Tischtennisschüler gewinnen im hessischen Usingen Mannschaftstitel. 6:3-Sieg im Finale gegen 1. TTV Richtsberg

Bargteheide. Die Tischtennis-Schüler des TSV Bargteheide waren mit dem Ziel ins hessische Usingen aufgebrochen, bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften eine Medaille zu holen - zurückgekehrt sind sie mit dem Siegerpokal im Gepäck. Dank eines 6:3 im Endspiel über den 1. TTV Richtsberg sicherten Constantin Velling, 14, Leo Schultz, 13, Jonathan Dietrich, 13, Luca Meder, 12, und Tjark Heinrich, 11, der erfolgreichen Tischtennissparte schon den vierten nationalen Meistertitel. Herrenspieler Ole Markscheffel war als Schüler bereits dreimal deutscher Meister (einmal im Einzel, je einmal im Doppel mit Mannschaftskamerad Clemens Velling und dem Möllner Marcel Boeglin).

So groß die Freude über den unerwarteten Erfolg auch war, die "Meisterfeier" fiel vergleichsweise spärlich aus. Zur Belohnung gab es beim Italiener ein großes Eis, anschließend trennten sich die Wege schon wieder. Während die anderen wieder nach Hause fuhren, reiste Luca mit seiner Familie per Wohnmobil weiter nach Italien.

Bevor der große Wanderpokal einen Platz in der Vitrine des Clubheims findet, wird er zunächst herumgereicht. "Jeder Spieler darf ihn für einige Tage mit nach Hause nehmen", sagte Constantins Mutter Birgit Velling. Kommendes Jahr werden die Bargteheider die Trophäe wahrscheinlich weiterreichen müssen, denn das Erfolgsteam bricht auseinander: Luca sucht beim TSV Schwarzenbek eine neue Herausforderung, Jonathan Dietrich wechselt zur TTG 207 nach Ahrensburg.

Schade, denn die Bargteheider verdanken ihren Erfolg nicht der Leistung eines Einzelkönners, sie haben sich vielmehr als Einheit präsentiert. "Wir hatten die am ausgeglichensten besetzte Mannschaft", sagte Betreuer Sven Schultz. "Im Laufe der zwei Turniertage hat jeder mal nicht so gut gespielt. Doch die anderen Spieler haben das jedes Mal aufgefangen. Insofern kann man zurecht von einem Mannschaftstitel sprechen."

Nach der Vorrunde, die von den Bargteheidern nach Siegen über den TTC Weimar (6:0) und den TTC Wirges (6:2) sowie einem 5:5 über den späteren Finalgegner als Gruppensieger abgeschlossen wurde, hätten sie erstmals realisiert: "Hoppla, hier geht etwas...", so Schulz.

Das Halbfinale gegen die TSG 1845 Heilbronn gestaltete sich dann zu einem Krimi: Die Bargteheider lagen schon 3:5 hinten. Somit mussten Jonathan und Luca die beiden letzten Matches unbedingt gewinnen, dabei durften sie maximal einen Satz abgeben. Das gelang: Luca siegte 3:0, Jonathan 3:1. Somit stand es 5:5 und nach Sätzen 19:19. Um den Sieger zu ermitteln, wurden die Bälle ausgezählt: Erst nach zehn langen Minuten des Rechnens stand der Finaleinzug fest.

Dort blieb es dann bis zum 3:3 spannend, ehe Leo für die Führung sorgte und Constantin wie schon in der Vorrunde Marco Grohmann, den Sieger des Bundesranglistenturniers "Top 48", mit 3:1 niederkämpfte. Von diesem Vorsprung beflügelt, gab sich auch Jonathan keine Blöße und steuerte unter dem Jubel der Familien, die mit Trommeln und Rasseln auf der Tribüne saßen und jeden Punkt enthusiastisch feierten, den Zähler zum 6:3 bei. Auch wenn er nicht zum Einsatz kam, so hatte auch Tjark Heinrich, 11, seinen Anteil am Erfolg. Schultz: "Er hatte alle anderen warm gespielt, sie toll unterstützt und war ein fester Teil der Mannschaft."