viele Meldungen gekostet."

Es gab noch ein weiteres Finale mit Stormarner Beteiligung: Im weiblichen U-21-Endspiel hatte Alice Violet gegen Lorraine Larbig (Club an der Alster) einen schweren Stand. Die Spielerin des THC Ahrensburg unterlag mit 3:6, 4:6.