22-Jähriger von der LG Reinbek-Ohe wird in Göttingen deutscher Junioren-Meister über 800 Meter

Reinbek. Als Andreas Lange von der LG Reinbek-Ohe bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Junioren in Göttingen nach 1:49,29 Minuten als Erster des 800-Meter-Laufs die Ziellinie überquerte, ballte er nur kurz die Fäuste - das war kein Vergleich zu dem enthusiastischen Jubel von vor einem Jahr, als er zum ersten Mal den Titel gewonnen hatte. "Ich habe mich trotzdem wahnsinnig gefreut", sagte der 22-Jährige. "Aber irgendwie war das Rennen leichter als gedacht. Ich konnte ja auf den letzten Metern sogar austrudeln."

Patrick Zwicker (LG Rülzheim), sein einziger ernst zu nehmender Konkurrent, suchte 300 Meter vor dem Ziel sein Heil in der Flucht. Der Reinbeker konterte den entschlossenen Antritt des deutschen Jugend-Hallenmeisters jedoch souverän, und hängte Zwicker zur Freude seiner Eltern Petra und Udo, die im Jahnstadion mitfieberten, auf der Zielgeraden locker ab. "Meine Form ist im Augenblick so gut, dass ich nicht eine Sekunde am Sieg gezweifelt habe", sagte Lange.

Viel Zeit, seinen Erfolg zu genießen, bleibt nicht - es geht Schlag auf Schlag weiter. Am kommenden Wochenende vertritt er die deutschen Farben bei der Team-Europameisterschaft im englischen Gateshead - sein zweiter Nationalmannschaftseinsatz im Erwachsenenbereich. "Das ist etwas Besonderes, da werde ich es mit einigen klangvollen Namen wie dem Franzosen Pierre-Ambroise Bosse zu tun bekommen."

Je nach Rennentwicklung will Lange versuchen, die Norm für die Junioren-Weltmeisterschaften zu unterbieten, die er kürzlich bei seiner deutschen Jahresbestleistung in Regensburg mit 1:45,69 Minuten knapp verfehlt hatte. Lange: "Mein Fokus liegt aber zunächst einmal darauf, so viele Punkte wie möglich für die deutsche Mannschaft zu holen."

Gut zweieinhalb Wochen später folgt bei der Junioren-Europameisterschaft in Tampere (Finnland) schon sein nächster Einsatz im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust. Gut möglich, dass er deshalb sogar der Verlockung widerstehen wird, am ersten Juli-Wochenende in Ulm erstmals auch bei den Männern deutscher Meister werden zu können. Lange: "Die Chance ist da. Ich muss das aber mit Bundestrainer Henning von Papen und meinen Vereinstrainern Gunnar Weitschat und Jan Gutzeit besprechen. Zwischen beiden Wettkämpfen liegen nur vier Tage, und ich möchte mich vor der Europameisterschaft nicht auspowern."