Nach Abstieg der B-Junioren spielt nächste Saison kein Nachwuchsteam der Steinburger in der Fußballregionalliga. Zum Abschluss 0:0 gegen HSV II

Steinburg. "Es war ein versöhnlicher Abschluss", sagte Trainer Martin Steinbek nach dem letzten Regionalligaspiel der B-Junioren des SV Eichede. Durch das 0:0 gegen die Fußballer des Hamburger SV II verblieben die Steinburger, die seit Wochen als Absteiger feststehen, zwar auf dem letzten Tabellenplatz und verpassten damit auch das letzte verbliebene Saisonziel. Die Leistung gegen die Hamburger gehörte aber zu den besseren der nun abgelaufenen Spielzeit.

26 Spiele, drei Siege. Der Aufsteiger verpasste den Klassenerhalt deutlich. Zu selten agierten Steinbeks Schützlinge über die volle Distanz von 80 Minuten so konzentriert und entschlossen wie gegen die Rothosen. Um den bereits neu besäten Platz in Eichede zu schonen, nutzten die Mannschaften die Anlage des TuS Hoisdorf. In einer offenen Schlussphase lag der Siegtreffer auf beiden Seiten in der Luft.

Bereits nach der Hinrunde stand der direkte Wiederabstieg in die Schleswig-Holstein-Liga angesichts einer Ausbeute von vier Punkten so gut wie fest. Die Steigerung in der Rückrunde kam zu spät und zu zögerlich. Die Konkurrenz war einfach zu stark. "Die Gegner hatten immer Spieler, die eine Partie allein entscheiden konnten. Bei uns hat die Qualität dazu nicht gereicht", resümierte Steinbek. "Wir konnten nur punkten, wenn wir eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt haben."

Doch es sind nicht nur unangenehme Erinnerungen, mit denen Steinbek und Co-Trainer Leif Löding die Mannschaft verlassen und zur A-Jugend aufrücken. Da ist etwa der Erfolg im Kreispokalwettbewerb. Besonders gern denkt der Coach an den 2:1-Sieg in der Liga bei Hannover 96 II zurück. "Niemand hat damals damit gerechnet, dass wir dort überhaupt einen Punkt holen könnten. Dann haben wir aus drei Chancen zwei Tore gemacht." Den Gesichtsausdruck der geschlagenen Favoriten hat Steinbek nicht vergessen.

Auch die professionellen Bedingungen, die der Dorfverein bei manchem Auswärtsspiel vorfand, hinterließen Eindruck. Als in ganz Norddeutschland reihenweise Spiele ausfielen, weil sich der Schnee auf 25 Zentimeter türmte, profitierte der SVE vom beheizbaren Kunstrasenplatz in Wolfsburg. Beim HSV II an der Hagenbeckstraße bot sich der Mannschaft in der Kabine doppelt so viel Platz wie üblich.

Das wertvollste aber seien die Partien selbst gewesen, findet Steinbek - trotz zahlreicher schmerzhafter Niederlagen, wie das 1:8 gegen Eintracht Braunschweig oder die 0:8-Pleiten gegen den SC Concordia und den VfB Lübeck. Vom Tempo und der Zweikampfhärte der Gegner in der zweithöchsten Spielklasse hat die Mannschaft gelernt. "Diese Erfahrungswerte hätten wir in der Schleswig-Holstein-Liga nicht bekommen. Das wird den Spielern auch im Herrenbereich noch zugute kommen", so Steinbek. "Das ist der Hauptgrund, warum es so wichtig ist, mit den Nachwuchsteams in der Regionalliga zu spielen." Sowohl für den Absteiger, als auch die A-Jugendlichen, die ihre Saison in der Drittklassigkeit auf Rang vier beendeten, gelte: "Sie sollten einen Platz unter den ersten Drei anpeilen."

Eine konkrete Vorgabe von der Vereinsführung gibt es zwar nicht für Steinbek, seinen Nachfolger Ralf Bargmann und die Trainer der jüngeren Nachwuchsmannschaften. Klar ist aber, dass sich der SVE im Nachwuchsbereich dort sieht, wohin es die Herren erstmals geschafft haben - in der Regionalliga "Das Ziel ist zunächst, gut auszubilden. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass wir uns auch wieder mit dem Thema Regionalliga beschäftigen", so Präsident Olaf Gehrken.

Auf eine Abschlussfeier nach der Partie gegen den HSV II verzichteten die Eicheder. Stattdessen trifft sich der Tross am heutigen Montag in Süsel bei Eutin zum Wasserski fahren. Zur Erinnerung an die Regionalligasaison basteln Steinbek und Löding für jeden Spieler ein Fotobuch.

Während Angreifer Nicolas Schütze, mit fünf Treffern erfolgreichster Torjäger des Teams, den Verein verlässt, begleiten sechs Spieler das Trainergespann zu den A-Junioren, darunter Kapitän Jan-Ole Hansen und Torwart Thorge Stolt. Mit den Spielern des jüngeren Jahrgangs könnte es in einem Jahr ein Wiedersehen in der A-Jugend geben - vielleicht trifft man sich dann ja schon wieder in der Regionalliga.