Tennisherren 30 des THC Ahrensburg gewinnen gegen TC Biberach mit 5:4. Am 22. Juni nächstes Heimspiel gegen den Mitaufsteiger MTTC Iphitos München.

Ahrensburg. Die Tennisherren 30 des THC Ahrensburg konnten es selbst noch gar nicht richtig glauben: Aber die nach ihrem Aufstieg als krasser Außenseiter in die Saison gestarteten Stormarner haben gleich ihr erstes Heimspiel in der Zweiten Bundesliga gewonnen. "Kann mich mal einer kneifen, damit ich weiß, dass ich nicht träume", sagte Mannschaftsführer Lars Borgstede nach dem 5:4 über den TC Biberach jubelnd.

Nun darf sich die Mannschaft sogar vage Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Weil nur zwei der acht Teams absteigen, könnte den Ahrensburgern im Idealfall schon ein weiterer Erfolg reichen.

Der Sieg hing jedoch am seidenen Faden: Borgstede lag im Match-Tiebreak gegen Björn Schneider schon mit drei Punkten zurück, ehe er letzte Energien mobilisierte und den Rückstand in ein 6:2, 3:6, 10:6 wandelte. Auch Kasper Warming hatte schwer zu kämpfen: Sein 6:4, 7:5-Sieg gegen Stefan Feyen klingt deutlicher als er war. Der am Morgen per Pkw aus der Nähe von Kopenhagen angereiste Däne stand bei einem 2:5-Rückstand schon vor dem Verlust des zweiten Satzes. "Dann haben mich die Zuschauer noch zum Erfolg getragen. Ihre Unterstützung hat mir sehr geholfen", gab der 37-Jährige zu Protokoll.

Knapp 100 Tennisfans munterten Warming nach jedem verlorenen Ballwechsel auf und feierten seine Punktgewinne enthusiastisch. Borgstede: "Es macht schon Spaß, wenn die Zuschauer so mitgehen."

Jan Heffter betätigte sich diesmal nur als Kurzarbeiter: Der 41-Jährige benötigte knapp 50 Minuten, dann stand sein 6:0, 6:0 über Michael Kaiser fest. 3:3 stand es somit vor den entscheidenden Doppeln, in denen die Ahrensburger dann die richtige Aufstellung wählten und die Begegnungen mit klaren Zweisatzsiegen von Michael Jeglinski/Warming und Jochen Werner/Florian Merkel zu ihren Gunsten entschieden.

Obwohl sich die Gäste aus Baden-Württemberg mit einer Niederlage im Gepäck auf den Heimflug machen mussten, versicherten sie, ihren Besuch in der Schlossstadt in guter Erinnerung zu behalten. "Sie haben uns als gute Gastgeber bezeichnet und gesagt, dass wir Organisation, Verpflegung und Atmosphäre auf der Anlage betreffend zu den Top drei in der Zweiten Bundesliga zählen", freute sich Borgstede über das Lob des Gegners.

In sportlicher Hinsicht gehören Ahrensburger noch nicht in diese Kategorie. Borgstede: "Da müssen wir uns nichts vormachen. Einige Vereine haben so starke Spieler in ihren Reihen, dass wir nur eine Chancen haben, wenn die Gegner nicht in Bestbesetzung antreten können."

Das gilt wohl auch für das am Sonnabend, 22. Juni, bevorstehende Heimspiel gegen den MTTC Iphitos München, der mit Michael Kohlmann und Alexander Waske zwei ehemalige Profis auf den Positionen eins und zwei gemeldet hat. Beide standen in der Weltrangliste jeweils in den Top 100 und spielten mehrfach für Deutschland im Davis-Cup.

Kleiner Hoffnungsschimmer: Beide kamen an den beiden ersten Spieltagen noch nicht zum Einsatz - deshalb stehen die Münchner in der Tabelle als Sechster auch einen Platz hinter den Ahrensburgern.